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20.000 Haushalte betroffen

Defekt im Umspannwerk Hasenbach sorgte für Stromausfall in Ruppichteroth

Von Nicolas Ottersbach | | Blaulicht

Ein Defekt im Umspannwerk Hasenbach hat am Samstagvormittag für einen Stromausfall in rund 20.000 Haushalten in Ruppichteroth, Neunkirchen-Seelscheid, Lohmar und Much gesorgt. Auch das Handynetz war dadurch betroffen. Nach zwei Stunden, gegen 13:30 Uhr, war die Stromversorgung wieder komplett hergestellt, nachdem zuvor immer wieder kleinere Bereiche zugeschaltet worden waren, wie ein Sprecher von Westnetz mitteilte. "Dass der Betrieb wieder funktioniert, haben wir durch Umschaltungen erreicht. Daran kann man sehen, dass die Redundanzen funktionieren."

Gegen 10:35 Uhr kam es zu einer Störung in der Mittelspannungsschaltanlage. Hauptsächlich habe es in Neunkirchen-Seelscheid Stromausfälle gegeben. Das Umspannwerk in Hasenbach wird aktuell nach einen Brand, der 2021 zerstört hatte, umgebaut. Deshalb war eine mobile Mittelspanungsschaltanlage aufgebaut worden, wie der Westnetz-Sprecher mitteilte. Bei den Erneuerungsarbeiten für das neue Umspannwerk sei man aktuell im Zeitplan.

26 Stunden lang ohne Strom

Der 10. Dezember 2021 markiert einen bislang einzigartigen Tag in der Geschichte des Stromversorgers RWE. 26 Stunden langen waren rund 41.000 Haushalte ohne Strom. Die Feuerwehr rückte aus, um Bauern mit einem Stromaggregat zu versorgen, damit sie ihre Kühe melken konnten. Im Schönenberger Rathaus konnte man sein Handy laden. In den Turnhallen der Gemeinden Ruppichteroth, Much und Neunkirchen-Seelscheid konnten sich die Menschen aufwärmen und versorgen lassen.

Grund war das Schaltgebäude der Umspannanlage Hasenbach, das durch einen Kabeldefekt in Brand geraten war. Dieser fiel so groß aus, dass die redundant aufgebaute Stromversorgung vollständig betroffen war. „Dies war wirklich ein einmaliges Ereignis, dass wir so in unserer Konzerngeschichte noch nicht hatten“, sagte Stefan Krell von der RWE-Tochter Westnetz zum Baustart der neuen Anlage. Auch Bürgermeisterin Nicole Berka erinnerte sich: „Heutzutage ist unsere Stromversorgung so gut aufgestellt, dass es fast zu keinen Unterbrechungen mehr kommt, wie man sie von früher oder aus anderen Ländern kennt. Da war dieser Brand schon etwas außerordentliches. Ich war beeindruckt wie stark die Nerven der Mitarbeiter vor Ort waren.“

Seit knapp zwei Jahren arbeitet eine mobile Schaltanlage

Bereits nach den Löscharbeiten begannen die Arbeiten an einer provisorischen Versorgung. Die Anlage wurde aufwändig gereinigt und von Ruß befreit. Zugangskabel wurden neu verlegt. Dadurch konnte ein Teil der Schaltanlage vorübergehend weiterbetrieben werden. Der zerstörte Teil wurde durch eine mobile Schaltanlage ersetzt. „Hierbei kam erschwerend hinzu, dass durch die Flutkatastrophe in der Eifel die meisten mobilen Schaltanlagen im Einsatz waren. Durch die gute Zusammenarbeit im Konzern konnte man sich bei einem anderen Netzbetreiber eine mobile Schaltanlage für den Einsatz leihen. Inzwischen ist diese durch unsere neue mobile Schaltanlage „Goliath 1“ ausgetauscht werden. Die sichere Stromversorgung war und ist damit jederzeit gewährleistet", erklärte Stefan Krell.

Neue Anlage kostet 4,5 Millionen Euro

Aus solchen schwierigen Ereignissen böten sich auch Chancen, die nun bei der Planung der neuen Anlage genutzt werden. Der Neubau beinhaltet nicht nur die modernste Technik und bietet einen hohen Personenschutz, sondern es lassen sich auch die einzelnen Komponenten aus der Ferne überwachen und steuern. Zudem kann auf das klimaschädliche SF6 Gas zur Isolierung verzichtet werden, da in Zukunft eine luftisolierte Schaltanlage eingesetzt wird. Diese 30 Kilovolt-Anlage ist die erste dieser Art bei Westnetz. Damit die redundante Versorgung noch sicherer wird, errichtet Westnetz die unterschiedlichen Spannungsebenen in verschiedenen baulich voneinander getrennten Brandabschnitten. Die Fertigstellung ist für Ende 2024 geplant. Die Baukosten belaufen sich auf etwa 4,5 Millionen Euro.

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