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Notfallhelfer unterstützen Rettungsdienst

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Im Notfall zählt jede Sekunde. Ein Notfallhelfersystem soll in der Gemeinde Ruppichteroth die Zeit überbrücken, in denen der Patient auf den Rettungsdienst wartet. Dafür werden Freiwillige der Feuerwehr zu qualifizierten Ersthelfern ausgebildet. "Die Ausbildung haben wir schon abgeschlossen, jetzt suchen wir nach Sponsoren", sagt Feuerwehrarzt Dr. Herbert Broich, der mit seinen Kameraden das System in Winterscheid aufbauen will. Start soll spätestens diesen Sommer sein.

Winterscheid ist eine Problemzone. Der verzweigte Ort hat keine eigene Rettungswache, die Sanitäter kommen entweder aus Pohlhausen, Hennef oder Ruppichteroth. "Von jeder Wache aus gesehen liegen wir im Randbereich, das verlängert die Anfahrtszeiten", sagt Broich. Notfallhelfer der Winterscheider Feuerwehr könnten das therapiefreie Intervall verkürzen.

Wie das Notfallhelfersystem aussehen soll, präsentierte Broich dem Gemeinderat. Der Einsatzbereich liegt in Winterscheid und den Außenorten wie Litterscheid, Fußhollen und Hatterscheid. Mindestens zwei Notfallhelfer rücken gemeinsam aus, die Ausrüstung wird im Feuerwehrhaus gelagert. Die Alarmierung kommt über den herkömmlichen digitalen Melder der Feuerwehr. Aber nur, wenn ein Notarzt gerufen wird oder der Rettungswagen nicht zur Verfügung steht. "Die Entscheidung über die Alarmierung trifft aber immer die Leitstelle", sagt Broich. So kann es auch sein, dass die Notfallhelfer in andere Orte müssen, wenn es bei einem Unglück viele Verletzte gibt.

Die Aufgaben entsprechen denen des Rettungsdienstes: medizinische Erstversorgung, Absicherung der Einsatzstelle und Rückmeldung an die Leitstelle geben. Außerdem können nachrückende Kräfte eingewiesen werden. Muss allerdings die Feuerwehr ausrücken, ruht die Einsatzbereitschaft der Notfallhelfer.

Sechs Wehrleute des Winterscheider Löschzugs haben bereits eine medizinische Ausbildung, acht haben sie vor kurzem abgeschlossen. Gekostet hat das nichts, denn Broich und ausgebildete Kameraden haben die 50 Unterrichtseinheiten in Absprache mit dem ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes im Rhein-Sieg-Kreis, Frank Rieband, selbst geleitet. 

Einziger Knackpunkt ist bisher die Finanzierung. Bezahlt werden muss die Schutzkleidung, die medizinische Ausrüstung mit einem Notfallrucksack und einem mobilen Defibrilator, aber auch Funkgeräte und vielleicht ein Navigationsgerät. "Die Gemeinde kann keinen Zuschuss wegen des Nothaushalts geben", sagt Bürgermeister Mario Loskill. Zumindest könne ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr genutzt werden. Auch die Krankenkassen fördern das Projekt nicht, weil es sich um eine freiwillige Zusatzleistung handelt. "Wir sind deshalb auf Spenden angewiesen", so Broich. Finden sich genug Sponsoren, legen die ehrenamtlichen Notfallhelfer schon im Sommer los.

Kommentare

  • Gerd Biallas
    March 29, 2012 um 6:40 pm

    Glückwunsch an Herrn Dr. Broich, alleine für diese Idee gehört Ihnen schon ein Orden. Die Bürger von Winterscheid und den Außenorten sollten Ihnen für diese Idee dankbar sein. Jeder der schon einmal mit einem Notfall konfrontiert wurde weiß, dass das Warten bis zum Eintreffen professioneller Hilfe zur "Ewigkeit" werden kann, selbst wenn es nur wenige Minuten dauert. Ich selber war in früheren Jahren im Rettungsdienst tätig und habe viele solcher Situationen miterlebt. Als "alter DRK Mann" will ich hoffen, dass diese gute Idee nicht an den fehlenden Sponsoren scheitert.

     

    Ich wünsche für den Aufbau dieses Notfallhelfersystems viel Erfolg sowie die Dankbarkeit und Mithilfe der Bürger damit es schnellstmöglich umgesetzt werden kann.

     

    Gerd Biallas

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