Der Rhein-Sieg-Kreis hat im September 2011 erstmals die 600.000 Einwohner-Marke überschritten. Genau 600.125 Menschen waren zu diesem Zeitpunkt mit ihrem ersten Wohnsitz im Kreisgebiet gemeldet. Neben dem Kreis Recklinghausen (626.349 Einwohner) ist der Rhein-Sieg-Kreis der einzige in Deutschland mit mehr als 600.000 Bewohnern und gemessen an der Bevölkerung der zweitgrößte Kreis. Nur in den Gemeinden Ruppichteroth und Windeck hat die Einwohnerzahl seit 2010 abgenommen.

Ende 2010 hatte der Rhein-Sieg-Kreis 598.736 Einwohner. Bis zum September 2011 sind 1.798 Menschen mehr in den Kreis gezogen als abgewandert. Abzüglich der negativen natürlichen Bevölkerungsentwicklung, 409 Sterbefällen mehr als Geburten, ergibt sich der neue Höchststand. Mit Ausnahme von Ruppichteroth (-58), Windeck (-141) und Neunkirchen-Seelscheid (unverändert) haben alle Gemeinden und Städte mehr Einwohner. Die höchsten Zunahmen in den ersten neun Monaten 2011 gab es in Sankt Augustin (+371), Troisdorf (+204), Niederkassel (+191) und Hennef (+184), linksrheinisch sind Rheinbach (+93) und Alfter (+84) am meisten gewachsen.

Nachdem der Rhein-Sieg-Kreis bereits im Jahre 2007 auf die 600.000 Einwohner zusteuerte, hatte sich die Bevölkerungsentwicklung verlangsamt. 2008 gingen die Zahlen sogar zurück. Ein Grund dafür ist, dass der Rhein-Sieg-Kreis seit sechs Jahren eine negative natürliche Bevölkerungsentwicklung, also mehr Sterbefälle als Geburten hat. Umso mehr freut sich Landrat Frithjof Kühn über die nun wieder zunehmende Einwohnerzahl. "Die Tatsache, dass immer mehr Menschen ihren Wohnsitz im Rhein-Sieg-Kreis nehmen zeigt, dass es sich hier gut leben und arbeiten lässt", sagt er.

Für Kreiswirtschaftsförderer Dr. Hermann Tengler ist die gute wirtschaftliche Entwicklung des Rhein-Sieg-Kreises und der umliegenden Region der entscheidend für den neuen Einwohnerrekord: "Parallel zur Bevölkerung ist auch die Zahl der Arbeitsplätze mit rund 133.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf einen neuen Höchststand gestiegen."