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Die Zwangsehe zwischen Ruppichteroth und Winterscheid

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Heute besteht die Gemeinde Ruppichteroth aus den drei Hauptorten Ruppichteroth, Schönenberg und Winterscheid. Selbstverständlich ist dies nicht: Am 31. Januar 1967 beschloss der damals noch eigenständige Rat von Winterscheid nach einer Befragung der Winterscheider Bevölkerung mit zehn zu drei Stimmen den Anschluss an Neunkirchen. Die Geschichte dazu steht im neuen Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises. Foto: Das Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises 2019 [RSK]

Der Ruppichterother Rat reagierte postwendend und beschloss am 7. April 1967, dass die Gemeinde Ruppichteroth auch ohne die Winterscheider eine eigenständige Gemeinde bleiben wolle. Aber die örtlichen Bedenken der beiden Rivalen wurden vom Tisch gefegt. Am 6. März 1968 legte NRW-Innenminister Willi Weyer seinen Raumordnungsplan für die Region Bonn-Siegburg vor. Am 17. April 1968 stimmt der Rat des Amtes Ruppichteroth notgedrungen einstimmig dem Vorschlag des Innenministers zu - damit war die „Zwangsehe“ zwischen Ruppichteroth und Winterscheid endgültig besiegelt.

Müllstreit und Rathausstreit

Wie es dazu kam, dass allerdings das Rathaus der Gemeinde Ruppichteroth im mittig zwischen Ruppichteroth und Winterscheid gelegenen Schönenberg steht, und welche Zusammenhänge es zwischen dem Müllstreit von 1966/1968 mit dem Rathausstreit von 1965/1966 gab, das alles und mehr erfahren interessierte Leserinnen und Leser im Artikel „Sie wollten beisammen nicht kommen!“ von Hans-Peter Hohn, im Karneval als der „Döörper Prätscher“ bekannt.

Anekdoten, historische Fakten und Bebilderung runden den Blick auf die beiden Ortschaften und die Ereignisse rund um die kommunale Neuordnung ab. Das Jahrbuch ist in der Edition Blattwelt von Reinhard Zado erschienen und für 13,50 Euro im Buchhandel erhältlich.

Vorbereitung für das Jahrbuch 2020

Die Vorbereitungen für das Jahrbuch 2020 sind angelaufen. Mit Blick auf den 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens orientiert es sich an den Leitthemen des Jubiläums-Logos BTHVN2020 und setzt seinen Schwerpunkt somit auf die Themen Bürger in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis, Tonkunst, Humanismus, Visionen und Natur. Das Kultur- und Sportamt des Rhein-Sieg-Kreises freut sich unter der Rufnummer 02241/13-3294 oder per E-Mail an jahrbuch(at)rhein-sieg-kreis.de über Vorschläge für die neue Ausgabe.

Kommentare

  • Helmut Eiserfey
    February 25, 2019 um 9:45 pm

    Traurig. Siegburg hatte früher die Postleitzahl 5200 und Winterscheid 5201. Aber langsam zerfällt Winterscheid immer mehr. Mittlerweile hat Winterscheid noch nicht mehr einen Veranstaltungsraum mit Saal. Kein Verein hat die Möglichkeit eine Veranstaltung oder ein größeres Fest durch zu führen. Sei es der Männergesangverein oder der Musikverein oder sei es das Seniorentreffen oder der Kirchenchor oder die Pfadfinder. Vielleicht hätten wir dann auch nicht so viele Nachwuchssorgen.

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