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Winterfest: Manche hat es "rausrotiert"

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

An eine Eintrittskarte für das Winterfest zu kommen ist mitunter eine schwierige Angelegenheit. Deshalb nahm sich der Elferrat des Ruppichterother Turnvereins bei der Karnevalssitzung selbst aufs Korn und versuchte, das System der Kartenvergabe zu erklären. Doch wirklich verstanden hat das sogenannte "Kartenrotationsprinzip" wohl nur Präsident Albert Brummenbaum, der es entwickelt hat. Foto: Brummenbaum marschiert mit der langen Warteliste fürs Winterfest ein.

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Die mehr als 600 Gäste in der Bröltalhalle fanden sich zur mittlerweile traditionellen Kartenausgabe am ersten Freitag des neuen Jahres in der Gaststätte Dorfschänke wieder. Dort erklärte Brummenbaum (gespielt von Ralf Löbach) das sogenannte "Kartenrotationsprinzip", bei dem manch einer auch aus der Halle rausrotiert wird, wenn er seine Vorbestellung zu spät abgibt. Diesmal traf es unter anderem Rainer Schöbe (Uwe Flachsberger).

Nach und nach erschienen Persönlichkeiten wie Gemeindewerke-Leiter Rolf Hänscheid (Arno Schiefen), der schon bald dank eine großen Spende bessere Sitzplätze bekommen sollte, sobald er die Stadtwerke Aachen aufgekauft hat. Markus Neuber, der seine schwerhörige 90-jährige Großmutter "Konsums Änni" darstellte, war versehentlich wegen "dem Karten" und nicht "der Karten" gekommen. Sie wollte Rommee spielen.

Auch Taxifahrer Klaus Weimer (Christoph Schmidt), wegen seiner Leidenschaft fürs Rassegeflügel  "Hühner Klaus" genannt, schaute zwischen den Fahrten vorbei. Und wimmelte jeden ab, der ein Taxi bestellen wollte. "Du, ich steh gerade vor dem Schaukelkeller und hab noch zwei Anschlussfahrten", sagte er Dorfschänken-Wirt Helmut Horsch (Albert Brummenbaum). Dumm nur, dass der lediglich durch die Tür gehen musste, um die Hinhaltetaktik von Weimer zu entlarven.

Die "Golddorf-Macher" Hans-Peter Hohn (Bastian Rosner) und Wolfgang Steimel (Ralph Müller) hatten ebenfalls ihren Auftritt. Während Steimel nur an der Theke saß und "Trünkchen" bestellte, musste Hohn dem Organisationstalent Brummenbaum ausreden, die Jury durch das Dorf führen zu dürfen.

Wofür die Abkürzung Huwil wirklich steht erklärten die "zwei echten Keerls" Arno Schiefen und Markus Neuber: Hilf uns weiter im Landeswettbewerb. Die beiden parodierten diesmal das Dorfgeschehen mit der Neueröffnung des Huwil-Centers. Da berichtete Edeka-Chef Volker Jung von der prominenten Besetzung seiner Kassenplätze: Einer seiner auserwählten Mitarbeiter war Linken-Politiker Frank Kemper, der angeregt von den beiden Hanfplantagen-Funden in der Bröltalgemeinde forderte, Marihuana zu legalisieren. "Der wollte unbedingt an die Kasse, um Tüten unter die Leute zu bringen", sagte Jung.

Kemper sprang dann doch ab, weil ihm die Kasse nicht links genug stand. Stattdessen saß dort nun FDP-Politiker Klaus-Peter Smielick, "der froh war, 19 Prozent wenigstens nochmal auf der Quittung zu sehen". Zum Schluss sangen die beiden als Karrell Gott und hüpfender Gewerbevereinsvositzender Klaus-Dieter Müller ein Lied über die Neueröffnung. Udo Jürgens "griechischer Wein" wurde zu "kauft mit uns ein".

Der "Döörper Prätscher" Hans-Peter Hohn verteilte bei seinem Einmarsch Knöllchen statt Kamelle. Denn seit das Ordnungsamt im vergangenen Jahr durch zwei Politessen verstärkt wurde, wird sogar bei Beerdigungen Jagd auf Parksünder gemacht. "Pietät wird völlig neu interpretiert, statt Traueranzeigen gibt es Knöllchen-Anzeigen", sagte Hohn.

Zum selbstgemachten Karneval gehörte auch Büttenrednerin Elvira Mengede als Putzfrau Billa Sterzenbach, die Geschichten rund um sich und ihren Bertis erzählte sowie gleich mehrere Helene Fischers vom Bröltaler SC, die ein Medley vortrugen. Die Band "Mir zwei die zwei", in der Brummenbaum Frontmann ist, sang Karnevalslieder. Die hauseigenen Tanzgruppen des Turnvereins tanzten, Minifunken mit Garde, die etwas älteren Bröltalpänz mit einem Rock 'n' Roll-Schautanz und die Senioren Blue-Girls mit meterhohen Wurffiguren.

Im Finale marschierten dann die einzigen Nicht-Ruppichterother ein: die Fanfarentrompeter aus Nothberg bei Aachen. Da sie aber schon mehrmals vorbeikamen, dürften sie mittlerweile als eingebürgert gelten.

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