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Alle Sirenen heulen wieder

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Amtshilfe mal anders: Mit der Drehleiter der Mucher Feuerwehr wurde am Montagmittag die neue Sirene auf dem Schönenberger Rathaus montiert. Damit hat die Gemeindeverwaltung auf die Panne beim Katastrophenalarm reagiert: Nach einem Probealarm und dem anschließenden Chlorgasaustritt bei Evonik in Niederkassel Anfang April hatte sich herausgestellt, dass die Sirenen in Ruppichteroth defekt waren. Nun sind alle drei Sirenen repariert.

Die in der Otto-Willach-Straße und auf der Grundschule Ruppichterother mussten lediglich modernisiert werden. In Schönenberg wurde dagegen gleich die komplette Sirene getauscht, der Mast konnte stehenbleiben. Die Jahrzehnte alte Technik tat es nicht mehr.

Sie stammte noch aus den Zeiten, in denen der Bund für das Warnnetz aufkam. Das deutschlandweite Sirenennetz aus fast 100.000 Sirenen wurde in den 1990er Jahren aus Kostengründen stark ausgedünnt, als die Städte und Gemeinden es übernahmen. Seitdem machte man nur noch selten Modernisierungen und Reparaturen. Mittlerweile gibt es einen Fördertopf des Landes NRW, um alte Sirenen, so wie die in Ruppichteroth, zu erneuern.

"Die Sirene in Schönenberg war ein Prototyp, sie wurde vor über 20 Jahren umgebaut", sagt Thorsten Hardebeck, der die neue Sirene auf dem Dach des Rathauses aufstellte. Von einer wartungsintensiven Technik mit Luftdruck rüstete man sie auf Lautsprecher um, die auf der Frequenz von 420 Hertz durch vier Hörner verstärkt wurden.

Nach diesem Prinzip funktioniert auch die neue Sirene. In alle vier Himmelsrichtungen strahlt sie den Ton im Winkel von jeweils 180 Grad ab, allerdings viel stärker. Jeder der vier Lautsprecher hat eine Leistung von 150 Watt, in 30 Metern Entfernung schallt es mit rund 98 Dezibel aus den Hörnern. "Die Kunst daran ist, die Hörner in der richtigen Form zu bauen", so Hardebeck. Im Vergleich zu den alten ist ihr Wirkungsgrad viel höher. Deshalb klingen sie lauter. Ihren Glanz, den sie durch den 45 Kilogramm schweren Aluminiumguss haben, werden sie durch Umwelteinflüsse nach einer Zeit verlieren.

Thorsten Hardebeck erneuerte auch die Fernmeldetechnik, die die drei Sirenen überhaupt auslöst. Statt eines fast 1,50 Meter hohen Schaltkastens werden sie nun durch einen kleinen Computer gesteuert. "Es besteht sogar die Möglichkeit, Durchsagen zu machen", sagt er. Doch dafür müsste ein kreisweit einheitliches System aufgebaut werden, das jedem Schadensereignis eine eigene Meldung zuteile, die dann auch noch per Knopfdruck abrufbar wäre.

 

Vier Sirenensignale

Es gibt vier verschiedene Signale, einer davon ist der Probealarm. Der Feuerwehralarm besteht aus dreimal 12 Sekunden Dauerton mit zweimal 12 Sekunden Unterbrechung. Meist werden die Einsatzkräfte aber über Funkmeldeempfänger alarmiert. Die "Warnung der Bevölkerung" ist ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton, früher als Luftalarm bekannt. Dieses Signal bedeutet im Allgemeinen, dass geschlossene Räume aufzusuchen sind, Fenster und Türen geschlossen und Klimaanlagen abgeschaltet werden sollen. Ferner ist das Radiogerät einzuschalten, worüber dann auf bestimmten Sendern (WDR 2 100,4 Mhz und Radio Bonn/Rhein-Sieg 91,2 – 94,2 – 97,8 – 99,9 – 104,2 – 107,9 Mhz – je nach Empfangsort) genauere Informationen gegeben werden. Das Ende der Gefahr wird mit einem einminütigen Dauerton angezeigt, ist aber nicht zwingend erforderlich.

Kommentare

  • Eric Becker
    July 17, 2014 um 4:28 am

    Wir hier in Ludwigshafen am Rhein haben noch diese guten alten

    Motorsirenen(E57)die haben einfach einen besseren an und Auslauf. Dazu kommt dass sie ehrlich gesagt schon besser aussehen als solche Trompeten-obwohl man bei uns noch ein paar neue Motorsirenen zusätzlich installieren könnte. Ludwigshafen besitzt nämlich nur 36 Sirenen eigentlich zu wenig

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