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Nach 26-Stunden-Stromausfall im Dezember 2021

Umspannanlage Hasenbach bekommt ein einzigartiges Schalthaus

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

26 Stunden ohne Strom waren im Dezember 2021 rund 41.000 Haushalte in Ruppichteroth, Neunkirchen-Seelscheid und Much. Grund war ein Brand in der Umspannanlage Hasenbach. Dort wird nun begonnen, ein komplett neues Schalthaus zu bauen, das einzigartig ist. Foto: Vor der Baustelle v.l.n.r. Mario Loskill, Bürgermeister der Gemeinde Ruppichteroth, Karsten Schäfer, Beigeordneter der Gemeinde Much, Nicole Berka, Bürgermeisterin der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid, Rolf Hänscheid, Geschäftsführer der Gemeindewerke Ruppichteroth und Stefan Krell, Planer der Umspannanlage Hasenbach für Westnetz. [Westnetz]

Der 10. Dezember 2021 markiert einen bislang einzigartigen Tag in der Geschichte des Stromversorgers RWE. 26 Stunden langen waren rund 41.000 Haushalte ohne Strom. Die Feuerwehr rückte aus, um Bauern mit einem Stromaggregat zu versorgen, damit sie ihre Kühe melken konnten. Im Schönenberger Rathaus konnte man sein Handy laden. In den Turnhallen der Gemeinden Ruppichteroth, Much und Neunkirchen-Seelscheid konnten sich die Menschen aufwärmen und versorgen lassen.

Grund war das Schaltgebäude der Umspannanlage Hasenbach, das durch einen Kabeldefekt in Brand geraten war. Dieser fiel so groß aus, dass die redundant aufgebaute Stromversorgung vollständig betroffen war. „Dies war wirklich ein einmaliges Ereignis, dass wir so in unserer Konzerngeschichte noch nicht hatten“, sagt sich Stefan Krell von der RWE-Tochter Westnetz. Auch Bürgermeisterin Nicole Berka erinnert sich: „Heutzutage ist unsere Stromversorgung so gut aufgestellt, dass es fast zu keinen Unterbrechungen mehr kommt, wie man sie von früher oder aus anderen Ländern kennt. Da war dieser Brand schon etwas außerordentliches. Ich war beeindruckt wie stark die Nerven der Mitarbeiter vor Ort waren.“

Seit knapp zwei Jahren arbeitet eine mobile Schaltanlage

Bereits nach den Löscharbeiten begannen die Arbeiten an einer provisorischen Versorgung. Die Anlage wurde aufwändig gereinigt und von Ruß befreit. Zugangskabel wurden neu verlegt. Dadurch konnte ein Teil der Schaltanlage vorübergehend weiterbetrieben werden. Der zerstörte Teil wurde durch eine mobile Schaltanlage ersetzt. „Hierbei kam erschwerend hinzu, dass durch die Flutkatastrophe in der Eifel die meisten mobilen Schaltanlagen im Einsatz waren. Durch die gute Zusammenarbeit im Konzern konnte man sich bei einem anderen Netzbetreiber eine mobile Schaltanlage für den Einsatz leihen. Inzwischen ist diese durch unsere neue mobile Schaltanlage „Goliath 1“ ausgetauscht werden. Die sichere Stromversorgung war und ist damit jederzeit gewährleistet", erklärt Stefan Krell.

Neue Anlage kostet 4,5 Millionen Euro

Aus solchen schwierigen Ereignissen böten sich auch Chancen, die nun bei der Planung der neuen Anlage genutzt werden. Der Neubau beinhaltet nicht nur die modernste Technik und bietet einen hohen Personenschutz, sondern es lassen sich auch die einzelnen Komponenten aus der Ferne überwachen und steuern. Zudem kann auf das klimaschädliche SF6 Gas zur Isolierung verzichtet werden, da in Zukunft eine luftisolierte Schaltanlage eingesetzt wird. Diese 30 Kilovolt-Anlage ist die erste dieser Art bei Westnetz. Damit die redundante Versorgung noch sicherer wird, errichtet Westnetz die unterschiedlichen Spannungsebenen in verschiedenen baulich voneinander getrennten Brandabschnitten. Die Fertigstellung ist für Ende 2024 geplant. Die Baukosten belaufen sich auf etwa 4,5 Millionen Euro.

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