Die Straßen im Rhein-Sieg-Kreis werden immer belebter. Mehr als 10.000 neue Führerscheine verzeichnete das Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises im vergangenen Jahr. Dazu gehörten die zum ersten Mal erteilten, erweiterten und umgeschrieben Fahrgenehmigungen. Immer beliebter wird dabei der Modellversuch ?Begleitendes Fahren ab 17?, an dem rund 2600 Bewerber teilnahmen. Damit ist es möglich, nach bestandener theoretischer und praktischer Führerscheinprüfung in Begleitung eines namentlich benannten Erwachsenen einen Auto im öffentlichen Straßenverkehr zu führen. Die 17-Jährigen sollen dadurch mehr Fahrpraxis und Fahrkompetenz erwerben, bevor sie mit Erreichen des 18. Lebensjahres - ohne eine neue Prüfung ablegen zu müssen - alleine fahren dürfen.
Alle Fahranfänger, gleich welchen Alters, unterliegen innerhalb der zweijährigen Probezeit der besonderen Aufmerksamkeit der Verkehrsbehörde. Im Jahr 2008 wurden nach entsprechenden Verkehrsverstößen mehr als 500 Aufbauseminare angeordnet. Hierdurch verlängerte sich die Probezeit für die Betroffenen um weitere zwei Jahre auf insgesamt vier Jahre. Über 1.700 Bürgerinnen und Bürger mussten eine Zeitlang aufgrund eines erteilten Fahrverbotes auf den Platz hinter dem Steuer verzichten oder den Führerschein abgeben. 700 Führerscheinbesitzer traf es noch härter: ihnen wurde die Fahrerlaubnis gerichtlich entzogen und muss neu beantragt werden.
Aber auch beim Punkte sammeln in Flensburg waren die Rhein-Sieg-Kreisler fleißig: Fast 1.100 Führerscheinbesitzer haben durch verschiedene Verkehrsverstöße im Verkehrszentralregister in Flensburg 8 Punkte angesammelt. Sie wurden gebührenpflichtig verwarnt und auf die Folgen weiterer Verkehrsverstöße hingewiesen. Denn: Sind 14 Punkte erreicht, winkt ein Aufbauseminar, bei 18 Punkten ist der ?Lappen? weg. Einen besonderen Stellenwert nahm die Drogenpräventionsarbeit in Kooperation mit der Kreispolizei und der Polizei Bonn ein. Seit 2003 läuft das gemeinsame Projekt ?Drogen und Führerschein passen nicht zusammen? erfolgreich an Schulen im Rhein-Sieg-Kreis. In mehr als 40 Schulen einschließlich der kreiseigenen Berufskollegs wurden im Jahr 2008 etwa 4.000 Schülerinnen und Schüler ab der 10. Klasse über die Gefahren und Folgen aufgeklärt, die Besitz und Einnahme von illegalen Drogen auf den Führerschein haben.
Dennoch traurige Bilanz: 327 Personen mussten aufgrund ihres Betäubungsmittelkonsums überprüft werden, ob sie noch geeignet sind, ein Fahrzeug zu führen. In einem Drittel der Fälle wurde die Fahrerlaubnis entzogen. Viele andere müssen auch in diesem Jahr noch mehrmals unangekündigt Blut und Urin auf illegale Drogen untersuchen lassen. Übrigens: Die Kosten eines solchen Verfahrens können leicht 1.000 Euro erreichen und müssen unabhängig vom Ausgang von den Betroffenen begleichen werden! Aber auch ältere Menschen, die entweder durch einen Verkehrsunfall auffielen oder von besorgten Angehörigen gemeldet wurden, wurden Jahr getestet worden. Je nach Ergebnis der Fahrprobe in Begleitung eines Sachverständigen oder durch ein ärztliches Gutachten konnte die Fahrerlaubnis, eventuell mit Auflagen, belassen oder musste entzogen werden.
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