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Jungbauer Tölkes züchtet grüne Hanfküken

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Aprilscherz!

Landwirt Lukas Tölkes hat das Hanf, dass er auf seiner Nutzhanfplantage gewinnt, dem Futter seiner Hühner beigemischt. "Da es keine Drogenpflanze ist, hat es auch keine gesundheitlichen Auswirkungen auf die Tiere", erklärt er. Allerdings gab es leichte grünliche Verfärbungen der Eier und auch der frisch geschlüpften Küken. Foto: Lukas Tölkes grüne Küken im Stall [Privat]

Mit Mitte zwanzig hat Lukas Tölkes das alte Gehöft Gut Fussberg gepachtet. Seitdem baut er seinen Bio-Bauernhof Jahr für Jahr weiter aus und probiert sich immer wieder an innovativen Agrarmethoden. Schon 2015 bestellte er als einziger im Rhein-Sieg-Kreis und mit der Genehmigung des Landwirtschaftsministeriums (BMEL) die ersten Hanffelder in Bornscheid und Oberlückerath. Der Bestand wird auch jetzt noch ständig vom BMEL kontrolliert. Denn nur Pflanzen, die einen sehr geringen THC-Gehalt von 0,2 Prozent aufweisen und somit nicht als Droge zu gebrauchen sind, darf er anbauen. Zum Vergleich: Drogen-Hanf hat etwa 20 Prozent THC-Gehalt.

Hanf entspannt die Kühe

"Von der Ernte blieb aber immer etwas übrig, das ich nicht als Nutzhanf weiterverkaufen konnte", sagt Tölkes. Da er die Ressourcen nicht verschwenden wollte, probierte er Hanf als Zusatz für das Futter der Tiere aus, die auf seinem Hof leben. Vor allem die Kühe mochten die neue Hanf-Note: Mehrmals stellte er zwei Tröge mit und ohne das Hanf-Futter nebeneinander, immer fraßen die Kühe zuerst das Hanf-Futter leer. Auch andere Landwirte haben gute Erfahrungen bei Kühen gemacht. Sie waren fruchtbarer und gaben mehr Milch. "Generell wirkten sie noch stressfreier", sagt Tölkes.

Das brachte ihn auf die Idee, auch bei den Küken, die immer gemeinsam im Stall aufwachsen, Hanf einzusetzen. "Dort kann es ja schonmal etwas wilder zu gehen, sie können ja noch nicht direkt raus auf die Wiese", erklärt Tölkes. Tatsächlich mochten die kleinen Tiere das neue Futter und wurden entspannter. Bis sie zu jungen Hühnern herangewachsen waren, erhöhte er den Hanfanteil auf 80 Prozent. "Die Pflanze ist sehr mineralisch und nahrhaft, also perfekt zur Aufzucht."

Als die Hühner vor wenigen Wochen die ersten Eier legten, gab es allerdings eine Überraschung. Die Eier hatten einen leichten grünen Schimmer. "Ganz so, als hätte man sie für Ostern gefärbt. Der Geschmack war jedoch ganz normal." Das Hanf wirkte sich trotzdem auf die Hühner aus: Denn die Küken, die Schlüpften, hatten anfangs ebenfalls einen grün-gelbes Federkleid. "In den vergangenen Tagen hat die Farbe zwar nachgelassen, man erkennt es aber immer noch." Die Tiere scheint das nicht zu stören: Sie sind munter und völlig gesund, wie ein Veterinär bestägt.

Ob die Küken ihre Farbe behalten oder mit wachsendem Alter ihr gewöhnliches, weißes Federkleid bekommen, wird sich zeigen. "Bei den Kindern, die unseren Hof besuchen, kommen die grünen Küken jedenfalls super an. Vielleicht mache ich jetzt auch noch einen Streichelzoo auf", sagt Tölkes.

Kommentare

  • Bea Debertshäuser
    April 1, 2018 um 2:00 pm

    :D Super :D)))

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