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Sparen bei Licht und Partnerschaft

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Es wird dunkel in Ruppichteroth. Weil die Neuverschuldung des Haushalts bei 2,5 Millionen Euro liegt, gehen die Straßenlaternen künftig früher aus. Das beschloss der Gemeinderat auf seiner letzten Sitzung. Bürgermeister Mario Loskill und Kämmerer Heribert Schwamborn setzten an vielen Ecken den Rotstift. "Durch Einsparungen alleine kann man das Defizit aber nicht in den Griff kriegen", erklärte Loskill. Steuererhöhungen erteilten alle Ratsmitglieder eine Absage.

Bereits um Mitternacht, statt wie bisher um 1 Uhr, werden die Laternen in Ruppichteroth abgeschaltet. Am Morgen gehen sie erst eine Stunde später, um 5.30 Uhr, wieder an. Rund 3200 Euro soll das pro Jahr einsparen. "Es gehen deshalb aber nicht die Lichter aus", so Loskill. Die Laternen, die zur Zeit die ganze Nacht lang leuchten, sind von der Sparmaßnahme nicht betroffen. Gespart wird auch bei der englischen Partnerschaftsgemeinde Longdendale, die Zuschüsche zur Förderung der Partnerschaft werden gekürzt.

Viele Punkte der Kosolidierungsliste müssen noch die zuständigen Ausschüsse prüfen, bevor der Rat darüber entscheidet. So sollen die Verwaltungsgebühren erhöht werden, um die Kosten zu decken. Wie schon in den Gesprächen über den neuen Nahverkehrsplan angedacht, könnte der Schülerverkehr bald auch für reguläre Fahrgäste geöffnet und ein Schulbus eingespart werden. Kosten verringere auch die Zusammenlegung des Bauhofes mit den Bauhöfen der Nachbargemeinden und die Einschränkung des Wintderdienstes auf den Straßen zwischen den Außenorten. Höhere Benutzungsgebühren für Bürger in Übergangswohnheimen und Wegenutzungsentgelte für die Ver- und Entsorgen sollen zusätzlich Geld in die Kasse spülen.

Investiert werden muss in das Hallenbad, die Schulen und Kindergärten für die energetische Gebäudesanierung. Für die Bildungseinrichtungen gibt es Zuschüsse aus dem Konjunkturpaket. Rund 140.000 Euro fielen für den Umbau des Hallenbades an, Zuschüsse könnte es hier von einer Forschungseinrichtung geben. Spätestes bis Juni muss darüber entscheiden werden.

"Von neuen Wegen, wie im Wahlkampf versprochen, ist nicht viel zu erkennen", warf Rita Winkler von der CDU Loskill vor. Vielmehr sei der Haushalt eine Fortschreibung der Arbeit von Loskills Vorgänger Hartmut Drawz. Dabei hatten CDU und FDP den Vorstoß Loskills, einen Wirtschaftsförderer einzustellen (<link nachrichten artikel wirtschaftsfoerderung-bleibt-chefsache.html external-link-new-window externen link in neuem>broeltal.de berichtete), schon im Haupt- und Finanzausschuss von der Konsolidierungsliste gestrichen. "Chefsache" sei die Wirtschaft, lautete der Tonus von Christdemokraten und Liberalen. Das kritisierten Grüne, SPD und Linkspartei erneut auf der Ratssitzung. Der Bürgermeister brauche einen entsprechenden Mitarbeiter im Wirtschaftssektor, die Personalkosten von 12.000 Euro in diesem und 50.000 Euro im nächsten Jahr würden durch die dann neu geschaffenen Einnahmequellen ausgeglichen und sogar übertroffen. "Wir sehen nicht die Tendenz zur Neuausrichtung und die Ernsthaftigkeit, die Dinge wirklich verändern zu wollen", trug Grünen-Fraktionschefin Rita Tondorf vor. Deshalb stimmte die Fraktion als einzige gegen den Haushalt.

Kommentare

  • Rebekka
    May 20, 2010 um 8:14 pm

    Hallo. Der Anfang ist schon mal gemacht. Es gibt Gemeinden da werden die Ampeln ab 22:00 Uhr abgestellt. Die Leute fahren sogar vorsichtiger. Es gibt zwar nicht so viele in der Gemeinde aber wäre noch eine Möglichkeit.

  • f.b.
    May 16, 2010 um 2:05 pm

    Mit den Lampen finde ich eine gute Idee, Ich frage mich so wieso schon lange warum die zu so unmenschlichen Zeiten an sind. Wer zu der Zeit unterwegs ist hat meist sein eigenes "Licht" mit weil die Beleuchtung eben sowieso nicht flächendeckend ist, und auch nicht sein kann. Gewiss kein Durchbruch, aber um bei den Vergleichen mit den Tropfen zu bleiben "Steter Tropfen höhlt den Stein". Bleibt nur zu hoffen das es weiter Tropft!

     

    Wie das mit den Aufträgen ist weiß ich nicht, aber ich vermute die müssen (europaweit?) ausgeschrieben werden und es gewinnt wer am billigsten ist. Was ich allerdings nicht verstehe ist warum gleich 3 Sportplätze mit Kunstrasen belegt werden mussten und erst danach Schulen, Schwimmbäder und Sporthallen energietechn. (hoffentlich mindestens mit Solarthermie auf den Dächern, Photovoltaik muss meiner Meinung nicht unbedingt sein, da die Investitionskosten recht hoch sind und die Amortisationszeit verhältnismäßig lang) Saniert werden, was ja auch hilft in der Zukunft Geld zu Sparen.

  • Christian
    May 14, 2010 um 9:37 am

    Wie romantisch Schönenberg doch durch eine lange Verschlusszeit wirken kann. Gutes Bild!

  • Christian Trost
    May 14, 2010 um 8:51 am

    3200 Euro ist zwar ein Erfolg, wenn auch nur ein ganz kleiner Tropfen auf dem berühmten heißen Stein. Was ich vermisse ist irgendwo ein ganzheitliches Umdenken. Für Aufträge innerhalb der Gemeinde werden gerne Unternehmen beauftragt, die nicht aus der Gemeinde stammen, anstatt diejenigen Ortsansässigen zu fördern, die das Gemeindesäckel jedes Jahr mit Gewerbesteuern füllen...es gibt viele Möglichkeiten, ein vielfaches der obigen Summe ohne Konforteinbußen einzusparen...

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