www.broeltal.de

Internetmagazin für Ruppichteroth und den Rhein-Sieg-Kreis

Bundestagswahl 2025

So haben Ruppichteroth und der Rhein-Sieg-Kreis gewählt

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Bei der Bundestagswahl 2025 konnte die CDU in der Gemeinde Ruppichteroth ihre Position als stärkste Kraft verteidigen, musste jedoch leichte Verluste hinnehmen. Mit 33,01 Prozent der Zweitstimmen bleibt sie vor der AfD, die mit 22,79 Prozent deutlich zulegen konnte. Die SPD kam auf 15,67 Prozent, während die Grünen mit 9,52 Prozent an Zustimmung verloren. Die FDP erzielte 4,17 Prozent und die Linkspartei erreichte 5,77 Prozent.

Hier gibt es alle Ergebnisse im Überblick

Bei den Erststimmen holte Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU) in der Gemeinde Ruppichteroth die meisten Stimmen. Mit 36,86 Prozent lag sie deutlich vor Tobias Ebenberger (AfD), der auf 23,01 Prozent kam. Sebastian Hartmann (SPD) erreichte 18,84 Prozent, während Rebecca Stümper (Grüne) 8,70 Prozent erzielte. Der FDP-Kandidat Niko Gräfrath kam auf 3,79 Prozent, während Jason Pascal Osterhagen (Die Linke) 5,04 Prozent der Stimmen erhielt.

Die Bundestagswahl 2025 zeigt in Ruppichteroth eine klare Tendenz: Die CDU bleibt trotz leichter Verluste vorn, während die AfD in mehreren Wahlbezirken deutlich hinzugewinnt. Die Grünen und die FDP mussten teils herbe Verluste hinnehmen, während die SPD sich relativ stabil hielt. Das Abschneiden des BSW zeigt, dass sich ein Teil der Wählerschaft neue politische Optionen sucht. Besonders auffällig ist zudem das starke Briefwahlergebnis für CDU und SPD, während die AfD insbesondere in den Wahlkabinen ihre Hochburgen hatte.

Zweitstimmen: Starke Unterschiede zwischen den Wahlbezirken

Die Wahlergebnisse zeigen große Unterschiede in den einzelnen Ortsteilen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Ergebnisse aus den Wahlbezirken durch die Briefwahl verzerrt werden. Die CDU schnitt besonders stark in Winterscheid I (38,44 Prozent) sowie bei den Briefwählern ab, wo sie im Briefwahlbezirk IV mit 43,53 Prozent ihr bestes Ergebnis erreichte. Die AfD hingegen konnte vor allem in Ruppichteroth III mit 41,16 Prozent ihre Hochburg ausbauen. Auch in Ruppichteroth II (32,13 Prozent) war sie besonders erfolgreich. Die SPD erzielte ihre besten Ergebnisse unter den Briefwählern, insbesondere im Briefwahlbezirk III mit 21,82 Prozent. Die Grünen, die im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 Stimmen einbüßten, schnitten im Briefwahlbezirk IV mit 13,93 Prozent am besten ab. Die FDP konnte nur in Winterscheid II mit 7,28 Prozent überdurchschnittlich punkten, während die Linke in Ruppichteroth III (9,44 Prozent) und Winterscheid II (11,03 Prozent) vergleichsweise stark abschnitt.

Vergleich zur Bundestagswahl 2021

Im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 musste die CDU leichte Verluste hinnehmen, während die AfD einen deutlichen Stimmenzuwachs verzeichnete. 2021 lag die AfD in Ruppichteroth noch zwischen 16 und 18 Prozent, 2025 kletterte sie in einigen Wahlbezirken über die 30-Prozent-Marke. Die SPD verlor leicht, blieb jedoch stabil, während die Grünen deutliche Rückgänge verzeichneten. Die FDP setzte ihren Abwärtstrend fort und fiel von etwa 8 Prozent (2021) auf 5,3 Prozent.

Ergebnisse im Wahlkreis Rhein-Sieg-Kreis I (096)

Drei Abgeordente aus dem Wahlkreis Rhein-Sieg-Kreis I werden in den Bundestag einziehen: Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU) holte mit 35,6 Prozent die meisten Erststimmen. Sebastian Hartmann (SPD) und Tobias Ebenberger (AfD) haben einen Sitz durch die Landesliste sicher.

Bei den Zweitstimmen konnte CDU im Wahlkreis Rhein-Sieg-Kreis I ihre Position als stärkste Kraft behaupten. Mit Ergebnissen zwischen 28 und 36 Prozent in den einzelnen Kommunen erreichte sie insgesamt eine solide Mehrheit. Die AfD zeigte sich in mehreren Gemeinden stark und erzielte insbesondere in ländlichen Regionen teils über 20 Prozent der Stimmen. Die SPD lag meist um die 16 bis 20 Prozent, während die Grünen mit Ergebnissen zwischen 9 und 14 Prozent leicht schwächer abschnitten als in der Wahl 2021. Die FDP kämpfte mit Ergebnissen zwischen 3,86 und 5,46 Prozent um ihre Wählerschaft, während das BSW als neue Kraft durchwerg unter 4 Prozent blieb. 

CDU bleibt stärkste Kraft – besonders stark in Lohmar und Much

Die CDU konnte sich als stärkste Partei behaupten und erzielte ihre besten Ergebnisse in Much (35,59 Prozent) und Lohmar (35,07 Prozent). Auch in Neunkirchen-Seelscheid (35,02 Prozent) und Niederkassel (34,97 Prozent) schnitt sie stark ab. In der Kreisstadt Siegburg (29,07 Prozent) und der größten Stadt des Wahlkreises, Troisdorf (29,20 Prozent), blieb sie jedoch unter der 30-Prozent-Marke.

AfD besonders stark in Ruppichteroth und Windeck

Die AfD konnte in Windeck (21,27 Prozent) und Ruppichteroth (22,79 Prozent) ihre besten Ergebnisse erzielen. Auch in Much (19,20 Prozent) und Eitorf (18,57 Prozent) war sie stark vertreten. In städtisch geprägten Gebieten wie Troisdorf (17,85 Prozent) oder Siegburg (16,41 Prozent) lag sie unter ihrem Wahlkreisdurchschnitt.

SPD mit soliden Ergebnissen, Hochburg in Windeck

Die SPD erzielte ihre besten Werte in Windeck (20,44 Prozent) und Troisdorf (18,86 Prozent). Auch in Niederkassel (18,62 Prozent) und Siegburg (18,07 Prozent) lag sie über 18 Prozent. In den CDU-dominierten Kommunen wie Much (14,98 Prozent) oder Ruppichteroth (15,67 Prozent) blieb sie hingegen unterdurchschnittlich.

Grüne schwächer als 2021, stärkste Ergebnisse in Königswinter und Bad Honnef

Die Grünen schnitten am besten in Königswinter (17,16 Prozent) und Bad Honnef (16,76 Prozent) ab. In den ländlicheren Regionen blieben sie deutlich unter ihrem Wahlkreisdurchschnitt, beispielsweise in Ruppichteroth (9,52 Prozent) und Windeck (10,96 Prozent).

FDP mit schwachem Ergebnis, BSW durchwachsen

Die FDP erzielte mit 6,98 Prozent in Wachtberg ihr bestes Ergebnis, blieb ansonsten aber meist um oder unter 5 Prozent. Das BSW konnte als neue Partei zwischen 3 und 6 Prozent der Stimmen holen.

Kommentare

  • H. Benz
    March 6, 2025 um 10:22 am

    "Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?" (Bertolt Brecht).

  • Viktor
    March 6, 2025 um 8:24 am

    Oh ja, die Toleranz der Toleranten und auch das Demokratieverständnis der Vertreter von "unserer Demokratie". Getroffene Hunde jaulen sagte meine Großmutter treffend.

    Es hat schon einen Grund für dieses Ergebnis. Ein großer Teil dürfte die Entfremdung zwischen Altparteien und dem Souverän sein, der die ganze Last buckeln darf. Dazu kommen die ganzen Streitereien der Koalitionäre, die eine positive Entwicklung verhindert.

    Da werden von Millionären und Taugenichtsen, mit massenhaft Leichen im Keller, weitere Unannehmlichkeiten des Bürgers gegen seinen Willen gefordert. Wenn man dies dann in den sozialen Medien anspricht, garniert mit etwas Sarkasmus, wird man von diesen ReGIERenden mit einer Hausdurchsuchung und einem Strafbefehl beglückt.

    Weiterhin wird von diesen Typen noch mehr Krieg und noch mehr Waffen für die Ukraine gefordert anstelle sich für Frieden einzusetzen. Man sieht es gerade eindrucksvoll. Für den Krieg und die Migration sind Abermilliarden da, nicht aber für Schulen, Rentner und Infrastruktur oder gar die eigenen Bürger.

    Dann das System an sich, aufgebläht und bis fast zur Bewegungslosigkeit tot reguliert. Noch mehr Ministerien und NGOs mit ausufernder Vetternwirtschaft um das vom Bürger erwirtschaftete Geld zu verprassen.

    Es gibt noch unzählige weitere Themen die den Frust des wählenden Bürgers erhöhen und sie in die Arme der AfD treiben. Schaut euch einfach auf YouTube das Video "Mausland - Die Macht der Denkzettelwähler" an und bildet euch eure EIGENE Meinung.

    Das hier Geschriebene ist meine Meinung nach GG §5 Abs. 1

    Eines noch, nicht als Entschuldigung oder Rechtfertigung. Ich habe sie nicht gewählt.

  • Sara Blume
    March 3, 2025 um 8:52 pm

    Ich bin tief enttäuscht und traurig über das Wahlergebnis in Ruppichteroth. Es ist für mich unverständlich, dass die AfD so viel Zustimmung erhält und als zweitstärkste Kraft hervorgeht. Haben wir nichts aus der Geschichte gelernt? Wie kann man eine Partei unterstützen, die für Spaltung, Hass und Ausgrenzung steht?

    Ich fühle mich in meiner eigenen Heimat zunehmend unwohl, weil diese Entwicklung zeigt, dass menschenverachtende Ideologien wieder Fuß fassen. Das ist nicht nur besorgniserregend, sondern auch gefährlich. Ich hoffe inständig, dass diejenigen, die dieser Partei ihre Stimme gegeben haben, die Konsequenzen ihres Handelns erkennen, bevor es zu spät ist.

    Trotz allem wünsche ich allen einen schönen Abend - außer denen, die mit ihrer Wahlentscheidung bewusst Intoleranz und Rückschritt unterstützt haben.

  • Gerhard Feyerabend
    March 3, 2025 um 2:12 am

    Ich bin entsetzt. Ich war der Meinung, dass die Ruppichterother stabiler und meinungsstärker sind und sich nicht von ein paar Bauernfängern einlullen lassen. Aber so kann man sich täuschen.

  • Jürgen Bergmann
    February 25, 2025 um 7:41 pm

    Dann macht ihr mal! Zur Demokratie gehört aber auch, die Meinung anderer zu ertragen! Viele Grüße, Jürgen Bergmann, Wahlhelfer 64 Jahre alt.

    • Anja Fielenbach
      March 4, 2025 um 4:42 am

      Faschismus ist keine Meinung.

  • Harald Schiefen
    February 25, 2025 um 4:33 pm

    In bin entsetzt! Eigentlich möchte ich nicht mehr in Deutschland leben, nicht mehr in Ruppichteroth und erst recht nicht mehr im Wahlkreis 30 der Gemeinde. Fast 42 %; auch wenn durch die Briefwahl verzerrt, es ist ekelhaft! Ich hoffe sehr, dass die AfD incl. ihrer Kandidaten bis zur nächsten Bundestagswahl zum "Fliegenschiss" (um in deren Sprache zu bleiben) unserer jüngeren politischen Geschichte gehören.

    Im heutigen Zeitalter der Kommunikation in alle und aus allen Richtungen kann keiner mehr behaupten, das man nicht gewusst hat mit wem man es hier zu tun hat. Und wenn sich das weiter so entwickelt, dann wird man es den Wählern dieser Partei (was auf jeden Fall ihr demokratisches Recht ist; ohne Frage) später einmal vorhalten können was sie hier anrichten.

    Harald Schiefen

    • Helmut Strieder
      February 25, 2025 um 6:40 pm

      Danke Harald, ich kann mich deiner Meinung gerne anschließen. Ich bin genauso erschüttert über dieses erschreckendes Wahlverhalten. Wo steuert Deutschland wieder einmal hin. Helmut Strieder

    • Manslayer
      February 25, 2025 um 7:20 pm

      Sehr gut auf den Punkt gebracht und ich denke, da sprechen Sie für viele, denen Demokratie, Menschlichkeit und vor allem geschichtliches Wissen nicht fremd sind.

    • Franz Josef Kraus
      February 25, 2025 um 7:39 pm

      Lieber Harald. Machst du es nicht zu einfach. Die Großen Parteien haben doch nie den Versuch gemacht, die AfD mit glaubwürdigen Argumenten ins Abseits zu schieben. Sie waren doch nur um des Machtswillen mit sich selber beschäftigt. Und wir als mündige Bürger haben es zugelassen. Ich bin ein AfD Gegner aber wir leben in einer Demokratie. Diese Partei ist nicht verboten. Mit Verboten ändere ich nicht die Einstellung der AfD. Es gibt für die CDU-SPD-Grüne viel zu tun um wieder Glaubwürdig zu werden. Franz Josef Kraus

    • Karl Pitz
      February 26, 2025 um 1:51 pm

      Viele Menschen haben in den letzten Jahren hilflos zusehen müssen, wie sich ihre Lebensumstände dramatisch verschlechtert haben. Das war hart, aber sie mussten sich damit abfinden.

      Glücklicherweise boten die Neuwahlen die Chance, die zu beauftragen, die eine Änderung der Verhältnisse zum Besseren erhoffen lassen. Dass die, die mit der bisherigen Situation glücklich waren, nun unglücklich sind, ist verständlich. Das ist hart, aber sie müssen sich damit abfinden.

    • Wolfram Feldmann
      February 26, 2025 um 4:59 pm

      Hallo Herr Schiefen, ich wundere mich, dass Sie sich so echauffieren. Ich stamme aus dem Ruhrgebiet, da lernt man schon in der Schule, dass hier Leyland ist. Nur die Farbe müsste noch korrigiert werden.

Kommentar hinzufügen

Die abgesendeten Daten werden zum Zweck der Veröffentlichung als Leser-Kommentar verarbeitet und gespeichert. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

ANZEIGEN
Gräf IT Service
Tischlerei Bestgen
IWK Waldbröl