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Coronavirus gefährdet Veranstaltungen in Ruppichteroth

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Durch das neue Coronavirus steht die Christophorusfahrt Mitte Mai in Schönenberg auf der Kippe. Ein Erlass des Landes NRW verbietet Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern. Aber auch kleinere Events wie der Osterlauf in Ruppichteroth sind betroffen. Foto: Die Christophorusfahrt 2018 [Nicolas Ottersbach]

Der Erlass, den die NRW-Landesregierung in dieser Woche veröffentlicht hat, schränkt das öffentliche Leben massiv ein: Alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern müssen demnach abgesagt werden, um zu verhindern, dass sich das Coronavirus weiter ausbreitet. „Diese Weisung ist sehr deutlich, allerdings gibt es bislang keine zeitliche Befristung“, sagt Bürgermeister Mario Loskill. Aus seiner Sicht ist es unverhältnismäßig, alle größeren Veranstaltungen für das ganze Jahr abzusagen. Deshalb warte man nun darauf, ob nun doch noch Befristung formuliert wird, so wie beispielsweise in Bayern.

Entscheidung des Landes abwarten

Auch das Lenkungsteam der Christophorusfahrt will diese Entscheidung, die in den nächsten Tagen fallen soll, abwarten. Allerdings bereitet man sich schon auf das Schlimmste vor. „Wir befürchten, dass wir die Ausfahrt absagen müssen“, sagt Sprecherin Christina Ottersbach. Problematisch ist, dass man bereits viele Investitionen getätigt habe. So seinen bereits die Medaillen für die Fahrzeuge bestellt und Dienstleister engagiert. „Für uns ist auch selbstverständlich, dass wir die Gebühr für die Teilnehmer der Oldtimer-Ausfahrt zurückerstatten.“

Ottersbach hofft wie viele andere Veranstalter darauf, dass das Land bei Schäden durch die Absagen einspringt. Bislang gibt es dazu aber noch keine klare Aussage von den Behörden. Gegenüber anderen Großevents hat die Christophorusfahrt den Vorteil, dass vieles ehrenamtlich geleistet wird. "Sie auf nächstens Jahr zu verschieben geht aber nicht, da wir uns jedes Jahr mit dem Bröltaler Familiensonntag abwechseln."

Was passiert mit dem Osterlauf?

Für Veranstaltungen unter 1000 Teilnehmern gilt das Verbot nicht. „Wir geben den Organisatoren eine Checkliste an die Hand, die auch die Städteregion Aachen verwendet“, sagt Loskill. Durch ein Punktesystems könne man einschätzen, welche Gefahr durch das Coronavirus bestehe. Kriterien sind unter anderem das Alter der Besucher, wie dicht sie beisammen stehen oder auch die Möglichkeit, sie namentlich festzuhalten.

„Beim Osterlauf, wo viele junge und fitte Menschen zusammenkommen, gibt es deshalb kein generelles Problem“, so Loskill. Allerdings müsse man sich Gedanken über die Getränke- und Essensausgabe machen, gleiches gelte für den anstehenden Bröltaler Frühjahrsputz. Oliver Feuerbach, der den Osterlauf mitorganisiert, sieht bislang noch keinen Grund für eine Absage. "Wir werden alles kurz vorher entscheiden. Wer weiß was noch alles kommt."

Bürgertelefon teils überlastet

Laut Loskill sei die Situation im Rathaus bislang entspannt. „Die meisten Bürger wenden sich direkt über die Telefonhotline an das zuständige Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises.“ Wer dort nicht durchkomme, melde sich dann bei der Gemeinde. „Beim Bürgertelefon des Kreises muss man noch etwas verbessern, wegen der vielen Anfragen braucht man eine stärkere Besetzung, darauf haben wir Bürgermeister den Landrat hingewiesen.“

So berichtet eine Ruppichterother Familie von einer regelrechten Odyssee. Sie kehrten vom Skifahren zurück, bekamen Erkältungssymptome und erfuhren, dass ein Barkeeper sich mit dem neuen Coronavirus infiziert haben sollte. „Nach unzähligen Versuchen erreichten wir jemanden, der uns beschied, dass wir nicht in einem Risikogebiet waren“, schildert die Betroffene das Gespräch am Bürgertelefon. Hinweise auf den Aufenthalt in der Bar seien abgetan worden. Als dann Corona-Fälle aus der Urlaubsregion bekannt wurden, folgte ein erneuter Versuch. „Wir haben telefoniert, E-Mails geschrieben – keine Reaktion. Weder Verhaltensregeln noch die Möglichkeit, sich untersuchen zu lassen.“

Abstrichzentrum in Siegburg eröffnet

Mit Stand Mittwoch gibt es 23 Coronavirus-Infizierte im Rhein-Sieg-Kreis. Um Ärzte und Krankenhäuser zu entlasten, hat der Rhein-Sieg-Kreis am Mittwoch ein Abstrichzentrum für Untersuchungen auf eine Coronavirus-Infektion eröffnet. Die Zentralstelle befindet sich in der Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung am Helios-Klinikum in der Siegburger Innenstadt. Landrat Sebastian Schuster hob jedoch hervor, dass sich Patienten dort nicht in Eigeninitiative melden können. Einen Abstrich und den anschließenden Labortest ordnet das Kreisgesundheitsamt in Absprache mit dem jeweiligen behandelnden Arzt an.

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