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Kampf gegen die Herkulesstaude

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Die Herkulesstaude hat sich in den vergangenen Jahrzehnten massiv entlang der Sieg und der Agger, aber auch an kleineren Nebenbächen, an Straßen, Waldrändern und Grünflächen ausgebreitet und sorgt mit ihrem Saft für Verbrennungen beim Menschen. Seit dem vergangenen Jahr gibt es deshalb im Rhein-Sieg-Kreis - in Abstimmung mit dem Umweltministerium und der Bezirksregierung Köln - ein Bekämpfungskonzept. Während in den Kommunen entlang der Sieg eine Fachfirma die Arbeiten übernimmt, ist an der Bröl der Angelsportverein Ruppichteroth aktiv. In beiden Fällen werden nun freiwillige Helfer gesucht. Foto: Eine Herkulesstaude [Mbdortmund/Wikipedia]

Vor allem am Oberlauf der Sieg greift die Herkulesstaude flächendeckend um sich. "Besonders problematisch ist, dass die Samen der Pflanzen bei Hochwasser flussabwärts gespült werden und dort für weitere Vermehrung sorgen", heißt es vom Rhein-Sieg-Kreis. Die Lage ist so angespannt, dass die beauftragten Fachfirmen nicht hinterherkommen. Deshalb werden freiwillige Helfer gesucht, die die jungen Pflanzen ausstechen.

"Die Herkulesstaude verdrängt unsere heimische Pflanzenwelt", sagt Jens Vogt vom ASV Ruppichteroth. Weil sich von den Kommunen niemand verantwortlich fühlte, nahm er im vergangenen Jahr die Bekämpfung der Staude kurzerhand selbst in die Hand. Mehr als 120 Pflanzen entfernte er zwischen Velken und Bröleck, dem Angelgebiet des Vereins. "Vor allem an der Brücke nach Velken, unterhalb des Huwil Werks I und an der Mündung von Homburger Bröl und Waldbrölbach wucherte die Staude", erzählt er. Doch nicht nur der giftige Saft macht die Bekämpfung schwierig. "Es reicht nicht, die Staude abzuschneiden. Die Knollen müssen aus der Erde entfernt werden, sonst wächst die Pflanze einfach nach."

Pro Pflanze 20.000 Samen

Ursprünglich stammt die Herkulesstaude aus dem Westkaukasus und kommt seit Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland vor. Die Pflanze wurde wegen ihrer imposanten Erscheinung in Gärten kultiviert und wegen des Blütenreichtums als Trachtpflanze für die Bienenweide von Imkern empfohlen.  Sie ist eine zwei- bis fünfjährige Staude - das heißt, nach der Keimung im Frühjahr bildet sie eine Blattrosette, im zweiten, spätestens im fünften Jahr bildet sie Blüten und stirbt nach der Samenreife ab. Eine Pflanze bildet durchschnittlich 20.000  Samen, die mehrere Jahre keimfähig sind.

Besonders Kinder müssen vor der Pflanze geschützt werden, denn alle Teile der Pflanze enthalten den Giftstoff Furocuramin. Immer wieder kommt es vor, dass Kinder nichtsahnend die meterhohe Pflanze pflücken und mit ihr spielen - den Stängel als Blasrohr benutzen oder sich unter den Pflanzen verstecken. Die Folge des Kontakts sind verbrennungs- oder verätzungsähnliche Hautreaktionen, oft verbunden mit großen Blasen und vor allem mit starken Schmerzen. Die Wunden heilen nur sehr langsam ab und können nicht nur Narben, sondern auch Pigmentierungen hinterlassen.

Bei Arbeiten an der Herkulesstaude ist daher unbedingt auf eine vollständige Bedeckung der Haut zu achten, außerdem sind Handschuhe und Schutzbrille zu tragen. Sollte der Pflanzensaft dennoch auf die Haut gelangen, muss er sofort mit viel Wasser und Seife abgewaschen werden. Die betroffene Hautpartie soll für mindestens 48 Stunden nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt werden und anschließend mit Sonnencreme geschützt werden.

Helfer gesucht

Wer sich an der Bekämpfung der Herkulesstaude beteiligen will, kann sich beim Rhein-Sieg-Kreis informieren. In Ruppichteroth sucht der Angelsportverein Ruppichteroth jederzeit Helfer. Auf der Internetseite des ASV gibt es auch ein Kontaktformular, in dem Pflanzen gemeldet werden können.

 

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