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Mit dem Winterfest-Bühnenbild quer durch Deutschland

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Zum 25. Bühnenjubliäum von Elferrats-Präsident Albert Brummenbaum muss für das Winterfest auch ein neues Bühnenbild her. Doch beinahe machte dem Künstler Erik Pauly Sturmtief Friederike einen Strich durch die Rechnung. Foto: Erik Pauly und seine Schwester arbeiten am Bühnenbild in der Bröltalhalle [Nicolas Ottersbach]

Fragt man Erik Pauly danach, wie ihm das alte Bühnenbild des Winterfestes gefiel, macht er eine kurze Pause. Als müsste er aufpassen, niemandem mit seiner Aussage auf den Schlips zu treten. "Nun ja, es ist ja schon acht Jahre alt", erzählt er. "Und jedes Jahr ist irgendetwas dazu gekommen, was nicht so richtig passte." Immer mehr Luftballons, immer mehr Dekoration. "Viel zu überladen", sagt Pauly. Das sollte nun anders werden. Albert Brummenbaum bat ihn vor einigen Wochen, eine komplett neue Requisite zu schaffen. Genug Erfahrung hat Pauly - denn seit 25 Jahren gestaltet er die Bühnenbilder für das Winterfest.

Den rot-weißen Faden wollte er auch dieses Mal beibehalten. "Es sind schließlich die Vereinsfarben", sagt er. Die erinnerten ihn sofort an einen Zirkus. Im Internet schaute er sich unzählige Zirkuszelte an, bis er sich an die ersten Skizzen machte. "Problematisch war nur, dass ich in Lüneburg wohne und nicht nach Ruppichteroth konnte." Per Whatsapp und E-Mail hielt er den Elferrat auf dem Laufenden, klärte Details und passte seine Ideen an die Vorstellungen der Karnevalisten an. Die kümmerten sich im Gegenzug darum, dass die Hintergrundplatten gestrichen wurden.

Die meiste Arbeit blieb allerdings an Pauly hängen: Mehr als Hundert Stunden saß er ehrenamtlich an den aufwendig gemalten und lackierten Buchstaben, die den Hintergrund und den Elferratstisch schmücken. Dazu stilisierte Zirkuszelte, viel roten Samt und goldene Sterne. "Das Ziel war, erstmals die gesamte Bühne an einem Stück zu gestalten", so Pauly. Dabei wollte er ursprünglich das Ruppichterother Ortsbild zeigen - was aber aufgrund der fest montierten Kästen an der Turnhallenwand nicht funktionierte.

Odyssee durch Sturmtief Friederike

So viel Mühe sich Pauly auch gegeben hatte, beinahe wäre alles durch Sturmtief Friederike gescheitert. Denn die vielen Buchstaben passten nicht in sein Auto, weshalb er mitten im Sturm mit der Deutschen Bahn von seinem Wohnort Lüneburg nach Ruppichteroth fahren wollte. Doch sein Zug war am Donnerstag storniert worden. Die einzige Alternative war eine Verbindung am Freitagmorgen - einen Tag vor dem Winterfest. "Und dabei konnte mir niemand sagen, ob die Zugverbindung funktioniert."

Pauly stieg in Lüneburg ein, fuhr nach Hamburg. Dort wurde er in einen anderen Zug nach Hannover gesetzt, der am selbigen Bahnhof zunächst nicht weiterfahren sollte. Pauly blieb allerdings sitzen und kam im völlig überfüllten ICE bis Frankfurt. "Die Passagiere haben mich gehasst, weil ich so schwer bepackt war." Die Buchstaben unter dem Arm, 50 Meter Stoff in der Reisetasche. Und sie dürften ihn noch mehr gehasst haben, als alle Reisenden gebeten wurden, den Zug zu verlassen - weil der Zugführer nicht da sein sollte. Während die Massen aus dem Abteil strömten, sortierte Pauly sein Gepäck. "Dann gingen plötzlich die Türen wieder zu, der Zugführer war da." Und die Bahn rollte vor den Nasen der Ausgestiegenen davon.

Trotz der Odyssee schaffte Pauly es rechtzeitig, das Bühnenbild fertigzustellen. Ein Paar Details fehlen zwar noch. "Aber die kann ich ja bis zum nächsten Winterfest noch hinzufügen."

 

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