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Alter Fischteich ist nun Biotop

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Grasfrösche, Erdkröten und Molche sind bereits eingezogen: Im vergangenen Winter haben die Untere Landschaftsbehörde und der Aggerverband die ehemalige Fischteichanlage im Hoverbachtal bei Schönenberg naturnah umgestaltet. Jetzt ist das Projekt weitestgehend abgeschlossen. Wo der Hoverbach zuvor kanalartig in einem begradigten, engen Bett verlief, wurde ihm jetzt mehr Platz gegeben.

"Dabei wurde besonders darauf geachtet, dass sich die in einem natürlichen Gewässer vorhandenen Strukturen wie stark und schwach durchströmte Bereiche ausbilden können", heißt es von der Kreisverwaltung. Totholz sorge dafür, dass sich der Bach zu einem naturnahen Gewässer ausbreiten könne. Bereits jetzt entwickelten sich die Bereiche positiv.

Zukünftig soll entlang des Baches noch ein Saum aus Gehölzen entstehen. Unmittelbar an den geplanten Gehölzstreifen angrenzend wird aktuell eine artenreiche Wiese entwickelt, die mit einer speziell für den Standort zusammengestellten Saatgutmischung aus demselben Naturraum bestückt wurde. Wegen der trockenen Witterung brauchte das Saatgut mehr Zeit zum Wachsen, inzwischen sind die Sämlinge gut zu erkennen. Damit die Wiese auch artenreich bleibt, wird dieser Teilbereich künftig zweimal jährlich im Auftrag der Unteren Landschaftsbehörde gemäht.

Mitten auf der Wiese wurde ein Amphibienlaichgewässer angelegt, das schon von einer vielen Tieren angenommen wurde. Damit Grasfrösche, Erdkröten, Molche und weitere Arten den Tümpel weiterhin als Laichgewässer nutzen können, sei es wichtig, dass keine Fische eingesetzt werden. "Leider werden Amphibienlaichgewässer insbesondere zu Beginn der Sommerferien immer wieder als Entsorgungsmöglichkeit für Zierfische genutzt. Aber schon das Einsetzen von wenigen Fischen kann dazu führen, dass das Gewässer seine Funktion verliert", erklärt Christoph Rüter, Leiter der Fachabteilung Naturschutz im Amt für Natur- und Landschaftsschutz.

Darüber hinaus bittet die Untere Landschaftsbehörde, die Flächen nicht zu betreten. Sie seien noch nicht ausreichend stabilisiert, sodass das Risiko bestehe, tief einzusinken. Außerdem sollen sich Flächen und Bewohner möglichst ungestört entwickeln können.

Laut Kreisverwaltung werden durch die Umgestaltung des Hoverbachs Ziele des Artenschutzes und der europäischen Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt. Das Gesamtprojekt kostet rund 40.000 Euro, etwa 70 Prozent übernahm der Rhein-Sieg-Kreis, die verbleibenden 30 Prozent trug der Aggerverband.

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