Der Pflegebedarf von Senioren wird im Rhein-Sieg-Kreis weiter zunehmen. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Pflegeplanung des Kreissozialamtes. Nach den Ergebnissen der Pflegeplanung wird die Anzahl der 80-Jährigen und Älteren bis ins Jahr 2040 kreisweit um 103 Prozent ansteigen. "Erfahrungsgemäß ergibt sich in dieser Altersgruppe der größte Hilfe- und Pflegebedarf", sagt Stephan Liermann, Leiter des Kreissozialamtes. Foto: Symbolbild (Nicolas Ottersbach)
Ende 2013 lebten rund 18.100 pflegebedürftige Menschen im Kreisgebiet. Drei Viertel von ihnen wurden zu Hause durch Angehörige oder ambulante Dienste gepflegt, ein Viertel in stationären Einrichtungen versorgt.
Ein vorrangiges Ziel der Pflegeplanung bleibe die Stärkung der häuslichen Pflege. Besonderer Wert sei in der Pflegeplanung darauf gelegt worden, Möglichkeiten in Städte und Gemeinden aufzuzeigen. So werden gut ausgerichtete Sozialräume und Infrastrukturen - vor allem in den Bereichen Wohnen und Wohnumfeld, Gesundheit und Pflege, bürgerschaftliches Engagement und Beratung, gebraucht.
So gibt es in Ruppichteroth beispielsweise den Bürgerbus, der Senioren kostengüstig zu Arztterminen oder zum Einkaufen fährt. Im Café "Alte Schule" in Ruppichteroth werden regelmäßig Veranstaltungen für Ältere angeboten. Gemeinde und Kirchen laden mehrmals im Monat zu Seniorennachmittagen ein.
In seinen Empfehlungen zeigt der Pflegeplan Maßnahmen auf, die notwendig sind, um auch zukünftig eine angemessene Versorgungsstruktur für pflegebedürftige Menschen im Rhein-Sieg-Kreis sicherzustellen.
Vieles wurde bereits umgesetzt. Beispielsweise tragen die Koordinierungsstelle für pflegerische Versorgung im Sozialamt und die Koordinierungsstelle für die gerontopsychiatrische Versorgung im Gesundheitsamt dafür Sorge, dass die Versorgungsinfrastruktur weiterentwickelt wird.
Des Weiteren wird mit dem Modellprojekt "Mitten im Leben" (MiL) kleinräumige Ansätze in je einem ländlichen Ortsteil der Gemeinden Ruppichteroth, Eitorf, Hennef, Windeck, Neunkirchen-Seelscheid und Much verfolgt.
Mittel- und langfristige Empfehlungen betreffen die Stärkung der häuslichen Versorgungsstruktur, die Sicherstellung der häuslichen Versorgungsstruktur sowie die Sicherstellung der Wohnversorgung in Neuen Wohnformen.
Korrektur: In einer früheren Version des Artikels hieß es, dass das Café Alte Schule in Hambuchen wäre. Tatsächlich gehört es aber zur evangelischen Kirche in Ruppichteroth.
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