Über das Einzelhandelszentrum auf dem Huwil-Gelände wollten kommenden Donnerstag, 25. Oktober, Gemeindeverwaltung und die Investorengruppe Schoofs in einer Bürgerversammlung berichten. "Diesen Termin müssen wir leider absagen", sagt Bürgermeister Mario Loskill. Nachdem zunächst ein Komplettabriss der Huwil-Gebäude geplant war, überarbeitet Schoofs nun die Baupläne. Laut Aussage des Unternehmens könne man die Fassade der Shed-Dach-Hallen erhalten, das Fachwerk an der Brölstraße hingegen nicht.
Dafür sei die Bausubstanz des Gebäudes aus den 1890er Jahren zu schlecht. Nach mehreren Einschätzungen sei das Fachwerk auch nicht denkmalschutzwürdig: Die Balken sind aus Fichte, nicht wie üblich aus Buche oder Eiche. Das ehemalige Wohnhaus und Huwil-Verwaltungsgebäude besteht eigentlich aus einzelnen Gebäuden, die um die Jahrhundertwende miteinander verbunden wurden.
Den Impuls für die Überarbeitung der Pläne gaben die Ideen der Architekten Christian und Anja Brauner. Im Auftrag der Grünen hatten sie zwei alternative Bebauungspläne entwickelt, die den Erhalt der beiden historischen Gebäude vorsehen. Wie wichtig Shed-Dächer und Fachwerk für die Ruppichterother sind, machten die Vorsitzenden aller Ratsfraktionen in dieser Woche bei einem Gespräch mit dem Investor Schoofs deutlich. Auch die Bürger setzen sich für die historischen Gebäude ein: Die Facebook-Gruppe "Rettet die Shed-Dächer von Ruppichteroth" hat mittlerweile knapp 1000 Unterstützer.
In den nächsten Wochen wollen sich Fraktionen beraten und Schoofs neue Pläne ausarbeiten. Im November soll dann auf der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses über die genauen Vorhaben informiert werden. Vorher, am 6. November, steht die Vorstellung des Einzelhandeskonzeptes an, das die Auswirkungen des Einzelhandelszentrums auf die Ruppichterother Geschäftswelt untersucht.
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