Zwar sind mehr als 98 Prozent der Landesfläche in Nordrhein-Westfalen mit 4G oder 5G durch mindestens einen Netzbetreiber versorgt, aber es bestehen noch Lücken. Noch bis Sonntag, 1. Juni, kann man mit der kostenlosen Funkloch-App der Bundesnetzagentur die Netzverfügbarkeit ihrer Mobilfunkanbieter erfassen. Welcher Anbieter ist aktuell am besten in Ruppichteroth? Foto: Die Mobilfunk-Karte der Bundesnetzagentur [Bundesnetzagentur]

Wie funktioniert’s?

App runterladen, unterwegs starten und ganz normal das Handy nutzen – im Hintergrund wird automatisch gemessen, wie gut das Handynetz funktioniert. Die Funkloch-App steht kostenlos und werbefrei in den App-Stores zum Download bereit. Die Ergebnisse werden anonym gesammelt und helfen dabei, schlecht versorgte Gebiete aufzuspüren und gezielt zu schließen. Alle Ergebnisse werden in der Funkloch-Karte der Bundesnetzagentur veröffentlicht.

Was bringt’s?

In den vergangenen beiden Jahren haben mehr als 50.000 Menschen in NRW mehr als 20 Millionen Messpunkte geliefert. Das hat geholfen, die Versorgungslage besser zu verstehen – und gezielt zu verbessern. Je kleiner die Versorgungslücken werden, umso mehr kommt es auf die präzisen lokalen Messungen per Funkloch-App an.

Was ist die Mobilfunkmesswoche NRW?

Die Mobilfunkmesswoche NRW ist entstanden aus einer Initiative der Mobilfunkkoordinatorinnen und -koordinatoren in den Kreisen und kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens und findet in diesem Jahr erstmals bundesweite Nachahmung – die Mobilfunkmesswoche findet gleichzeitig in allen Bundesländern statt. Mit der Funkloch-App können Nutzerinnen und Nutzer die Netzverfügbarkeit ihres Mobilfunknetzes unkompliziert in Echtzeit erfassen. Ziel ist, mit Hilfe der Messungen der Bürgerinnen und Bürger eine deutliche Steigerung der Versorgungstransparenz zu erreichen.

Weitere Informationen zur Mobilfunkmesswoche und zur Funkloch-App sind auf www.kdi.nrw/mobilfunkmesswoche abrufbar. Informationen zur bundesweiten Mobilfunkmesswoche stehen unter www.check-dein-netz.de zur Verfügung.

Wie ist der Ausbaustand des Mobilfunks im Kreis?

Laut Bundesnetzagentur beträgt die 4G-Flächenversorgung durch mindestens einen Mobilfunknetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen 98,4 Prozent. 5G ist bereits in 95,4 Prozent der Fläche durch mindestens einen Netzbetreiber verfügbar. 11 Prozent der Landesfläche sind so genannte „graue Flecken“, also Flächen die von mindestens einem, aber nicht allen Netzbetreibern mit 4G oder 5G versorgt werden. 1,4 Prozent der Landesfläche sind als „weiße Flecken“ bislang weder mit 4G noch mit 5G versorgt. Die Basisdaten zur Mobilfunkversorgung auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen werden im Dashboard www.mobilfunk.nrw auf Basis der Daten des Mobilfunkmonitorings der Bundesnetzagentur quartalsweise aktualisiert.

Im Rhein-Sieg-Kreis liegt die Mobilfunkversorgung laut dem Mobilfunk-Monitoring der Bundesnetzagentur (Stand: Januar 2025) auf einem hohen Niveau. Die Fläche ist zu 98,44 Prozent mit 4G und zu 96,31 Prozent mit 5G versorgt. Dennoch bestehen weiterhin Versorgungslücken: 13,08 Prozent der Kreisfläche gelten als sogenannte „graue Flecken“, in denen nur ein Anbieter Netz bereitstellt. In 1,06 Prozent des Kreisgebiets besteht gar keine Mobilfunkversorgung („weiße Flecken“). Hier gibt es die Mobilfunk-Karte des Bundes, in der man die Netzabdeckung selbst überprüfen kann.

Telekom in Ruppichteroth: Flächendeckend stark

Die Deutsche Telekom verfügt in Ruppichteroth über das dichteste Netz. In nahezu allen Ortsteilen – darunter Ruppichteroth-Ort, Schönenberg, Winterscheid, Kämerscheid, Tüschenbonnen und Kammerich – ist 5G im Standalone-Betrieb verfügbar. Auch in kleineren Ortschaften wie Hodgeroth, Bechlingen oder Berg ist die Versorgung gut. Die 4G-Abdeckung der Telekom ist nahezu vollständig, auch 2G für Sprachverbindungen bleibt erhalten.

Vodafone in Ruppichteroth: Überraschend gut bei 5G

Auch Vodafone hat sein Netz deutlich ausgebaut. Im Vergleich zur Telekom ist der Anbieter beim 5G-Ausbau annähernd gleichgezogen. Besonders in Winterscheid, Ruppichteroth-Ort, Schönenberg, Bechlingen und Berg ist 5G verfügbar. Kleinere Schwächen zeigen sich jedoch bei der 2G-Abdeckung in südlichen Außenlagen, etwa rund um Wilmsdorf oder Rankenhohn. Die 4G-Grundversorgung ist ansonsten stabil.

Telefónica in Ruppichteroth: Besser als erwartet

Die größte Überraschung liefert Telefónica (O2): Der Anbieter, der lange Zeit für schwache Netzabdeckung im ländlichen Raum bekannt war, zeigt in der aktuellen Auswertung eine deutliche Verbesserung. In vielen Ortsteilen – etwa Kämerscheid, Tüschenbonnen, Schönenberg und Kammerich – ist 5G aktiv und 4G stabil nutzbar. In tiefer gelegenen oder bewaldeten Gebieten wie Ennenbach zeigen sich jedoch noch Lücken, vor allem bei der Grundversorgung (2G).

Fazit: Versorgung variiert je nach Lage

Ruppichteroth ist mobilfunktechnisch gut aufgestellt – mit 5G in fast allen Ortsteilen. Ein Blick auf die Karte zeigt: Während die Hauptorte und zentrale Lagen durchweg gut versorgt sind, hängt die Qualität des Mobilfunknetzes in Außenorten stark vom Anbieter ab. Telefónica punktet lokal, Vodafone bietet stabile Leistung in der Fläche, und die Telekom bleibt durchgehend stark – vor allem bei Sprachdiensten und schnellem mobilen Internet. Wer Wert auf Stabilität legt, fährt mit der Telekom weiterhin am besten. Wer flexibel ist, kann auch mit Vodafone oder Telefónica inzwischen sehr gut leben – vorausgesetzt, man wohnt nicht im Funkloch.