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Chlorgasaustritt: Keine Sirenen in Ruppichteroth

Von Nicolas Ottersbach | | Blaulicht

Der gestrige Chlorgasaustritt bei Evonik in Niederkassel löste einen Katastrophenalarm im Rhein-Sieg-Kreis und in Bonn aus. Überall heulten die Sirenen, nur in Ruppichteroth nicht. Wie sich schon beim Probealarm am Samstag herausstellte, waren die Sirenen defekt. Foto: Sirene auf dem Dach der Ruppichterother Grundschule

Erst beim kreisweiten Probealarm am Samstag hatte die Gemeindeverwaltung festgestellt, dass die beiden Sirenen in der Otto-Willach-Straße und auf der Ruppichterother Grundschule nicht funktionierten. Bei regelmäßigen gemeindeeigenen Feuerwehr-Probealarmen gaben sie bisher zuverlässig ihre Töne ab. Die drei Sirenen in Winterscheid arbeiteten auch beim Katastrophenalarm ohne Störung.

"Wir wurden von den Ereignissen überholt", sagte Bürgermeister Mario Loskill. Bereits am Montag sei der Reparaturauftrag vergeben worden. Dennoch hätten die Sirenen bis zum gestrigen Zwischenfall nicht ans Laufen gebracht werden können. In Absprache mit den Feuerwehren und der Rettungsleitstelle griff beim Chlorgasaustritt deshalb ein vorher abgestimmter Notfallplan. "Wir standen den ganzen Abend in engem Kontakt mit der Leitstelle", sagte Loskill.

Gemeinsam verfolgte man den Verlauf der Chlorgaswolke. Wäre sie in Richtung Ruppichteroth gezogen, hätte die Leitstelle in Siegburg die Löschzüge aus Ruppichteroth und Winterscheid alarmiert. Die Wehrleute wären dann durch die Gemeinde gefahren und hätten Durchsagen über Lautsprecher gemacht, um die Bevölkerung zu warnen. 

Ein Spezialfirma wird die Sirenen in den nächsten Tagen reparieren und zugleich modernisieren. In diesem Zuge soll auch die Sirene im Schönenberger Rathaus wieder fit gemacht werden, so Loskill. Sie heult schon seit mehreren Jahren nicht mehr, weil sie laut Kreisverwaltung für den Katastrophenschutz nicht zwingend notwendig ist.

 

Katastrophenalarm im Rhein-Sieg-Kreis

Um möglichst viele Bürger schnell zu erreichen, gibt es Zivilschutzsignale. Ein flächendeckendes, zentral gesteuertes Sirenennetz ist dabei eine einfache und kostengünstige Möglichkeit. Die Alarmierung ist rascher als eine Warnung über Rundfunk und Fernsehen, lässt sich örtlich besser eingrenzen und erreicht auch Personen, die gerade keine Medien empfangen. Beim Chlorgasaustritt gestern heulten erst die Sirenen, dann schaltete sich die Feuerwehr in das aktuelle Radioprogramm ein und warnte die Menschen.

Das deutschlandweite Sirenennetz aus fast 100.000 Sirenen wurde in den 1990er Jahren aus Kostengründen stark ausgedünnt. Die Städte und Gemeinden übernahmen die Sirenen vom Bund und müssen seitdem den Unterhalt der Sirenen aufkommen. Seitdem gibt es kein flächendeckendes System zur Alarmierung der Bevölkerung mit Weckfunktion mehr. Im Rhein-Sieg-Kreis stehen allerdings noch viele Sirenen.

Es gibt vier verschiedene Signale, einer davon ist der Probealarm. Der Feuerwehralarm besteht aus dreimal 12 Sekunden Dauerton mit zweimal 12 Sekunden Unterbrechung. Meist werden die Einsatzkräfte aber über Funkmeldeempfänger alarmiert. Die "Warnung der Bevölkerung" ist ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton, früher als Luftalarm bekannt. Dieses Signal bedeutet im Allgemeinen, dass geschlossene Räume aufzusuchen sind, Fenster und Türen geschlossen und Klimaanlagen abgeschaltet werden sollen. Ferner ist das Radiogerät einzuschalten, worüber dann auf bestimmten Sendern (WDR 2 100,4 Mhz und Radio Bonn/Rhein-Sieg 91,2 – 94,2 – 97,8 – 99,9 – 104,2 – 107,9 Mhz – je nach Empfangsort) genauere Informationen gegeben werden. Das Ende der Gefahr wird mit einem einminütigen Dauerton angezeigt, ist aber nicht zwingend erforderlich.

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