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Ruppichteroth kämpft gegen Artaks Abschiebung

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Um 19:10 geht der Flieger nach Armenien, der für Artak B. den Tod bedeuten könnte. Seit drei Jahren lebt der Exil-Armenier in Ruppichteroth, heute Abend soll er abgeschoben werden. Auch ein letzter Antrag an den Petitionsausschuss des Landtages NRW hat die drohende Abschiebung nicht abwenden können. Im Schönenberger Rathaus glühen nun die Drähte. "Wenn der Abflug noch verhindert werden kann, haben wir Zeit gewonnen, die uns neuen Spielraum gibt", sagt Bürgermeister Mario Loskill. Dann könnte auch ein entsprechendes Verfahren wieder aufgenommen werden. Foto: Artak B. (Privat)

B. floh 2009 aus Armenien, weil er um sein Leben fürchtete. Auch seine Familie ist mittlerweile außer Landes. Er wurde Zeuge eines Mordes und sagte gegen die armenische Mafia aus. Die Profikiller sind ihm auch jetzt noch auf den Fersen, weshalb er seinen Namen ändern ließ. Weil er die Verfolgung nicht ausreichend beweisen konnte, lehnte das Verwaltungsgericht Köln seinen Asylantrag ab - und veranlasste die Abschiebung.

Vergangene Woche wurde Artak B. in Haft genommen: Das Ausländeramt des Rhein-Sieg-Kreises meldete sich bei ihm, er solle bitte ins Siegburger Kreishaus kommen, es gäbe Neuigkeiten für ihn. Sein Freund Peter Gauchel fuhr ihn dorthin, im Eingangsbereich wartete allerdings schon die Polizei. Nach einer Vorstellung vor dem Amtsrichter brachte man B. sofort in die JVA Büren. Von dort aus ging es heute nach Frankfurt.

"Er ist einer der wenigen Asylbewerber, der ohne großes Hinterfragen bereit war, gemeinnützige und zusätzliche Arbeit für die Gemeinde Ruppichteroth zu leisten", so Loskill. Als Hilfshausmeister machte er bei der Verwaltung einen Ein-Euro-Job. In drei Jahren fand der 28-jährige Freunde, integrierte sich hervorragend und spricht mittlerweile fließend Deutsch. Obwohl Loskill die Petition eingab, die über 30 Mitarbeiter des Rathauses unterschrieben, konnte das Abschiebeverfahren nicht abgewendet werden.

In letzter Sekunde versuchen die Ruppichterother nun, Artak B. noch zu retten.

Der Westdeutsche Rundfunk berichtete am Mittwochabend in der Lokalzeit Bonn über Artak B.

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