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Offizieller Namenszusatz

Ruppichteroth wird dank Kärbholz zur "Hinterwaldgemeinde"

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Aprilscherz

Marktstadt Waldbröl, Bundesstadt Bonn, Klingenstadt Solingen: Viele Kommunen haben mittlerweile einen Namenszusatz, der auf ihre Historie verweist. Auch Ruppichteroth bekommt nun einen Beinamen. Dank der Deutschrocker von Kärbholz wird ihr Heimatort zur "Hinterwaldgemeinde". Foto: An einigen Stellen stehen bereits die neuen Ortsschilder. [Privat]

Dass Ruppichteroth mehr als nur ein Ort ist, hatte der Gemeinderat schon vor einiger Zeit erkannt. Zuletzt hatte man darüber diskutiert, ob man sich den Namen Bröltalgemeinde auf die Ortsschilder schreiben möchte. Nach einer Prüfung der Verwaltung stellte sich die Namensgebung allerdings als schwierig heraus, denn auch Waldbröl und Hennef liegen im Bröltal. Um Streitigkeiten zu vermeiden, ließ die Politik davon ab.

Hinterwäldler aus Überzeugung

Einen neuen Anlauf wagte im vergangenen Jahr nicht die Politik, sondern Kärbholz-Sänger Torben Höffgen, der schon mehrfach über eine Bürgermeister-Kandidatur scherzte. "Wir schlugen vor, Ruppichteroth für das bekannt zu machen, für das man es kennt", sagt er. Das sei nunmal Natur und jede Menge Wald. "Und wenn wir ehrlich sind, werden wir oftmals als Hinterwäldler gesehen." Höffgen und seine Bandkollegen sehen das aber keineswegs als negative Eigenschaft, sondern in Zeiten des Klimawandels als die einzig richtige. "Uns geht es darum, unsere schöne Heimat zu erhalten und nicht zu zerstören." Deshalb habe man die Veröffentlichung des neuen Albums "Kontra." auch mit einer Baumpflanzaktion gekoppelt, jeder Fanbox lag ein Samenbeutel bei.

Musiker spenden Ortsschilder

Bürgermeister Mario Loskill, selbst Kärbholz-Fan, zeigte sich von der identitätsstiftenden Idee gleich zu Beginn begeistert und stieß die nötigen formellen Schritte an, "auf dem kurzen Dienstweg", wie er selbst sagt. So mussten unter anderem das Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises und der Landesbetrieb Straßen NRW seine Zustimmung geben, da die Behörden für das Aufstellen von Verkehrsschildern zuständig sind. Problematisch sei bislang auch immer die Kostenfrage gewesen. Denn rund 350 gelbe Ortsschilder stehen in der Gemeinde mit ihren 74 Ortschaften, "in unserer derzeitigen Haushaltssituation könnten wir die Erneuerung nicht stemmen." Doch auch dieses Hürde meisterten die Musiker: Sie investierten kurzerhand einen fünfstelligen Betrag aus ihrem Privatvermögen. Das sei laut Band nur machbar, weil die vergangenen Alben alle in den Top Ten der deutschen Albumcharts landeten. Durch die schnelle Finanzspritze sind die ersten Schilder bereits ausgetauscht worden, die restlichen werden im Laufe der nächsten Monate folgen.

Tourismuskonzept wird neu ausgerichtet

Laut Loskill sei auch geplant, das Tourismuskonzept auf den "Hinterwald" auszurichten. Neben dem schon bestehenden Fachwerkwanderweg soll es einen Adrian-Kühn-Wanderweg geben, der zu allen Gaststätten in der Gemeinde führt und immer im Wirtshaus St. Severin endet. Für die Kultur will sich Schlagzeuger Henning Münch mit kostenlosen Trommel-Workshops engagieren. Bassist Stefan Wirths, selbst passionierter Jäger, will Führungen durch die heimischen Wälder anbieten, bei denen er die Flora und Fauna erklärt.

Frontmann Torben Höffgen spielt sogar mit dem Gedanken, ernsthaft die Bürgermeisterkandidatur anzugehen. "Die nächste Kommunalwahl ist noch ein paar Jahre hin, bis dahin kann ich an meinem politischen Profil feilen", erklärt er. Ob er das Heimspiel-Konzert dann wieder in seine Heimatgemeinde holen wird? "Rosbach ist schon ein idealer Ort dafür. Vielleicht schaffen wir es aber, Windeck und Ruppichteroth zu einer Verbandsgemeinde zu machen."

Kommentare

  • K. B.
    April 2, 2021 um 12:51 pm

    Wir haben den 1. April - hahaha

  • Tobias P.
    April 1, 2021 um 7:38 pm

    Find ich super! Wenn ich dann mit einer Trommel vor dem Bauch durch den Wald streifen kann, mir dabei mein Grillfleisch selber schießen kann und am Ende immer im Wirtshaus rauskomme, wähle ich den Bürgermeister sowieso!

  • Jens Engels
    April 1, 2021 um 7:29 pm

    Das würde ich alles genauso unterschreiben! Herr Höffgen als Bürgermeister? Meine Stimme hätte er auf jeden Fall! Auch das neue Ortsschild gefällt mir. Hinterwäldler sind die Ruppichterother ja nun wirklich, ich weiss das aus Erfahrung, seit dem Kindergarten :-) Ach Mann, verddammt, ist ja schon wieder 1. April. SCHADE.

  • MPS
    April 1, 2021 um 7:01 pm

    Gar nicht schlecht, als Aprilscherz, da gab es heute sehr viel Schlechteres.

  • Lixy
    April 1, 2021 um 3:21 pm

    Radio Bonn-Rhein-Sieg hat Ruppichteroth mal als die "Highlands des Rhein-Sieg-Kreises" bezeichnet, hat uns gut gefallen :-)

  • Georg Rombach
    April 1, 2021 um 3:11 pm

    April, April

  • Georg Rombach
    April 1, 2021 um 3:10 pm

    Das ist doch mal eine super Idee. Glückwunsch

  • Ulrich Röcker
    April 1, 2021 um 1:41 pm

    Na, welches Datum haben wir heute?

  • Wilfried Böje
    April 1, 2021 um 1:15 pm

    Das kann doch nur ein Aprilscherz sein.

  • Stefanie Kemper
    April 1, 2021 um 1:03 pm

    April, April.

  • S. Löbach
    April 1, 2021 um 12:34 pm

    April, April

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