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Als die ersten Autos durch Ruppichteroth rollten

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Bis 1862 war Ruppichteroth von der Außenwelt weitgehend abgeschnitten. Es gab keine Brölstraße, nicht einmal einen Weg durch das Bröltal. Dann erreichte der damalige Bürgermeister Schäfer die Genehmigung zum Bau der Brölstraße, der zwei Jahre später die Bröltalbahn folgte. Wie das automobile Ruppichteroth in seinen Anfangsjahren aussah, hat Wolfgang Eilmes jetzt in seinem "Bilderbuch Ruppichteroth" zusammengetragen. Foto: Lloyd 400 von Erich Schreiber, 1953 (Privat)

Surftipp: www.bilderbuch-ruppichteroth.de

Mitte des 19. Jahrhunderts wanderten jährlich rund 300 Menschen wegen wirtschaftlicher Gründe aus Ruppichteroth ab. Diese Situation besserte sich erst durch Straße und Bahn im Bröltal. Vorher musste ein unbefestigter Weg nach Altenherfen über die Höhen der Nutscheid nach Schneppe und weiter nach Allner genommen werden. Dieser Weg war zu dieser Zeit "in einem miserablen Zustand und bei feuchtem Wetter unpassierbar", schrieb Historiker Karl Schröder.

Am 15. September 1862 wurde die Brölstraße zwischen Hennef und Ruppichteroth fertiggestellt, am 1. April 1864 die Strecke nach Waldbröl. Zunächst dienste sie vor allem dem schnelleren Transport von Kalk.

"Die privaten Fortbewegungsmittel, Kutschen und später die Autos, konnten dabei zu Beginn nur von den wohlhabenderen Bürgern erworben werden", so Eilmes. Erst nach dem zweiten Weltkrieg begann dann auch in Ruppichteroth das automobile Zeitalter für die breite Bevölkerung, wie die Bildersammlung zeigt. Foto: Mercedes des Hoteliers und Kaufhaus-Inhabers Walter Schumacher, um 1935 (Privat)

Die ersten Autos in Ruppichteroth besaßen die Kaufleute Willi Schorn und Walter Schumacher, der Hotelier Albert Zimmermann sowie der Zahnarzt Dr. Wilhelm Ritter.

Musiklehrer Erich Schreiber fuhr mit seinem Lloyd 400 schon 1953 zu seinen Musikschülern in den Außenorten, beispielsweise nach Schönenberg und Bröleck. Auch für die abendlichen Chorproben in Marienfeld war er sein Dienstwagen.

Einen ganzen Fuhrpark brachte in den 50er Jahren der Großhändler Wilhelm Lutter nach Schönenberg, als er eine Niederlassung von "Lutter Lebensmittel" eröffnete. In seinen Käfern fuhren Vertreter wie Hans Ottersbach in den 60ern durch die gesamte Region, um Kunden in kleinen Geschäften mit Waren zu versorgen. Die Käfer leisteten mit ihren Benzinmotoren zwischen 25 und 50 PS, was die Fahrten in der bergigen Landschaft oft zum Erlebnis machte. Foto: Hans Ottersbach vor einem olivgrünen Lutter-Käfer, um 1967

Kommentare

  • Ilse Boddenberg
    September 4, 2014 um 8:35 pm

    Ich erinnere mich noch gut an den PKW des Herrn Hermann Jung,der einen KOLONIALWARENLADEN - gegenüber dem DRESCHKASTEN - an der Brölstraße hatte.

     

    Welches Modell er fuhr, weiß ich nicht, aber in Erinnerung blieb mir die Mitfahrt zur Kirmes "op d`r Hüh." Mir war k----übel! Es muß in den ersten 1950er Jahren gewesen sein.

     

    Neben der Apotheke gab es DAS BÜDCHEN von Wüllweber und die hatten, so glaube ich, ein motorisiertes Dreirad. Übrigens hatte auch Fritz Seuthe, der später die Metzgerei in der Marktstraße hatte, (bis dahin KONSUM) einen tollen schwarzen PKW.

  • Ronald Hörstmann
    July 11, 2014 um 7:26 pm

    Wie mir bekannt und erlebt, hatte die Firma HUWIL 1962 und später auch eine ansehnliche PKW-Flotte zum Beispiel für ihre Außendienstler, Herr Hesse und Herr Enter. VW-Kombi. Hier am Bodensee fährt so ein PKW, deswegen die Erinnerung.

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