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Gemeindewerke testen Elektroauto im Alltag

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Das weiße BMW-Elektroauto vor dem Schönenberger Rathaus ist nicht der neue Dienstwagen des Bürgermeisters. Das Modell i3 gehört den Gemeindewerken, die derzeit an einer Studie zur Elektromobilität teilnehmen. Auch Bürger sollen das Fahrzeug testen können, erstmals auf der Christophorusfahrt am 22. Mai.

Ein Elektroauto ist Gemeindewerke-Geschäftsführer Rolf Hänscheid vorher nie gefahren. "Es ist ein Experiment, inwiefern sich so ein Fahrzeug für unseren Betrieb lohnt", sagt er. Durch eine Ausschreibung war er auf die Studie aufmerksam geworden, die den BMW zu speziellen Leasingkonditionen anbietet. "Und da wir ohnehin ein weiteres Fahrzeug benötigten, das auch von der Gemeindeverwaltung genutzt werden kann, entschieden wir uns dazu, mitzumachen", sagt Hänscheid.

Er und die Fahrer müssen nun mehrmals Fragebögen ausfüllen und sich von den Wissenschaftlern der Universität Duisburg-Essen interviewen lassen. Das Auto selbst erhebt Datensätze zu den getätigten Fahrten. Wohin es geht, welche Distanzen zurückgelegt werden, Geschwindigkeiten und sogar, ob es bergauf oder bergab geht.

Dadurch möchten die Universität, BMW und das Bundesumweltministerium herausfinden, welche elektrifizierten Fahrzeugkonzepte sich für welche Unternehmen eignen. "Wenn der spezifische Einsatzzweck, die die verwendete Ladeinfrastruktur, Ladezeiten, Batteriekosten, Verbrauch und Emissionen berücksichtigt werden", heißt es in der Studie.

In Ruppichteroth und generell in ländlichen Regionen sieht es in Sachen Elektromobilität bisher vorsintflutlich aus. Zwar gibt es offizielle Ladestationen für E-Bikes, aber keine öffentlichen für Elektroautos - nur ein paar Tüftler bieten ihren Strom an. Die Steckdose für den i3 am Rathaus ist nicht sonderlich leistungsfähig. "Wir werden noch eine Vorrichtung für ein Schnellladekabel anbringen", erklärt Hänscheid. Bisher dauert einmal Vollladen nämlich bis zu acht Stunden.

Die bisherigen Erfahrung seien trotzdem positiv. Für die meisten Fahrten innerhalb der Gemeinde, zu Kunden oder zu Betriebsstätten, genüge die maximale Reichweite von etwa 180 Kilometern. "Liegengeblieben ist bisher noch keiner", so Hänscheid. Sollte der Strom dennoch einmal knapp werden, kann ein kleiner Benzinmotor im BMW angeschmissen werden.

Sollte sich das Projekt für die Gemeindewerke rechnen, könnten bald noch mehr kommunale Elektroautos durch das Bröltal rollen. Hänscheid denkt bereits darüber nach, weitere Ladestationen einzurichten, die beispielsweise über die Solaranlagen der Gemeindewerke gespeist werden können.

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