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Container und altes Fitnessstudio

So will die Gemeinde Ruppichteroth mehr Geflüchtete unterbringen

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Dass die Gemeinde Ruppichteroth am Bröltal-Bad Wohncontainer für Flüchtlinge errichten will, ist bereits bekannt. Nun kommt ein weiterer Standort dazu: Man hat beschlossen, im Gewerbepark "Bröltal-Center" im Ruppichterother Zentrum einen weiteren Wohnstandort zu errichten. Wie Bürgermeister Mario Loskill erklärt, soll er schon Mitte Oktober bezugsfertig sein. Über den aktuellen Stand berichtete die Gemeinde auch bei einer Bürgerversammlung. Foto: Der neue Wohncontainer-Standort am Bröltal-Bad. [Nicolas Ottersbach]

Seit einigen Tagen stehen die neuen Wohncontainer für Geflüchtete am Bröltal-Bad. Derzeit werden die Wohneinheiten mit Möbeln eingerichtet, so Loskill. Sie verfügen jeweils über zwei Betten, Schrank, Tisch, Stuhl und Kühlschrank. Für Familien gibt es Container mit Verbindungstür. Wenn alles klappt, sollen die Wohncontainer, in denen 36 Menschen unterkommen können, im November bezugsfertig sein.

Turnhalle soll bald wieder nutzbar sein

Das soll dafür sorgen, dass die Turnhalle in Schönenberg wieder für den Sport genutzt werden kann – aktuell ist sie voll belegt. „Wenn die Menschen ausgezogen sind, werden wir ermitteln, was getan werden muss, um die Halle für den Vereins- und Schulsport wieder nutzbar zu machen“, sagt Loskill. Ein genaues Datum für die Freigabe könne erst nach dieser Einschätzung genannt werden. Voraussichtlich kann man wohl damit rechnen, dass die Turnhalle ab dem kommenden Jahr wieder geöffnet sein wird.

Einen weiteren Standort hat die Gemeinde im ehemaligen Fitnessstudio im Gewerbepark Bröltal-Center an der Eitorfer Straße gefunden. Der Eigentümer hatte das Erdgeschoss des Produktions- und Bürogebäudes der Kommune zur Miete angeboten. In der Industriehalle mit Betonboden will man laut Loskill 33 Geflüchteten eine Notunterkunft bieten. So habe man bereits die Sauna und die alte Küche entfernt. Neue Toiletten seien geschaffen, und Stockbetten, Waschmaschinen sowie Wäschetrockner aufgestellt worden. Um ein Mindestmaß an Privatsphäre zu wahren, werden abgehängte Bauzäune als Trennwände errichtet. Mitte Oktober soll der Raum bezugsfertig sein.

So viele Geflüchtete leben in Ruppichteroth

In Ruppichteroth waren zuletzt rund 200 Geflüchtete untergebracht, darunter 60 Personen, deren Asylantrag abgelehnt wurde und die von der Gemeinde unterstützt werden, sowie 19 Obdachlose. Sie verteilen sich auf 18 Wohnungen und Häuser, die zur Hälfte von der Gemeinde gekauft wurden. Mehr als 30 Menschen sind aktuell in der Turnhalle in Schönenberg untergebracht. Damit liegt die von den Behörden vorgegebene Erfüllungsquote aktuell bei knapp 95 Prozent. Ruppichteroth müsste hier also noch elf Geflüchtete aufnehmen.

Aber: Bei den Geflüchteten, deren Asylverfahren mit Anerkennung abgeschlossen ist, beträgt die Erfüllungsquote nur rund 50 Prozent. Das würde bedeuten, dass hier noch rund 75 Menschen in die Bröltalgemeinde kommen könnten. Wie viele es sind und wann das passiert, könne man nicht genau sagen, so Loskill. Die Zuweisung erfolge stets kurzfristig über die Bezirksregierung Arnsberg. Es gebe dabei auch keine Obergrenze. Die Zahl der Menschen, die aufgenommen werden müssen, könne sich alle zwei Wochen ändern. Dennoch würde sich mit den beiden neuen Standorten die Lage vorerst entspannen, so Loskill. Ziel sei, nicht erneut eine Turnhalle sperren zu müssen, wobei das angesichts der internationalen Krisen nicht ausgeschlossen sei.

Sicherheitsdienst in den Nachtstunden

Bei der Bürgerversammlung war auch das Thema Sicherheit gefragt – vor allem Anwohner machten sich Sorgen. Laut Loskill wird es an beiden Standorten einen Sicherheitsdienst geben, dem man das Hausrecht übertragen habe. Er soll in den Abend- und Nachtstunden vor Ort sein, tagsüber werde man ihn nur je nach Bedarf einsetzen – auch, um Kosten zu sparen. Weiterhin arbeite die Gemeinde mit dem Internationalen Bund für Bildung und Soziale Dienste zusammen, der sich um die sozialpädagogische Betreuung der Geflüchteten kümmert. Eine Frau sowie ein Erzieher in Teilzeit seien in Ruppichteroth im Einsatz.

Kommentare

  • Markus Fein
    October 18, 2024 um 8:00 pm

    Hat eigentlich irgendwer den Artikel "gelesen"? Zitat: "Eine Frau sowie ein Erzieher in Teilzeit seien in Ruppichteroth im Einsatz." ... für +/- 200 geflüchtete & +/- 19 Obdachlose... DAS ist traurig Leute.

    • Hans-Jürgen Welke
      October 18, 2024 um 8:36 pm

      Hallo Herr Markus Fein, ich habe den Artikel nicht gelesen. Wo steht denn der? Gruß

  • Viktor
    October 17, 2024 um 6:51 am

    Ich bitte zu beachten das es nach orwellschem Neusprech jetzt "Menschen mit Fluchterfahrung" heißt.

    Wenn man "Geflüchtete" oder "Flüchtlinge" sagt, stigmatisiert man diese Menschen und das ist nicht hinnehmbar.

    • Hans-Jürgen Welke
      October 18, 2024 um 7:33 am

      Wenn man keine Probleme hat, macht man sich welche. Herr Viktor ...?

  • Micha
    October 8, 2024 um 8:13 am

    Das wirklich traurige daran ist das es der Gemeinde Ruppichteroth und deren Verwaltung nicht gelungen ist ihre Bürger vor Veröffentlichung durch die Presse zu Informieren.

    Wozu zu auch!

    Sorry aber nicht jeder konnte die Informationsveranstaltung der Gemeinde besuchen ... aber danach wäre Zeit gewesen ein Protokoll der Veranstaltung zu veröffentlichen ... aber dann kam ein Feiertag ein Brückentag und was für Gründe auch sonst noch ...

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