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Was kostet der Tod?

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Der Tod kostet einen nicht nur das Leben: Eine Beerdigung kann teuer sein. Aber es gibt mittlerweie viele Möglichkeiten, Abschied zu nehmen. "Leider ist der Tod immer noch ein Tabuthema in der Gesellschaft", sagt der evangelische Pfarrer Hans-Wilhelm Neuhaus. Deshalb hat er den <link aktuelles termine veranstaltung tag-des-friedhofs.html>"Tag des Friedhofs" ins Leben gerufen. Foto: Ein Grab auf dem evangelischen Friedhof [Nicolas Ottersbach]

"Ich stelle oft fest, dass die Angehörigen überrumpelt sind, wenn jemand stirbt. Jeder trauert in solchen Momenten", sagt Neuhaus. Plötzlich stünde im Raum, welches Grab es sein soll, welche Bestattung sich der Verstorbene gewünscht hätte oder wie die Trauerfeier aussehen soll. Er rät deshalb dazu, sie frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Wer alles selbst in die Hand nehmen will, kann beispielsweise eine Bestattungsvollmacht ausstellen. Die Willenserklärung wird zu Lebzeiten erstellt und dient für die Zeit nach dem Tode. Helfen kann dabei ein Notar. "Was viele nicht wissen: man braucht nicht unbedingt einen Notar dafür, der viel Geld kostet." Auch der Bestatter sei ein der Lage, die Bestattungsvollmacht vorzubereiten.

Viele Bestattungsmöglichkeiten

Alleine auf dem evangelischen Friedhof in Ruppichteroth gibt es fünf verschiedene Möglichkeiten, sich beerdigen zu lassen. "Es gibt viele Zusatzkosten wie für den Grabstein und den Sarg, deshalb sind nach oben hin keine Grenzen gesetzt", erklärt Neuhaus. Die reinen Bestattungskosten sind aber für alle gleich und in einer Verordnung geregelt.

So fallen für das Standard-Grab, in dem ein Sarg und eine Urne ruhen können, inklusive der Baggerarbeiten etwa 3300 Euro an. Wer sich den Platz nicht selbst aussucht sondern ein Reihengrab wählt, bezahlt etwas weniger. Grabstellen werden gemietet, die sogenannte Liegezeit von Särgen liegt bei 30 Jahren. Danach kann für jeweils 61 Euro für jedes weitere Jahre verlängert werden.

Eine Weitere Variante ist das Wiesengrab für etwa 1600 Euro, das weniger bepflanzt wird. Dort kann entweder ein Sarg oder eine Urne bestattet werden.

"Viele denken bei der Wahl sehr praktisch", erzählt Neuhaus. Denn wenn es eine aufwendige Bepflanzung gibt, muss sie auch gepflegt werden.

Urnenbestattung wird immer beliebter

Die reine Urnenbestattung, bei der die Gräber kleiner sind und die Liegezeit 25 Jahre beträgt, ist wahrscheinlich auch deshalb immer beliebter geworden. Bei den Katholiken entscheiden sich mehr als die Hälfte dafür, bei den Evangelischen ist es etwa ein Drittel. "Entscheidend ist auch die Herkunft der Verstorbenen, so ist in den südlichen Ländern die Urne viel verbreiteter als in östlichen Ländern", erklärt Neuhaus. Hier werden etwa 900 Euro für zwei Urnengräber fällig, bei denen auf einem Wiesenfeld, dem Ruhehain, ein Platte angebracht wird. Dabei gibt es auch keine Folgekosten, die Pflege übernimmt der Friedhof.

Was momentan boomt, ist der Friedgarten. Den gibt es erst seit kurzem in Ruppichteroth. Dabei wird die Urne mit vielen anderen in einem Blumenbeet bestattet, ein Plakette weist auf den Verstorbenen hin. Die Kosten liegen bei 800 Euro, hier kümmert sich ebenfalls der Friedhof um die Pflege des Beetes.

Jede Religion darf beerdigt werden

Auch auf den drei katholischen Friedhöfen in Schönenberg, Ruppichteroth und Winterscheid gibt es in den vergangenen Jahren viele Veränderungen. "Die Nachfrage von pflegefreien Grabstätten wächst", sagt der katholische Pfarrer Christoph Heinzen. Deshalb hat man ein Areal für pflegefreihe Rasengräber erstellt. In Ruppichteroth ist sogar eine Fläche geplant, wo Urnen in der Mitte des Friedhofs an einem Baum bestattet werden können. Die Preise ähneln sich bei der katholischen und evangelischen Kirche. "Im Vergleich zu Städten sind sie sehr moderat", sagt Heinzen.

Noch etwas haben die beiden Konfessionen gemeinsam: Sowohl auf den katholischen, als auch den evangelischen dürfen Menschen aller Konfessionen und Religionen begraben werden.

Beim "Tag des Friedhofs" der evangelischen Kirchengemeinde am 1. Juli gibt es von 10 bis 15:30 Uhr Fragestunden und Führungen zu historischen Gräbern (11 und 14 Uhr). Bestatter und Steinmetze stehen für Fragen zur Verfügung, ebenso wie der Hospizverein Lebenskreis Hennef. Treffpunkt ist das evangelische Gemeindehaus "Die Arche", Burgstraße 8.

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