Ein Rad- und ein Autofahrer sind vergangenen Donnerstag (29. Mai) auf der B478 im Bröltal in Streit geraten. Letztlich stürzte der Radler und verletzte sich, wie die Polizei nun berichtet. Foto: Symbolbild [Nicolas Ottersbach]
Gegen 19 Uhr befuhr der 32-Jährige mit seinem Rennrad die B 478 aus Richtung Schönenberg kommend nach Hennef. Gleichzeitig steuerte ein 23-jähriger Mucher seinen Pkw in dieselbe Fahrtrichtung und überholte den Radfahrer. "Im Rückspiegel habe der Autofahrer sehen können, wie der Radfahrer ihn mit einer Handbewegung beleidigt haben soll", sagt ein Polizeisprecher. Aus diesem Grund entschloss sich der 23-Jährige an der Einmündung zum Horbacher Weg anzuhalten und den 32-Jährigen auf die Situation anzusprechen.
"Dose in der Hand"
"Als der Zweiradfahrer in Sichtweite des 23-Jährigen war, gestikulierte der Autofahrer mit seinen Armen, um den Radfahrer zum Anhalten zu bewegen. Ein Zeuge berichtete, dass der Autofahrer dabei eine Dose in der Hand hielt und einen Wurf antäuschte", so die Polizei. Der Rennradfahrer wiederum gab an, sich durch die Bewegungen des 23-Jährigen erschrocken zu haben und im Anschluss gestürzt zu sein. Dadurch wurde er leicht verletzt. An dem Rennrad entstand Sachschaden, der auf einen dreistelligen Eurobetrag geschätzt wird. Der 32-Jährige wurde nach medizinischer Behandlung an der Unfallstelle mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht.
Polizei ermittelt gegen beide
Das Verkehrskommissariat der Polizei im Rhein-Sieg-Kreis hat die Ermittlungen, insbesondere wie es zu dem Unfall kommen konnte, aufgenommen. Die eingesetzten Polizisten leiteten gegen den Autofahrer ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung bei einem Verkehrsunfall und Nötigung im Straßenverkehr und gegen den Radfahrer ein Verfahren wegen des Verdachts der Beleidigung ein.
Kommentare
Micha
June 6, 2025 um 10:39 am
Das wirklich traurige daran ist, niemand mag mehr Rücksicht auf den anderen nehmen... jeder fühlt sich selbstverständlich im Recht und keiner im Straßenverkehr mag auch mal einen Millimeter von seinem Recht abweichen und auch mal freundlich und vernünftig reagiern oder handeln.
Sicherlich müssen, bei entsprechender Beschilderung, Radfahrer den Radweg nutzen, aber stören Sie wirklich so extrem auf der Straße? Autofahrer sollten technisch in der Lage sein, einen Radfahrer im gebührenden Abstand mit verträglicher Geschwindigkeit zu überholen... könnte so schön sein auf unseren Straßen! Freundlich sein und Rücksicht nehmen, auf beiden Seiten und Unfälle, Frust und Unfälle werden vermieden und jeder kommt zum Ziel.
Jens Engels
June 3, 2025 um 7:28 pm
Entlang der Brölstrasse verläuft großenteils ein gut ausgebuater Radweg.
Fahrradfahrer, die sich zu sportlich fühlen, diesen zu benutzen behindern immer wieder grundlos den Strassenverkehr und regen sich dann auf, wenn Ihnen der Abstand überholender Autos nicht passt.
Ja, es gibt einen gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstand für das Überholen von Fahradfahrern, aber verlangen diese Möchtegern-Ulrichs ernsthaft, dass der Autofahrer kilometerlang mit 30 km/h hinterherfährt, ob wohl der Radfahrer alles wunderbar regeln könnte, wenn er auf dem Radweg fährt, wozu es übrigens auch ein Gesetz gibt.
Wenn ich grundlos die Freiheit und Sicherheit anderer Leute einschränke, muss ich mich nicht wundern, wenn die dann auch meine Freiheit einschränken.
Fazit: Fahrt auf dem Radweg, dann werdet Ihr auch nicht zu dicht überholt!
Harald Schiefen
June 4, 2025 um 8:41 am
Hallo Herr Engels, Sie gehören sicherlich nicht zu den Autofahrern, bei denen ich mich mit einer freundlichen Geste bedanke. Stellen Sie eigentlich Ihre Denke direkt hinter Büchel um; ab da gibts ja keinen Radweg mehr. Dann halten Sie den notwendigen Abstand ein und ärgern sich auch nicht mehr, oder?
Zum Thema Gesetz: "Eine Pflicht, Radwege in der jeweiligen Fahrtrichtung zu benutzen, besteht nur, wenn dies durch Zeichen 237, 240 oder 241 angeordnet ist."
Zu Ihrem Fazit: Wir werden nicht mehr zu dicht überholt, dafür aber von ab- und einbiegenden Fahrzeugen missachtet (schon viele male erlebt und nur dank m e i n e r Vorsicht den Unfall verhindert!). Mit den besten Grüssen von einem "Möchte-gern-Ullrich".
Harald Schiefen
June 3, 2025 um 3:27 pm
Der deutsche Autofahrer wird in dem Moment, in dem er in ein Auto einsteigt zu einem anderen Menschen. Leider haben darunter sehr häufig die Radfahrer zu leiden. Und da ist der Radfahrer auch auf einem Radweg nicht sicher; eher noch gefährdeter. Wenn ich nicht so vorausschauend fahren würde und nicht so viele Schutzengel angesammelt hätte, würde ich schon nicht mehr Fahrrad fahren können. Es wird der Tag kommen, da haben auch meine Schutzengel die Schnautze voll.
Es gibt allerdings auch eine ganze Menge Autofahrer, die wissen wie es geht. Und bei denen bedanke ich mich immer mit einer freundlichen Geste!
Kai Reinl
June 3, 2025 um 10:49 am
Am gleichen Tag bin ich zwischen Ruppichteroth und Schöneberg auf dem Rad von einem Auto sehr eng überholt und ausgebremst worden. Leider passieren solche Vorfälle sehr regelmäßig. Ich würde mir mehr Verständnis und etwas Zurückhaltung auf beiden Seiten wünschen. Komplett vergessen wird allerdings das solche Aktionen schnell zu schweren Unfällen führen können.