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Sonnenfinsternis: Schüler dürfen zu Hause bleiben

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Die Schulaufsicht im Rhein-Sieg-Kreis hat Eltern freigestellt, ob sie ihre Kinder während der Sonnenfinsternis zur Schule schicken. Denn der Blick in die Sonne ist nicht ohne Risiken. Die Brillen für das seltene Schauspiel sind anders als bei der totalen Sonnenfinsternis 1999 nicht mehr zu bekommen. Die Schulen und Kindergärten in Ruppichteroth haben unterschiedliche Regelungen für ihre Schützlinge getroffen. Fotomontage: Sonnenfinsternis 2011 am Chiemsee (CC-BY-SA Sgbeer)

SoFi im Livestream: http://www.br.de/nachrichten/sonnenfinsternis-bayern-100.html

Zwischen 9.29 und 11.48 Uhr am morgigen Freitag schiebt sich der Mond zwischen Erde und Sonne und sorgt in unseren Breitengraden für eine partielle Sonnenfinsternis. Wer in die Sonne blickt und keine Schutzbrille auf hat, riskiert sich die Augen irreparabel zu schädigen. Die Schulaufsicht hat Eltern deshalb frei gestellt, ihre Kinder in die Schule zu schicken.

Wer keine Spezialbrille zur Hand hat, muss aber noch lange nicht zu Hause sitzen bleiben. Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar aus Hennef hat einen Tipp: Einfach das Handy nehmen. Smartphone-Besitzer können sich mit dem Rücken Richtung Sonne stellen, die Front-Kamera anschalten und sich die Sonnenfinsternis ganz ohne Risiko für die Augen auf dem Handy ansehen.

Das Landesschulministerium hat Hinweise an die Lehrer gegeben. Sie sollen während der Sonnenfinsternis "aktiv Aufsicht führen" und sicherstellen, dass die Jungen und Mädchen das Phänomen nur mit Schutzbrillen verfolgen. So handhaben es die Ruppichterother Grundschulen: Wer eine geprüfte Schutzbrille hat, darf in Winterscheid, Schönenberg und Ruppichteroth in Begleitung der Lehrer auf den Schulhof, die Pausen werden verlegt. Alle anderen müssen drinnen bleiben.

"Wir wollen aber auch den Kindern, die keine Schutzbrille haben, die Möglichkeit geben, das Schauspiel zu verfolgen", sagt Michael Bürger von der Grundschule Schönenberg. Deshalb will man dort die "SoFi" per Internet-Stream auf dem Monitor verfolgen. "Da kann nichts passieren", sagt Bürger.

Alufolie, Rettungsdecke, CDs, Filmstreifen: Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, als ob diese Materialien einen Blick in die Sonne erlauben, ist es gefährlich. Denn diese Folien oder beschichteten Kunststoffe lassen gefährliche Strahlung wie die Wärmestrahlung einfach durch. Die Netzhaut kann irreparabel geschädigt werden. Auch, wenn diese Folien mehrmals gefaltet werden. Gleiches gilt für Schweißerbrillen. Sonnenbrillen oder Gletscherbrillen reichen nicht aus. Wer noch in der Schublade eine alte SoFi-Brille von 1999 findet, sollte sich diese genau anschauen. Hat sie Risse oder Löcher, ist die Folie nicht mehr bündig verklebt, dann am besten gleich in die Tonne.

Die Sekundarschule hat einige Schutzbrillen angeschafft, weshalb die Jugendlichen vereinzelt mit den Lehrern auf den Schulhof gehen können um zu gucken. Die Klassenräume werden allerdings verdunkelt. Im Foyer wird es einen Livestream für alle geben.

Weil es schwierig ist, die kleinen Kinder im Freien so genau zu beaufsichtigen, dass sie die Schutzbrille richtig tragen, bleibt der katholische Kindergarten Ruppichteroth in seinen Räumen. "Das Risiko ist zu groß", sagt Leiterin Manuela Bacher. Stattdessen wird die Sonnenfinsternis im Morgenkreis thematisiert. Eltern können ihren Nachwuchs natürlich auch zu Hause behalten.

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