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B478: Unterfahrschutz für Biker wird montiert

Von Nicolas Ottersbach | | Blaulicht

Der Unterfahrschutz für Motorradfahrer im Bröltal kommt: Etwas später als angekündigt werden derzeit die zusätzlichen Stahlbleche unterhalb der herkömmlichen Leitplanke montiert. Auf drei Kilometern Länge in den Kurvenbereichen sollen sie verhindern, dass Biker sich schwere Verletzungen zuziehen, wenn sie bei einem Unfall unter der Leitplanke durchrutschen.

Nachdem in den Herbstmonaten 2014 schon einige verrostete Leitplanken erneuert worden waren, folgt nun der Unterfahrschutz. Das kostet den Landesbetrieb Straßenbau NRW etwa 85.000 Euro.

Wird ein Motorradfahrer etwa aus der Kurve getrieben und stürzt, besteht die Gefahr, dass er unter der Schutzplanke durchrutscht und gegen den Stützpfosten der Leitplanke prallt. Dass das oft lebensgefährliche Verletzungen verursache, sei bereits vor über zwanzig Jahren erkannt worden. Ein erster Ansatz zur Verringerung des Verletzungsrisikos war die Ummantelung der Stützpfosten mit Schaumstoff. "Die durchaus hilfreichen Schaumstoffprotektoren verwittern mit der Zeit und sind nur bei niedrigeren Geschwindigkeiten bis 30 Stundenkilometer sinnvoll", sagt Matthias Haasper vom Institut für Zweiradsicherheit in Essen. Außerdem bleibe die Lücke zwischen Leitplanke und Boden weiter bestehen.

Wie marode die Schaumstoffprotektoren sind, zeigt sich jetzt, wo sie entfernt werden. Das Material ist brüchig und lässt sich mit wenig Kraft von den Metallpfosten abziehen. Foto: Alte Schaumstoffprotektoren und neuer Unterfahrschutz im Bröltal.

Über 80 Prozent der Motorradfahrer, die an einer Leitplanke verunfallten, rutschten liegend in die Abgrenzung. Die dabei entstehenden Verletzungen ließen sich durch den Unterfahrschutz einfach und kostengünstig minimieren. "Der auch 'System Euskirchen' genannte Unterfahrschutz besteht aus einem 37 Zentimeter hohen verzinkten Stahlblech, das an die bestehende Leitplanke angebracht wird und die offene Lücke nach unten schließt", so Haasper. Damit sich keine Gliedmaßen in dem verbleibenden Spalt zwischen der Leitplanke und dem Unterfahrschutz verhaken, ist die Lücke höchstens fünf Zentimeter groß. Gleiches gilt für den Abstand zum Boden.

Die Entscheidung, die Bröltal-Planken aufzurüsten, fiel schon 2013. Im August des Jahres, kurz nachdem ein Troisdorfer mit seiner Sozia in der engen Kurve kurz vor Schönenberg verunglückt war, traf sich die Unfallkommission des Rhein-Sieg-Kreises, um sich zu beraten. "Immer wenn es einen tödlichen Verkehrsunfall gibt, kommen wir zusammen", sagt Thomas Schreier vom Landesbetrieb, der neben Vertretern der Kreispolizeibehörde und des Rhein-Sieg-Kreises im Gremium sitzt. Man war sich einig, dass die Bröltalstrecke immer beliebter bei Motorradfahrern geworden war und die Kurven bei rasanter Fahrweise gefährlich seien. "Besonders am Wochenende stellten wir ein hohes Verkehrsaufkommen fest", so Schreier.

Er appelliert trotz der neuen Sicherheitsmaßnahmen an die Vernunft und Aufmerksamkeit der Motorradfahrer.

Kommentare

  • René Lückerath
    January 31, 2015 um 8:40 am

    Sehr geehrter Herr Steffens, ich bin da ganz Ihrer Meinung. Was könnte man nicht alles mit 85.000 € machen. Soviel sinnvolleres als Menschenleben retten, z. B. einen Skilift für Ruppichteroth bauen oder einen zusätzlichen dringend benötigten Parkplatz am Flughafen Berlin-Brandenburg. Vielleicht sollten wir uns mal zum Brainstorming treffen. Was halten Sie von Bikers Rast in Dattenfeld? Bei der Gelegenheit könnten wir uns auch gleich einen neuen Namen für die Gaststätte ausdenken. Gruß aus Winterscheid

  • Ralf Dohr
    January 22, 2015 um 7:42 pm

    Hallo Herr Steffens, schauen Sie sich doch mal die Bilder von heute morgen auf der B478 an, sowie die Spuren auf dem Rad-und Gehweg. Ja Ja aber die Motorradfahrer...

  • Stephan Müller
    January 21, 2015 um 9:14 pm

    Jeder, der diese B478 regelmäßig befährt war bestimmt schon einmal Augenzeuge wie ein Autofahrer auf der Gegenspur fährt, sich im letzten Moment wieder in seiner Spur einfädelt, den Verkehr "ausbremst". Durchgezogene Linie, reichlich PKW Verkehr, Radfahrweg frequentiert mit Familien, Kinderwagen und Fahrrädern -egal- Gas aufgedreht und los.

     

    Und nu?

     

    Es wird soviel Geld für Sinnloses verschwendet. Da sollten 85.000 Euro für die Gesundheit und das Leben von Menschen (ja, auch "rasende" Motorradfahrer sind Menschen) doch wohl drin sein, oder?

  • Ronald Hörstmann
    January 20, 2015 um 8:04 pm

    Ich bin kein Motorradfahrer, aber diese Maßnahme finde ich auch als Fußgänger oder Autofahrer für sehr, sehr gut! Ich gebe Patrick recht, denn nicht immer ist der Motorradfahrer Schuld!

  • Patrick Nikolaiev
    January 20, 2015 um 11:06 am

    Es sind ja nicht immer die Raser die verunglücken. Da gibt es ja auch noch ne Menge andere Unfallursachen, für die der Motorradfahrer selbst manchmal garnichts kann.

     

    Ein zusätzlicher Schutz zur Verhinderung von schweren Unfallfolgen ist nie was Schlechtes...auch nicht, wenn es Geld kostet.

     

    Ich kann mir vorstellen, dass die Behandlungskosten schwerer Unfallverletzungen, die durch den zusätzlichen Schutz vermieden werden, von nur einem einzigen Verletzten die oben genannte Zahl bei weitem übersteigen.

  • Rainer Steffens
    January 19, 2015 um 7:32 pm

    85TEuro kostet diese Maßnahme!

     

    Jeder, der diese B478 regelmäßig fährt war bestimmt schon einmal Augenzeuge wie ein Motorradfahrer auf der Gegenspur fährt, sich im letzten Moment wieder in seiner Spur einfädelt, den Verkehr "ausbremst". Durchgezogene Linie, reichlich PKW Verkehr, Radfahrweg frequentiert mit Familien, Kinderwagen und Fahrrädern -egal- Gas aufgedreht und los.

     

    Es wäre für die Gesundheit dieser vor beschriebenen Motorradfahrer -damit beziehe ich mich auf die 85TEuro Prävention - Investment durch den Landesbetrieb Straßenbau NRW- ausreichend, wenn diese dem angezeigten Tempolimit angepasst fahren würden. Positiver Mitnahmeeffekt durch diese vorschriftsmäßige Fahrweise, die Anwohner entlang der B 478 sowie die Natur mit ihren zahlreichen Tierarten hätten diese besondere Form der Lärmbelästigung, erzeugt durch überhöhte Geschwindigkeit mit entsprechender Drehzahl der Motoren, nicht mehr. Und das Gefahrenpotential im Umfeld der Straße durch diese fahrenden "Raketen" würde abgesenkt.

     

    Sie zitieren im Artikel Herrn Schreier aus dem Gremium:

    Man war sich einig, dass die Bröltalstrecke immer beliebter bei Motorradfahrern geworden war und die Kurven bei rasanter Fahrweise gefährlich seien. Die Entscheider im Gremium Treffen sich bei einem Ortstermin und unterstützen diese "rasante Fahrweise" grundsätzlich mit Ihrer Entscheidung. Ich als Anwohner -ein Steuerzahler, 365 Tage ansässig vor Ort- werde diesem Umstand nun willkürlich ausgesetzt.

     

    Persönlich finde ich es sehr schade, wofür diese 85TEuro Steuermittel ausgegeben wurden. Ein Beispiel für eine vertane Chance Lebensqualität entlang der B 478 grundsätzlich zu verbessern für Mensch und Natur.

     

    Hinweis: Meine Zeilen beziehen sich nicht auf den besonnen Motorradfahrer. Zum Glück sieht man diese "auch" häufig auf der B 478 flanieren und genießen.

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