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Internetmagazin für Ruppichteroth und den Rhein-Sieg-Kreis

DSL-Ausbau in Ruppichteroth startet später

Von Daniel Prior | | Wirtschaft/Politik

Ursprünglich sollte der DSL-Ausbau im Rhein-Sieg-Kreis in diesem Jahr abgeschlossen werden. Doch die Arbeiten haben noch nicht einmal begonnen. Grund ist laut Kreisverwaltung die Breitbandanbindung der Schulen, die das gesamte Projekt verzögert. Foto: Kabelsalat [Daniel Prior]

Ruppichteroth ist, was das schnelle Internet angeht, Schlusslicht im Rhein-Sieg-Kreis. Gerade einmal 34 Prozent der Haushalte surfen mit mindestens 16 Mbit/s, nur rund 20 Prozent mit 30 Mbit/s oder mehr. Zwar wurde die Bröltalgemeinde vor einigen Jahren als eine der ersten mit dem schnellen Mobilfunkstandard LTE ausgerüstet. Doch die Bandbreiten schwanken stark. Je nachdem, wie viele Menschen surfen.

Bereits 2013 schrieben CDU und SPD in den Koalitionsvertrag, die Geschwindigkeit im Internet bis 2018 flächendeckend mit mindestens 50 Mbit/s auszubauen. Die öffentliche Hand sollte nachhelfen, wo die Telekommunationsunternehmen den Ausbau aus Unwirtschaftlichkeit ablehnten. Das war vor allem in den Gemeinden des östlichen Rhein-Sieg-Kreises der Fall.

Diese Orte bekommen schnelles Internet

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Daraufhin sprang 2016 der Kreis ein und kündigte einen großflächigen Ausbau an. Dank einer 90-prozentigen Förderung durch Bund und Land sollte er 2017 beginnen und Ende 2018 abgeschlossen sein. Die restlichen zehn Prozent wollte der Kreis übernehmen.

Mittlerweile ist klar: Dieses Ziel wird nicht erreicht. "Wir werden nach jetzigem Stand 2018 mit dem Ausbau beginnen können", sagt Siri Grischke, von der Wirtschaftsförderung des Rhein-Sieg-Kreises. Das genaue Datum sei unklar, allerdings wolle man in zwei Jahren fertig sein.

Grund für die Verzögerung sei laut Grischke eine Änderung der Förderrichtlinie für die Internetversorgung von Schulen. Dadurch habe man die Möglichkeit bekommen, auch Schulen ans schnelle Netz anschließen zu können. Demnach werden in Ruppichteroth alle sechs Schulen - die Grundschulen in Ruppichteroth, Bröleck, Winterscheid und Schönenberg, das Theresien-Gymnasium sowie die Sekundarschule - mit Glasfasertechnik angebunden.

"Schon im vergangenen Jahr hatten wir die Lose für den großflächigen Breitbandausbau in den Kommunen ausgeschrieben, es gab bereits Verhandlungen mit den Bietern", erklärt Grischke. Es sei aber nicht möglich gewesen, diese Förderung kurzfristig mit der für die Schulen zu kombinieren. Man benötigte eine gesonderte Ausschreibung, was Zeit kostete.

Ausbau nur bis zum Bordstein

Die Haushalte und Betriebe in Ruppichteroth - außer in Winterscheid, weil der Ort bereits schnelles Internet hat - würden nach dem Ausbau zu 98 Prozent 50 Mbit/s im Download erhalten. "Dies wird hauptsächlich mit einem FTTC-Ausbau erreicht werden", so Grischke.

FTTC ist die Abkürzung für Fibre-to-the-Curb und bedeutet "Glasfaser bis zum Bordstein". Dabei endet das Glasfaserkabel in einem grauen Kasten, dem Kabelverzweiger, der am Straßenrand steht. Von diesem Anschlussverteiler aus werden die vorhandenen Kupferkabel bis zum Kunden weiter verwendet. Im Kabelverzweiger ist aufwendige Technik installiert, die die Signale von Glasfaser auf Kupferkabel und umgekehrt umsetzt.

Der Nachteil: Je weiter das Haus vom Kabelverzweiger entfernt und je länger das Kupferkabel ist, desto langsamer wird die Datenübertragung. Deswegen drängen Rhein-Sieg-Kreis und auch die Ruppichterother Kommunalpolitiker darauf, den Glasfaserausbau nicht nur an den Verteilerkästen enden zu lassen, sondern bis zu den Gebäuden fortzusetzen - was allerdings sehr kostspielig ist.

Kommentare

  • L. Werner
    April 23, 2018 um 7:49 am

    Ich hattte DSL mit LTE vom großen Bonner Unternehmen. Ständig Probleme mit der Qualität. Nun habe ich seit 3 Wochen Internet via Richtfunk und frage mich, warum ich das nicht schon früher machte? Seitdem streame ich Filme in HD Qualität, sogar in UHD, ohne Verbindungsabbrüche etc.

    War anfangs skeptisch. Sind 5 Personenhaushalt, habe für eine (echte) 20 Mbit Verbindung (ohne Drosselung), diese reicht bis jetzt vollkommen aus. Was hatte ich mich in der Vergangenheit geärgert. Mehr als die Hälfte im Dorf hatten schon Richtfunk, musste aber die Kündigungsfrist einhalten. Ein gutes reibungsloses Internet schont echt die Nerven, muss ich feststellen.

  • D.W.
    April 20, 2018 um 7:00 am

    Echt enttäuschend. Wir sind vor 8 Monaten nach Bröleck gezogen, dort gibt es überhaupt kein dsl, kein Anschluss möglich. Unsere Hoffnung lag auf dem Ausbau bis 2018, leider wird man sich wohl weiter mit dem Handy Datenvolumen weiter quälen müssen.

  • E.E.
    April 20, 2018 um 12:50 am

    Wenn das Theresiengymnasium angeschlossen wird, wie sieht's denn dann mit dem Oberdorf aus? Zumindest das Neubaugebiet liegt doch gleich nebenan.

  • Andre Bänninger
    April 19, 2018 um 3:40 pm

    Ist das etwa was neues? Darüber lohnt es absolut nicht einen Artikel zu schreiben. Jeder der einen halbwegs gesunden Menschenverstand hat, sollte sowieso nicht im Ansatz etwas anderes erwartet haben. Jedes mal eine andere Ausrede und blabla.

    Man muss sich doch einfach nur mal die Daten inkl. nebenstehenden Überschriften reinpfeifen und dann einen aktuellen Kalender abscannen in welchem Jahr wir uns mittlerweile befinden... Immer wenn wieder mal über dieses Thema oder ähnliche Aktionen geschrieben oder geredet wird, schmeiß ich mich weg vor lachen. Soviel zum Thema 21. Jahrhundert. Wenn es nur nicht so wahnsinnig traurig wäre.

  • Lothar Kraffczyk
    April 18, 2018 um 7:43 pm

    Die Enttäuschung hält sich in Grenzen, da ich nichts anderes erwartet habe.

  • Hartmut Höffgen
    April 18, 2018 um 6:52 pm

    Nicht zu verstehen, vor ca. 2 Jahren wurden vom Telekom Knotenpunkt Ruppichteroth nach Geilenkausen "Lutterberg" Glasfaserkabel verlegt. Aber bis heute kann kein Anwohner dieser Leitungen profitieren, die Leitung geht vor meiner Haustür vorbei, nur ich hab nichts davon.

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