Der Boom von Dirty Dancing ist verebbt, auch wenn er noch einige Jahre danach anhielt. "Dafür war das Tanzen damals steifer und ist heute sportlicher", sagt Vorsitzender Dieter Kiehl. Vor kurzem feierte der Tanzsportclub Rot-Silber Ruppichteroth sein 25. Jubiläum mit einem Turnier in der Bröltalhalle. Und wenn man sich die Paare auf der Tanzfläche anschaute, kündigte sich der nächste stilistische Umbruch an: Es wird immer weicher und körperbetonter.

Für die Paare sind die sanften Bewegungen, Drehungen und Richtungswechsel anstrengend. Jeder Muskel wird angespannt, um bei der Jury eine gute Punktzahl zu erreichen. Das ist auch bei einem Jubiläumsturnier nicht anders. Über das Jahr sind es zwischen 30 und 40 Wettkämpfe, die die Ruppichterother besuchen. "Auch unabhängig voneinander", sagt Kiehl, der seit 23 Jahren mit seiner Frau Helga tanzt. Getroffen wird sich beim Gruppentraining in Osberghausen, in der Bröltalhalle ist das freie Training.

1989 ging der Verein aus den zehn Paaren eines Gesellschaftskreises der Winterscheider Tanzschule von Karl und Irene Gläser hervor. Die 24 Gründungsmitglieder gaben sich den Namen TSC Rot-Silber, so wie die Farben des Gemeindewappens. Anfangs trainierte man noch im Hotel "Zur Post". Was sich seitdem nicht geändert hat, ist die Stille beim Tanzen. Sobald die Musik beginnt, wird nicht mehr geredet. Die Sportler sind so aufeinander abgestimmt, dass die Körpersprache ausreicht.

Heute hat der TSC rund 100 Mitglieder, Anfänger, Geübte und Könner machen mit. Bei Schnupperkursen kann jeder Probetanzen, die Königsdispziplin sind die Turniere in Standard und Latein. Seit 1992 gibt es auch Kindergruppen. Die Drei- bis Sechsjährigen werden mit Spielen ans Tanzen herangeführt, die Älteren lernen Hip-Hop oder Videoclip-Dancing zu aktueller Musik.