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Der doppelte Prätscher

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin



Eigentlich ist es der Döörper Prätscher, der die Leute auf's Korn nimmt. Doch auf dem Winterfest des Ruppichterother Turnvereins wurde der Spieß umgedreht: Die Jecken verabschiedeten die langjährigen Mitglieder Hans-Peter Hohn (Markus Neuber als Döörper Prätscher) und Werner Kermelk (Martin Bucksch) mit einer Musicalreise aus dem Elferrat. So richtig konnten sich die beiden allerdings nicht entscheiden - eine sinnvolle Verwendung für das Geschenk fanden sie trotzdem. Bild: Hans-Peter Hohn und Markus Neuber

'König der Löwen' kam für den Prätscher nicht in Frage, schließlich gab es bei der Kommunalwahl schon Kämpfe wie im Löwenkäfig. Da konnte auch die romantische Liebesszene von Simba (Bastian Rosner) und Nala (Uwe Flachsberger) nicht überzeugen. Selbst als Udo Jürgens (Ralf Löbach) die Bühne betrat und für sein Musical 'New York' warb, winkte der Prätscher ab. "Neff Jork is zu weit weg, nur die Leute von honger Kuchem fahren dahin, weil sie nicht wissen, wie schön es hier ist", argumentierte er. Und wenn sich schon Turnvater Josef Bestgen auf dem Weg zum Turnfest nach Frankfurt verfahren hat, trotz der drei Navigationshilfen TomTom, Karte und seiner Frau Hildegard, sei die Reise erst recht zu riskant. Dann vielleicht 'Starlight Express' (Erik Pauly, Klaus Wunderlich und David Herrman)? Nein, das erinnere zu sehr an das alte Brölbähnchen. Hatte der Bürgerverein doch "unjescheuterweise" die Haltestelle an der Brölstraße verkehrt herum wieder aufgebaut. Selbst die Tanzeinlagen von Johnny (Christoph Schmidt) und seinem Baby (Albert Brummenbaum) konnten mit 'Dirty Dancing' nur die Zuschauer von den Bänken reißen. Für die legendäre Hebung musste Verstärkung her, hatte Baby seit den Achtzigern doch etwas an Gewicht zugelegt.

Bei 'Queen' wurde der Prätscher jedoch schwach - wäre die Queen denn auch die "Apotheken-Mies-Mitarbeiterin" Magdalene Brochhausen gewesen. Stattdessen tanzte Freddy Mercury (Arno Schiefen) im hautengen Nylon-Body auf. Für den Prätscher war also nichts dabei im Musical-Katalog. Sein genialer Einfall: Die Reise einfach den Frauen schenken und in der Dorfschänke auf den Ruhestand anstoßen.

Sogar zweimal kam dann der echte Döörper Prätscher in die Bütt, bot das vergangene Jahr doch genug Zündstoff wegen der Kommunalwahl. Auch Elfie Mengede alias Billa Sterzenbach konnte über 2009 einiges vom Stapel lassen. Aus zwei wurden dieses mal 'Drei echte Kerls', als Klaus-Dieter Müller (Markus Neuber) versuchte, seinen High-End-Hunderscheerapparat an den Mann zu bringen. Das war genau das richtige für Wolfgang Steimel (Ralf Löbach) und seinen Hund Bernie. Zwischendurch platzten immer wieder Besucher ins Geschäft: Pastor Waldemar Warzinsky brauchte dringend Batterien für seinen Vater-unser-Verstärker, während die Prozession beim Schlecker an der Ampel wartete. Dirk Ortsiefer wollte sich kurz ein wireless-LAN-Kabel leihen und Bernd Carstensen kam nur vorbei, um den Damen von der Post schöne Augen zu machen (alle Arno Schiefen).

Musikalisch peppten 'Mir Zwei, Die Zwei' das Programm auf, ehe die 'Blue Girls' und das Trompetercorps der KG Eefelkank aus Eschweiler den Schlusspunkt setzten. Letztere verließen sogar ihre eigene Sitzung früher, um in der Bröltalhalle spielen zu können. Nur das Trompetercorps kam von außerhalb, sonst war das Winterfest ohne Fremdauftritte. Der Karneval im Doorp ist eben eine Nummer für sich.

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Kommentare

  • Rebekka
    February 2, 2010 um 5:50 pm

    Das sehe ich auch so. Dann sollen die doch zuhause bleiben bis der Abend vorbei ist wenn die nur Musik hören wollen. Oder zum großen unterhalten raus gehen. Andere freuen sich bestimmt eine Karte zu bekommen und hören den Auftritten auch gerne zu.

    Ich fand den Abend ansonsten sehr gelungen und unterhaltsam. Danke an alle die mitgewirkt haben.

  • Familie Wieber
    February 1, 2010 um 1:59 pm

    Ein ganz großes Lob an alle Beteiligten! Unser liebenswertes Ruppichteroth verfügt über solch herausragende Talente, da kann man doch längst mit den großen kölschen Karnevalssitzungen mithalten. Schade jedoch, dass es immer Ignoranten gibt, die nichts besseres zu tun haben, als als sämtliche Auftritte lauthals zu boykottieren, eine Unverschämtheit den Akteuren gegenüber, aber auch dem Publikum, das einen schönen Abend beim TV erleben wollte!!!

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