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Benzin und Diesel werden knapp in Ruppichteroth

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

An den Tankstellen in Ruppichteroth und der Region wird der Sprit knapp, einige Zapfsäulen bleiben sogar trocken. Grund ist das Niedrigwasser des Rheins. Archivfoto: Niedrigwasser auf dem Rhein bei Bonn [Nicolas Ottersbach]

Die anhaltende Trockenheit hat Folgen für die Diesel- und Benzinversorgung im Rheinland. Weil der Rhein als wichtige Wasserstraße immer noch Niedrigwasser hat, können Schiffe kleinere Verteilstationen nicht mehr anlaufen. An den großen, beispielsweise in der Raffinerie in Wesseling, sammelt sich alles. Die Lastwagen können den Sprit aber nicht schnell genug zu den Tankstellen liefern.

Mike Vorländer von der Aral-Tankstelle in Ruppichteroth hat dieser Tage den Peilstab seiner Tanks stetig im Blick. "Wir warten auf Lastwagen, denn lange hält unser Vorrat nicht mehr", sagt er. Damit ist er nicht alleine: Zuletzt hielten fünf Streifenwagen der Polizei bei ihm und tankten voll. Denn in Eitorf, wo die Wache steht, gab es keinen Diesel mehr. Auch in Much und Waldbröl mussten Zapfsäulen geschlossen werden.

Vergleichsweise gelassen geht Tankstellenbetreiber Guido Geib mit der Situation ist, dem unter anderem die Mundorf-Zapfsäulen in Schönenberg und Bröl gehören. "Wir kommen noch klar, aber die Lage ist wie überall angespannt", sagt er.

Automatisierte Logistik

Egal ob Aral oder Mundorf: Mittlerweile haben alle Tankstellen eine vollautomatisierte Logistik. "Wir bestellen den Sprit nicht mehr, stattdessen geben die Tanks ihr Füllhöhe direkt an die Zentralen weiter", erklärt Vorländer. Wann neuer Sprit kommt, wird also von den Marken geplant und kann von den Tankstellenbetreibern nicht beeinflusst werden.

In Ruppichteroth und dem Umland beziehen die Konzerne ihren Sprit von der Rheinlandraffinerie in Godorf und Wesseling, die Shell gehört. Sie wird zwar über eine Pipeline mit Rohöl versorgt, doch mehr als 30 Prozent der fertigen Produkte mit dem Schiff weiter über den Rhein transportiert. Inzwischen muss immer häufiger Kraftstoff von dort per Lkw und und Bahn weiter befördert werden, weil Tanker aus Sicherheitsgründen nicht mehr in Wesseling halten. Zusätzlich gerät so die Versorgung mit Additiven ins Stocken, was sich auch auf die Produktion auswirkt. Aufgrund des Niedrigwassers können viele Frachter nicht mehr so schwer beladen werden. Es besteht die Gefahr, auf Grund zu laufen. Auf dem Rhein dürfen manche Schiffe nur etwa ein Drittel der üblichen Ladung transportieren.

Treibstoffreserven werden angezapft

Um die Situation zu entspannen, hat die Bundesregierung dem Regierungsbezirk Köln erlaubt, auf den Treibstoff der Erdöl-Reserve Deutschlands zuzugreifen. Demnach dürfen Vorratslager für Diesel und Benzin im Regierungsbezirk Köln und Kraftstoff für Flugzeuge in den Vorratslagern Gelsenkirchen, Hünxe, Köln-Godorf und Wesseling angezapft werden.

Feuerwehr und Polizei sind vorbereitet

Auch Polizei und Feuerwehr sind von der Knappheit betroffen, nach eigenen Angaben aber gut vorbereitet. "Wir können mit Tankkarten das Tankstellennetz benutzen", so ein Sprecher der Polizei im Rhein-Sieg-Kreis. Die Fahrzeuge würden zudem nicht leergefahren, sondern möglichst voll gehalten. "Im Notfall gibt es auch noch eigene Zapfsäulen der Polizei."

Die Feuerwehr in Ruppichteroth sorgt ohnehin ständig dafür, dass die Tanks der schweren Fahrzeuge und Maschinen mindestens zu drei Vierteln gefüllt sind. "In den Feuerwehrhäusern haben wir zudem Reserven", erklärt Wehrleiter Ralf Schneider.

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