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Karneval bringt Wirtschaftskraft von 600 Millionen Euro

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Die Wirtschaftskraft des Kölner Karnevals ist in den vergangenen zehn Jahren um 30 Prozent auf rund 600 Millionen Euro gestiegen. Etwa 6.500 Arbeitsplätze werden direkt durch den Karneval erhalten. Von der Bevölkerung wird der Karneval überwiegend als einzigartiges Brauchtumsfest mit positiven Auswirkungen auf das Image der Stadt Köln wahrgenommen. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Studien der Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG) und der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH). Als Vergleich diente eine BCG-Studie aus dem Jahr 2008. Foto: Karnevalszug in Winterscheid [Nicolas Ottersbach]

"Die Untersuchungen belegen, wie wichtig der Karneval für Köln und die gesamte Region ist", sagt Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval. "Gastronomie, Hotelgewerbe und Einzelhandel profitieren vom stetigen Zulauf karnevalsbegeisterter Feiernder aus Köln, dem Umland und ganz Deutschland. Die Befragung zeigt aber auch überraschend deutlich, dass es der Wunsch vieler junger Jecken ist, den Karneval sehr traditionell und typisch kölsch zu feiern."

Wirtschaftskraft wie die Gemeinde Much

Aktuell entspricht die Wirtschaftskraft des Kölner Karnevals der jährlichen Wirtschaftsleistung einer deutschen Kommune mit rund 15.000 Einwohnern - und damit ungefähr so groß wie die der Gemeinde Much. Die Umsätze im Karneval verteilen sich zu gleichen Teilen auf die Bereiche Sitzungen und Bälle, Umzüge sowie den Kneipenkarneval. Besonders stark entwickelt haben sich die Karnevalsveranstaltungen in den Sälen: Sowohl die Anzahl der Veranstaltungen unterschiedlichster Formate als auch die Anzahl der Gäste und die Ticketpreise sind gestiegen.

Das Hotelgewerbe hat seinen Umsatz im Vergleich zum Beobachtungszeitraum 2008 um 43 Prozent auf 63 Millionen Euro gesteigert. Gastronomie und Verzehr verzeichnen ein Plus von 34 Prozent auf 257 Millionen Euro, und auch die Textilindustrie erwirtschaftet Umsätze in Höhe von 110 Millionen Euro – also rund 41 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren.

Karneval wird als Brauchtum wahrgenommen

Dass der Kölner Karneval auch nach wie vor als ein besonders Fest mit kulturellem Kern wahrgenommen wird, bestätigt die parallel durchgeführte Umfrage der Rheinischen Fachhochschule Köln. Zwischen Weiberfastnacht und Rosenmontag 2018 sowie rund um den 11.11.2018 wurden insgesamt rund 2.750 Jecke auf der Straße und über ein Onlineportal befragt. 97 Prozent aller Befragten gaben an, den Karneval als kulturelles Highlight, als einzigartig im Vergleich zu anderen Großveranstaltungen und als wichtigen Beitrag zur Brauchtumspflege zu erleben. Trotz einiger negativer Begleiterscheinungen, wie übermäßigem Müll oder Alkoholkonsum, wirke sich der Karneval positiv auf das Image der Stadt aus. Nahezu alle Befragten können sich Köln ohne den Karneval nicht vorstellen.

Rund 36 Prozent der Befragten gaben zudem an, selbst ehrenamtlich im Karneval aktiv zu sein. "Karneval ist eben viel mehr als Feiern und Konsumieren", sagt Kuckelkorn.

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