Die Birnenallee an der Blankenbacher Straße in Hennef-Söven ist ein letztes Relikt des früher weit verbreiteten Straßenobstbaus. Zu den über hundert Jahre alten Birnenveteranen pflanze die Stadt Hennef vor 15 Jahren neue Jungbäume. Inzwischen sind dort jedoch zahlreiche Laubbäume eingewachsen und der Obstbestand weist große Lücken auf. Deshalb wollen die Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis und die Stadtverwaltung die Allee sanieren. Foto: Biologische Station
Durch Straßenerweiterungen, Kanal- und Leitungsbaumaßnahmen, geringe Rentabilität und Überalterung der Bäume sind heute fast alle Obstalleen verschwunden. "Daher soll dieses Relikt einer kulturhistorisch bedeutsamen Landnutzung erhalten werden", heißt es von der Biologischen Station. Finanzielle Unterstützung gibt es vom Landschaftsverband Rheinland. Zuerst werden die Laubbäume gefällt, dann bekommen die alten Birnenbäume einen Vitalisierungsschnitt. In den nächsten zwei Jahren sollen auch die etwa 15 jährigen Birnen geschnitten und neue regionale Krautbirnen den Lücken gepflanzt werden.
Früher war der Straßenobstbau im Rhein-Sieg Kreis weit verbreitet. Nebenstrecken oder Wirtschaftswege dienten dadurch zusätzlich der Versorgung der Bevölkerung mit Obst. Meist pflanzte man robuste Wirtschaftssorten. In der Birnenallee zwischen Söven und Blankenbach stehen neben der Tafelbirne "Köstliche von Charneux" vor allem die beiden nur regional bekannten "Rheinbirne" und "Ölligsbirne" (von "Öllig" für Zwiebel), die speziell zur Birnenkraut-Produktion verwendet wurden.
Noch kein Kommentar vorhanden.