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Genug Platz für Flüchtlinge

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Die Flüchtlingsunterkünfte in Ruppichteroth sind nicht ausgelastet. Derzeit sind der Gemeinde etwa 250 Flüchtlinge zugewiesen, von denen aber lediglich 209 dort leben - wo sich die anderen aufhalten, ist nicht bekannt. In den eigenen und gemieteten Unterkünften gibt es noch mehr als 150 freie Plätze. Trotzdem sollen soziale Wohnungsbauprojekte nicht verworfen werden. Foto: Zeitweise wohnten auch in der Schönenberger Turnhalle Flüchtlinge.

Seit es einen Zuweisungsstopp für Ruppichteroth gibt, hat sich die Wohnraumsituation entspannt. Bisher kamen im Januar 16 und im Mai zwei neue Flüchtlinge in die Gemeinde. Als Wohnraum genutzte öffentliche Gebäude wie das Jugendzentrum in Winterscheid können deshalb wieder freigemacht werden.

Dennoch sei es "schwierig bis unmöglich" künftige Zuweisungen abzusehen, sagt Bürgermeister Mario Loskill. Mittlerweile sei Ruppichteroth bei der Erfüllungsquote, die die Bilanz der Zuweisungen für jede Kommune angibt, ins Minus gerutscht. Demnach müsste man 30 weitere Personen aufnehmen. Aber selbst bei Prognosen von zusätzlich zehn Zuweisungen pro Monat wäre aktuell noch genug Platz, um die Menschen bis Ende 2017 unterzubringen.

Darum werden laut Verwaltung momentan keine Häuser oder Wohnungen mehr angemietet oder sogar gekauft. Baupläne für neue Flüchtlingsunterkünfte werden neu bewertet, aber nicht komplett verworfen.

Verwaltung und Rat haben sich in den vergangenen Monaten einem privaten Sozialwohnungsbauprojekt gewidmet, dass bis Anfang 2017 "In der Schleeharth" am Bröltal-Bad 60 Plätze schaffen könnte - vornehmlich für anerkannte Asylbewerber.

Im Mai kamen nur noch rund 5.000 Flüchtlinge nach NRW, im Januar waren es noch fast 20.000. Derzeit gibt es landesweit 69.000 Plätze in Flüchtlingsunterkünften. Ziel sei laut Landesinnenministerium, diese Zahl auf 50.000 zu reduzieren. Davon sollen 35.000 aktiv und 10.000 auf Abruf genutzt werden. 5.000 Plätze dienen als stille Reserve, um auf Veränderungen bei den Flüchtlingszahlen schnell und flexibel reagieren zu können.

Mit der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWG) für den Rhein-Sieg-Kreis hatte die Verwaltung bereits mehrere Baumöglichkeiten ausgelotet: Drei Gebäude am Bröltal-Bad mit 24 Wohnungen für bis zu 102 Flüchtlinge oder 54 anerkannte Asylbewerber, ein Haus mit zehn Wohnungen (42 Flüchtlinge oder 22 Anerkannte) in der Straße "Im Steinberg" bei Hänscheid sowie zwei Häuser mit 16 Wohnungen (68 Flüchtlinge oder 36 Anerkannte) in der "Unteren Hirschbitze" in Ruppichteroth.

Frühestens 2018 wären die Häuser fertig, die auch für alle Bürger genutzt werden könnten. Die Gemeinde hätte zehn Jahre lang das Belegungsrecht.

Ein Flüchtlingsheim in Winterscheid, das später in eine Veranstaltungshalle umgewandelt kann, ist hingegen unwahrscheinlich. Die Kosten für Bau und Umbau betragen laut grober Schätzung eines Architekten fast 2,7 Millionen Euro.

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