Der heimische, gelb-schwarz gemusterte Feuersalamander wird von einem gefährlichen Pilz bedroht. Anfang Januar wurden im Bergischen zwischen Remscheid, und Solingen und Wuppertal mehr als hundert tote Lurche gefunden. Foto: Ein heimischer Feuersalamander [Klaus Weddeling]
Verendet sind die Waldbewohner wegen eines Pilzes. Eingeschleppt wurde der aus Asien stammende „Batrachochytrium salamandrivorans“ durch Amphibienhandel. Übersetzt bedeutet der Name "Salamanderfresser". Seit 2010 wütet der Pilz in den Niederlanden, Belgien, der Eifel und dem Ruhrgebiet. Bislang sind die Lurche im Rhein-Sieg-Kreis verschont geblieben. Allerdings ist der Pilz mit einer Todesrate von 96 Prozent innerhalb von zwei Wochen sehr gefährlich.
Pilz durchlöchert die Haut
"Normal ist es, dass Sie den Feuersalamander tagsüber nur nach Regenfällen sehen, denn er ist nur nachtaktiv", erklärt Rainer Kötterheinrich, Amtsleiter beim Amt für Umwelt- und Naturschutz beim Rhein-Sieg-Kreis. Aber bei Pilzbefall werde nicht nur seine Haut auffällig durchlöchert, er ändere auch sein Verhalten: Der Salamander wird apathisch und tagaktiv, er sonnt sich sogar.
Der Pilz greift nur Feuersalamander und einige Molche an, für Säugetiere und den Menschen ist er nach heutigen Kenntnissen nicht gefährlich. "Fassen Sie auffällige oder scheinbar unbeschädigte aber tote Tiere dennoch nicht an, sondern informieren Sie uns oder die Biologische Station darüber, wo das Tier gefunden wurde, am besten mit Fotos und Koordinaten", sagt Kötterheinrich.
Naturschutzbehörde gibt Tipps
Um den Pilz nicht weiterzuverbreiten, gibt die Untere Naturschutzbehörde folgende Tipps: "Bleiben Sie auf den befestigten Wegen. Führen Sie, insbesondere in Waldlandschaften, Ihren Hund an der Leine. Bäche, Uferbereiche, Teiche, Tümpel und wassergefüllte Wagenspuren im Wald sollten nicht betreten werden. Desinfizieren Sie Ihre Schuhe nach der Wanderung oder dem Spaziergang zum Beispiel mit Spiritus und reinigen Sie die Sohle, bevor Sie ein anderes Waldgebiet betreten. So kann Verbreitung der Sporen des tödlichen Pilzes verhindert werden."
Die Fundpunkte verdächtiger Salamander sollen an das Umwelttelefon 02241/13-2200 Umwelttelefon(at)rhein-sieg-kreis.de gemeldet werden.
Noch kein Kommentar vorhanden.