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Ruppichterother gehen sparsam mit Wasser um

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Wenn das Wasser in Ruppichteroth aus dem Hahn tropft, ist es bereits rund 20 Kilometer geflossen. Es stammt, bis auf wenige Ausnahmen, aus der Wahnbachtalsperre. Neuste Untersuchungen attestieren eine "sehr gute Qualität". Die Ruppichterother gehen sparsam damit um. Foto: Blick in einen Hochbehälter der Gemeindewerke Ruppichteroth, während er instandgesetzt wird. [Nicolas Ottersbach]

"Für Trinkwasser bestehen im deutschsprachigen Raum höhere Qualitätsanforderungen als für industriell abgepacktes Tafelwasser. Es gilt überhaupt als das am besten untersuchte Lebensmittel“, sagt der Leiter des Kreisgesundheitsamtes,Rainer Meilicke. Der Wahnbachtalsperrenverband kontrolliert die Trinkwasserqualität innerhalb seines Versorgungsnetzes zehn- bis 15-mal häufiger, als vom Gesetzgeber vorgeschrieben.

Neben bakteriologischen Untersuchungen werden die Wasserproben auch auf möglicherweise vorhandene Biozid-Wirkstoffe, Nitrat, auf Desinfektionsstoffe oder auf Stoffe aus dem Leitungsnetz überprüft. Zudem werden zum Beispiel die elektrische Leitfähigkeit oder der Härtegrad des Trinkwassers bestimmt. "Doch es ist nie auszuschließen, dass beispielsweise, wie im vergangenen Jahr, Keime in unserem Trinkwasser auftreten“, so Meilicke. Durch die engmaschige Kontrolle falle dies aber schnell auf und die Verunreinigung könne bekämpft werden.

Weiches Wasser in Ruppichteroth

Beim Härtegrad gilt: Je mehr Calcium und Magnesium das Wasser enthält, desto härter ist es. Das lässt sich schmecken, fühlen und messen. Das vom Wahnbachtalsperrenverband (WTV) gelieferte Trinkwasser entspricht im gesamten Versorgungsgebiet dem Härtegrad „weich". Ob Wasser hart oder weich ist, hat auf die Gesundheit keinerlei Einfluss. Allerdings wird das weiche WTV- Wasser von passionierten Tee- und Kaffeetrinkern bevorzugt, weil es Aromastoffe optimal löst. Übrigens soll schon Bundeskanzler Konrad Adenauer Wahnbachtalsperrenwasser geschätzt und regelmäßig aus dem Kanzleramt in Bonn mit nach Hause in seinen Heimatort Rhöndorf genommen haben.

In Ruppichteroth verteilt die Gemeindewerke GmbH das Wasser über das eigene Wassernetz. "Aktuell versorgen wir rund 10.600 Einwohner", sagt Geschäftsführer Rolf Hänscheid. Das Leitungsnetz ist rund 141 Kilometer lang und hat etwa 3500 Hausanschlüsse. An drei Übergabepunkten kaufen die Gemeindewerke Wasser vom WTV ein und beliefern damit die Abnehmer im Gemeindegebiet. Für Teilbereiche des Versorgungsgebietes steht ein Hochbehälter mit zwei Kammern von je 300 Kubikmetern zur Verfügung. Weiterhin sorgen diverse Druckerhöhungs- und Druckminderstationen für genügend Druck im Trinkwassernetz.

Sparsame Ruppichterother

Nur etwa 30 Ruppichterother sind nicht an das kommunale Wassernetz angeschlossen: Nämlich die, die in den Ortschaften Niederpropach, Pulvermühle, Schmitzhöfgen, Schneppe und Thal wohnen. "Sie bekommen ihr Trinkwasser beispielsweise aus Grundwasserbrunnen", so Hänscheid. Die Orte zu erschließen sei schlichtweg unwirtschaftlich. "Und es besteht die Gefahr, dass wenn zu wenig Wasser abgenommen wird, es zu lange in den Leitungen steht und sich Keime bilden." In Stranzenbach und Straße beliefern die Gemeindewerke Nümbrecht die Bürger, weil das durch die topographische Lage grünstiger sei.

Insgesamt verkaufen die Gemeindewerke Ruppichteroth jedes Jahr rund 630.000 Kubikmeter Wasser, etwa ein Drittel davon nehmen Industriebetriebe, die Landwirtschaft, Gaststätten und andere Gewerbe ab. Der Durchschnittsverbrauch pro Kopf liegt bei 39 Kubikmeter pro Jahr, also 39000 Liter. Damit sind die Ruppichterother wesentlich sparsamer als der Durchschnittsdeutsche. Bundesweit liegt der Durschschnittverbrauch bei 122 Litern Trinkwasser pro Tag und Kopf, in Ruppichteroth bei 107 Litern.

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