Für die Kinder der bislang provisorischen Kita „Döörper Pänz“ im Ruppichterother Pfarrheim gibt es bald ein spannendes Ziel gleich um die Ecke: An der Sankt-Florian-Straße entsteht ihr neuer Kindergarten. Träger wird die Johanniter-Unfall-Hilfe, die bundesweit mehr als 650 Kindertageseinrichtungen betreibt. Foto: Spatenstich für die neue Kita an der Sankt-Florian-Straße [Gemeinde Ruppichteroth]
Von der Übergangslösung zum Neubau
Seit Februar 2023 sind rund 40 Mädchen und Jungen im Pfarrheim der katholischen Kirchengemeinde im Hauptort untergebracht. Mit dem Neubau wird sich das ändern. Auf einem 2400 Quadratmeter großen Grundstück entsteht eine Einrichtung, die zunächst drei Gruppen Platz bietet, rund 65 Kindern im Alter von null bis sechs Jahren. Eine vierte Gruppe ist bereits eingeplant, falls der Bedarf steigt.
Die Fertigstellung ist zum Beginn des Schuljahres im September 2026 vorgesehen. Damit endet die Übergangszeit für die „Döörper Pänz“, die dann vom Provisorium in ihr neues Zuhause umziehen können.
Investorenmodell ist Novum für die Gemeinde
Für den Bau verantwortlich sind die privaten Investoren Alina und Sven Hofmann aus Lohmar, die schon in Lohmar-Birk eine Kita errichten ließen. Bürgermeister Mario Loskill bezeichnete das Modell beim Spatenstich als „neue Form der Zusammenarbeit“ in der Bröltal-Kommune. Architekt Heinz Hennes liefert die Baupläne. Finanziert wird das Projekt durch öffentliche Mittel. Kreis und Land übernehmen die Mietkosten in voller Höhe.
Kita mit Familienzentrum und pädagogischem Profil
Das neue Gebäude wird nicht nur Kindergarten, sondern auch Familienzentrum NRW. Damit entsteht eine Anlaufstelle für Eltern, die niedrigschwellige Angebote in Beratung, Bildung und Gesundheitsförderung nutzen können. Träger ist die Johanniter-Unfall-Hilfe, genauer gesagt der Regionalverband Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen.
Mit bundesweit über 650 Kitas gelten die Johanniter als erfahrener Betreiber. Ihr pädagogisches Konzept reicht von klassischen Einrichtungen über Wald- und Montessori-Kitas bis hin zu betrieblichen Kindertagesstätten. „Unsere Einrichtungen stehen allen Kindern ab acht Monaten offen - unabhängig von Herkunft, Religion oder Lebensumständen“, betonen die Johanniter.
Im Mittelpunkt stehen Nähe, Wertschätzung und individuelle Förderung. Konzepte wie der Situationsansatz, Reggio- oder Montessori-Pädagogik greifen aktuelle Lebenswelten auf, fördern Selbstständigkeit und eröffnen Kindern Räume zum Entdecken und Gestalten.
Hanglage schafft Freiraum
Geplant ist ein zweigeschossiger Bau, der sich der bergischen Topographie anpasst. „Die Hanglage erlaubt uns, auf zwei Ebenen zu bauen und so mehr Grünfläche zu schaffen“, erklärt Architekt Hennes. Ein begrüntes Flachdach, eine Putzfassade mit Holzelementen sowie großzügige Außenspielflächen sollen das Bild prägen. Auch neun Pkw-Stellplätze entstehen. Über Treppen und einen Aufzug erhalten alle Gruppen Zugang zum Außengelände.
Blick nach vorn
Das Kreisjugendamt rechnet damit, dass Ruppichteroth mit der siebten Kita im Gemeindegebiet künftig bedarfsgerecht ausgestattet ist – auch und vor allem im Hinblick auf geplante Neubaugebiete. Dort geht man davon aus, dass eine vierte Gruppe kommen wird. Bürgermeister Loskill betonte beim symbolischen Spatenstich, dass das Projekt nicht nur den Kindern, sondern der gesamten Gemeinde nutze. Zudem könne ein privater Investor schneller bauen und flexibler reagieren.
Kommentare
Sara Blume
01.10.2025 um 17:42 Uhr
Ein wirklich schönes und wichtiges Projekt für Ruppichteroth. Es freut mich sehr zu sehen, dass hier ein moderner Kindergarten entsteht, der nicht nur den Kindern, sondern auch den Familien im Ort zugutekommt.
Besonders das Konzept mit individueller Förderung und Familienzentrum klingt sehr wertvoll.
Könnten Sie bitte auch mitteilen, wo und ab wann man Kinder für die neue Kita anmelden kann? Ich würde meine Nichte gerne so früh wie möglich für einen Platz vormerken lassen.