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Gemeindewerke übernehmen Gasnetz und Straßenbeleuchtung

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Die Ruppichterother Gemeindewerke (GWR) haben das Gasnetz und die Straßenbeleuchtung in Ruppichteroth übernommen. Damit gehören der Gesellschaft nun alle Versorgungsnetze der Bröltalgemeinde.

Die Gemeindewerke setzen ihren Expansionskurs auf dem lokalen Markt fort. Bereits 2017 hatten die GmbH, deren Gesellschafter zu 51 Prozent die Gemeinde Ruppichteroth und zu 49 Prozent die Stadtwerke Aachen AG (Stawag) sind, das Stromnetz übernommen. Zudem sind die GWR der örtliche Wasserversorger und für die Abwasserbeseitigung zuständig. Im Vertrieb von Strom und Gas ist die 2013 gegründete Gesellschaft bereits aktiv.

Kaufen und verpachten

Gekauft haben die Gemeindewerke das Gasnetz von der Rhein-Sieg Netz GmbH, einem Tochterunternehmen der Rhenag, und sind damit neuer Eigentümer. Gleichzeitig ist das Netz aber an Rhein-Sieg Netz für die kommenden zehn Jahre verpachtet worden, die damit Netzbetreiber bleibt. In fünf Jahren werden dann Teile der Gasnetzbewirtschaftung im Auftrag der Rhein-Sieg Netz GmbH durch die GWR übernommen, bevor dann 2029 der komplette Netzbetrieb folgt.

„Das ist ein komplexes System“, sagt GWR-Geschäftsführer Rolf Hänscheid. Schrittweise will er sowohl das Eigentum – was nun erreicht ist – und schließlich auch den Betrieb der Versorgernetze in lokale Hände überführen. Der Grund dafür ist einfach: Es lassen sich damit gute Gewinne erwirtschaften – vor allem bei der Verpachtung. Die wiederum landen den Gesellschaftern in Ruppichteroth und Aachen. In den vergangenen Jahren lagen die Gewinne im unteren fünfstelligen Bereich. "Wir haben viel investiert, standen aber im Gegensatz zu anderen Betrieben nicht in den roten Zahlen", sagt Hänscheid.

Ausbau des Gasnetzes

Das Gasnetz im Gemeindegebiet hat eine Länge von rund 31 Kilometern und misst etwa fünf Kilometer Hausanschlussleitungen für 320 Kunden. Es ist somit, anders als Wasser, Abwasser und Strom, nur in Teilgebieten ausgebaut. Auch hier will Hänscheid wachsen. So bekommt beispielsweise das geplante Neubaugebiet Winterscheid-Nord eine Gasversorgung. „Grundsätzlich ist das überall möglich, wenn uns Anfragen erreichen und der Ausbau wirtschaftlich ist“, sagt er.

Für die Ruppichterother bringt der Vollversorger Vorteile mit sich, wie Hänscheid findet: Wer zum Beispiel neu baut, wird komplett von den Gemeindewerken betreut. „Anstatt dass drei Löcher für Strom, Wasser und Gas gemacht werden, kommen wir und machen eins“, sagt er. In Sachen Strom und Wasser gehört das nun zum Alltag, da die Gemeindewerke seit Jahresbeginn auch einen eigenen Stromnetzservice haben. „Wir erstellen die Stromnetzanschlüsse für Neubauten, wechseln die Stromzähler, lesen Stromzähler für den Netzbetreiber ab und sind für die Pflege der Stromtrassen und Stationen zuständig“, so Hänscheid. 2024 übernehmen die GWR den kompletten Netzbetrieb von der Innogy-Tochter Westnetz.

Auch Straßenbeleuchtung gekauft

Fast unbemerkt hat auch das Straßenbeleuchtungsnetz im Gemeindegebiet Ruppichteroth Anfang 2018 den Eigentümer gewechselt. Den GWR gehören damit 51 Kilometer Straßenbeleuchtungsnetz sowie 32 Kabelverteilerschränke, die sie an die Gemeinde Ruppichteroth verpachten. Denn die Kommune ist per Gesetz Aufgabenträgerin der öffentlichen Aufgabe Straßenbeleuchtung. Die etwa 1000 Leuchten sollen 2020 vom bisherigen Eigentümer innogy (RWE) ins Eigentum der Gemeinde Ruppichteroth übergehen.

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