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Einstimmig für die Gesamtschule

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Die Bürger scheinen von der Schulpolitik die Nase voll zu haben. Keine Mutter, kein Vater verirrte sich auf die vergangene Ratssitzung. Dabei ging es doch um die Zukunft der Hauptschule. Nach monatelangem Wirrwarr zwischen Landes- und Kommunalpolitik stehen jetzt die Signale auf "Gesamtschule Much-Ruppichteroth". Beide Gemeinderäte sprachen sich einstimmig dafür aus, auch die Kölner Bezirksregierung untestützt das Vorhaben. Zum Schuljahr 2012/13 soll es losgehen.

Und die Chancen stehen gut, erklärte Bildungsexperte Pofessor Achim Körbitz von der Universität Bielefeld. Die bis 2020 vorausberechneten Grundschulabgänger aus beiden Gemeinden schwanken zwischen 198 und 236 - das reiche für eine fünfzügige, vielleicht sogar siebenzügige Schule. An beiden Standorten würde dann von der 5. bis zur 10. Klasse unterrichtet, die gymnasiale Oberstufe wahrscheinlich in Much. Trotz der Trennung gebe es ein gemeinsames Lehrerkollegium. "Für die Schulleitung ist das eine organisatorische Herausforderung", sagte Körbitz.

Gedanken müsse sich auch über die Finanzierung gemacht werden: Neue Schulbücher und Fortbildungen für Lehrer fallen auf die Kommunen zurück. "Suchen sie sich Sponsoren", empfahl Körbitz. Das sei schon bei einigen Schulen erfolgreich gewesen, die er beraten habe. Auch in die Gebäude sollte man investieren. Für den Ganztagsunterricht müsse eine Mensa her, die Schüler bräuchten auch Ablagen für ihre Unterrichtsmaterialien. Freie Räume für die individuelle Betreuung von starken und schwachen Schülern seien genauso wichtig.

Bevor die Schule zum Schuljahr 2012/2013 starten kann, muss noch viel vorbereitet werden. So arbeiten die Expertengruppen in Much und Ruppichteroth daran, das pädagogische Konzept auf die neue Schulform abzustimmen. Dann müssen die umliegenden Schulen über die Pläne informiert werden. Denn gestoppt werden kann die Gemeinschaftsschule, wenn der Bestand einer umliegenden Schule gefährdet ist. Das schloss Körbitz aus. "Herchen wird das nicht freuen, aber auch nicht ruinieren", sagte er. Darauf folgt eine Elternbefragung, ob sie ihr Kind auf die Gemeinschaftsschule schicken würden. Das Anmeldeverfahren werde am 13. Februar 2012 beginnen. Haupt- und Realschule laufen dann Jahr um Jahr aus.

Grundlage für die Gesamtschule war die Entscheidung des nordrhein-westfälischen Landtags: Es wird keine Gemeinschaftsschule und Verbundschule mehr geben, stattgessen sollen Gesamtschule (Sek. I und II) und Sekundarschule (Sek. I) die zukünftigen Schulformen sein. Die Hauptschulgarantie entfällt. Die Teilstandortbildung wurde erleichtert, indem nur noch zwei Züge pro Standort nötig sind.

Für Bürgermeister Mario Loskill blieb am Ende der gemeinsamen Sitzung für Rat und Schul- und Sportausschuss nicht mehr viel zu sagen, die Einstimmigkeit sei ein gutes Zeichen für die Zukunft der Schule: "Gehet dahin und machet Werbung für die Gesamtschule!".

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