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"In Krisenzeiten ist Mitgefühl gefragt"

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

So hatte sich Pfarrer Hans-Wilhelm Neuhaus sein 25. Dienstjubiläum nicht vorgestellt. Doch obwohl die evangelische Kirche im Sonntagsgottesdienst wegen des neuen Coronavirus vergleichsweise leer war, hatte Neuhaus eine wichtige Botschaft. Fotos: Der Jubiläumsgottesdienst von Hans-Wilhelm Neuhaus [Nicolas Ottersbach]

Es war der vorerst letzte Gottesdienst für die nächsten Wochen in Ruppichteroth. Denn nicht nur das Erzbistum Köln setzt alle Messen und Veranstaltungen bis Karfreitag aus, sondern auch die evangelische Kirche sagt alles ab. Der evangelische Pfarrer Hans-Wilhelm Neuhaus, der am Sonntag auf den Tag genau vor 25 Jahren seinen Dienst antrat, hatte nochmal die Chance einer Predigt. Und erinnerte sich an damals. "Da stand ich mit einem Pflasterstein in der Hand, die erste Reihe hatte Angst und fragte sich, was ich damit vorhabe", erzählte er. Statt ihn zu werfen, nutzte er ihn für seine Vision der nächsten Jahre: "Da, wo viele Steine sich zusammenfügen, entsteht eine starke Gemeinschaft."

Pflug und Acker

Jetzt stand er vor fast leeren Bankreihen. Die Gläubigen hielten Abstand voneinander, was auch der Aushang am Kirchentor riet. Umso herzlicher war die Botschaft, die Neuhaus vermitteln wollte. Dafür nutzte er das Bild von Pflug und Acker, der bestellt werden muss. "Jesus hat uns gepredigt, dass es immer etwas gibt, was uns fordert." Was einen auf dem Acker erwarte, sei oftmals ungewiss. Trotzdem müsse man mit der Arbeit beginnen, dürfe nicht ins ewige Grübeln verfallen und müsse ein Ziel haben. Gleichzeitig gelte es sich nicht zu überanstrengen und mit Bedacht zu handeln. "Denn es gibt auch die Geschichte vom Bauer Sausewind, der zu viel wollte und am Ende nichts hatte."

Mitgefühl gefragt

Genauso sei es mit dem neuen Coronavirus. "Was wir in den nächsten Wochen brauchen, ist eine stärkere Vernetzung." In Krisenzeiten sei Mitgefühl gefragt. "Und auch der Blick auf unsere Gesundheit und die Verantwortung für die Gesellschaft haben oberste Priorität." Christsein bedeute auch, sich selbstkritisch zu fragen, was man mit seinen Begabungen Gutes tun könne.

Das war auch ein Appell. "Wenn Sie Ideen haben, wie man jetzt den Menschen helfen kann, melden Sie sich gerne", sagte Neuhaus. So könne man sich anbieten, um für die Menschen, die in Quarantäne sind, Einkaufen zu gehen. "Jeder muss seinen eigenen Weg finden." Da passte es, dass die Kirchenmusiker für Neuhaus "I did it my way" spielten.

Pfarrer Heinzen informiert über Whatsapp

Pfarrer Christoph Heinzen hielt die Katholiken in der Gemeinde unter anderem über Whatsapp auf dem Laufenden. Dort informierte er aber nicht nur darüber, dass die Messen ausfallen. "Das Pastoralbüro in Ruppichteroth ist von Montag bis Freitag von 9  bis 12 Uhr telefonisch erreichbar, sowie rund um die Uhr per Mail", schrieb er. Ansonsten blieben das Pastoralbüro und beide Kontaktbüros in Schönenberg und Winterscheid für den Öffentlichkeitsverkehr geschlossen. Zudem sei die Dreifaltigkeitskapelle in Fußhollen ab sofort täglich von 8 bis 18 Uhr zum persönlichen Gebet geöffnet.

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