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Wolfsgebiet "Oberbergisches Land"

Elektrozäune und Herdenhunde zum Schutz vor Wolfsriss

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Bereits seit dem 20. August 2020 besteht im östlichen Rhein-Sieg-Kreis das offizielle Wolfsgebiet „Oberbergisches Land“, zu dem auch Ruppichteroth gehört. Ab sofort können Förderungen beantragt werden, um Schafsherden zu schützen. Foto: Herdenschutzhunde im Einsatz [Anette Wolff, NABU]

"Obwohl der Wolf sich zu über 90 Prozent von Rehwild ernährt, bleibt es manchmal nicht aus, dass einzelne Wölfe versuchen auch Schafe, Ziegen und Damwild zu reißen", erklärt Rainer Kötterheinrich, Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz beim Rhein-Sieg-Kreis. "Und da ist es wichtig, ihm mit Stromlitzen zu zeigen, dass Schafe nicht schmecken." Solche Schutzmaßnahmen werden vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Wer sich also einen neuen Elektrozaun für seine Herde kaufen möchte oder aber bereits vorhandene Elektronetze, Zäune und Zubehör entsprechend verbessert, kann mit einer kompletten Förderung rechnen. Und auch die Anschaffung und Ausbildung von Herdenschutzhunden kann teilweise gefördert werden. Die Anträge müssen bei der Bezirksregierung gestellt werden.

Der Rhein-Sieg-Kreis stellt vorübergehend kostenlos ein Notfall-Set zur Verfügung, sollte über einen bereits gestellten Antrag noch nicht abschließend entschieden worden sein. "Bis zum Aufstellen eines eigenen Elektrozauns helfen wir mit unseren Netzen aus", sagt Kötterheinrich. "Voraussetzung ist aber, dass es bereits einen Wolfsriss in der Herde gab." Das Notfall-Set gibt es in zwei Ausführungen: Ein 400 Meter langes und 90 Zentimeter hohes Elektronetz sowie ein Aufrüstset, das aus 120 Zentimeter langen Pfählen und bis zu 600 Meter Breitbandlitze besteht. Die Leihfrist beträgt in der Regel vier Wochen.

Herdenschutzhunde im Einsatz

Erste Schafzüchter setzen inzwischen Herdenschutzhunde ein. Sie unterscheiden sich von Hütehunden, die hauptsächlich dafür eingesetzt werden, Schafherden zusammenzuhalten. Große Raubtiere, wie Wölfe, könnten Hütehunde nicht abwehren. Die Hunde wachsen innerhalb einer Herde auf, leben ganzjährig bei den Tieren und sind extrem auf deren Schutz fixiert. Sie arbeiten im Team, eigenständig und ohne Aufsicht eines Hirten. Grundsätzlich beobachten die Hunde alles Fremde zurückhaltend und misstrauisch. Beim geringsten Verdacht einer Gefahr für die Schafherde verjagen die Tiere den potentiellen Angreifer. „Herdenschutzhunde sind keine Streicheltiere“, sagt Kötterheinrich. „Die Weiden sind gekennzeichnet, Hundebesitzerinnen und -besitzer sollten ihr Tier dort besser nicht frei laufen lassen.“ An entsprechenden Weiden gibt es Hinweisschilder, auf denen die Verhaltensregeln erläutert werden.

Umwelttelefon informiert

Seit dem 20. Februar 2021 werden durch Wolfsrisse entstandene Schäden vom Land nur noch entschädigt, wenn die Tiere wolfssicher eingezäunt sind. Daher rät das Amt für Umwelt- und Naturschutz zur Vorsorge. Denn nur so können die Tierhalter in den vereinzelt vorkommenden Fällen überhaupt einen Schadensersatz beantragen. Weitere Informationen gibt es beim Umwelttelefon des Kreises unter 02241/13-2200 und per E-Mail an umwelttelefon(at)rhein-sieg-kreis.de.

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