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Falschen Polizisten festgenommen

So verhinderte eine Bänkerin, dass ein Mucherin um mehrere Tausend Euro betrogen wurde

Von Nicolas Ottersbach | | Blaulicht

Glücklicherweise ist eine Bankmitarbeiterin am Donnerstag (16. Mai) rechtzeitig stutzig geworden und verhinderte, dass eine 84-jährige Mucherin um mehrere Tausend Euro verlor. Und sie so sorgte dafür, dass der Betrüger gefasst wurde. Foto: Symbolbild [Nicolas Ottersbach]

Wie die Polizei mitteilt, erhielt die Seniorin um die Mittagszeit einen Anruf. Der unbekannte Anrufer gab sich als "Herr Rode von der Kriminalpolizei" aus. Er gaukelte der 84-Jährigen vor, dass man bei Durchsuchungen ihre Kontoauszüge gefunden hätte. Daraus würde hervorgehen, dass sie viel Geld besitze und nun Ziel von Einbrechern sei. Um ihr Geld in Sicherheit zu bringen, solle sie 9250 Euro von ihrer Hausbank abholen und sich im Anschluss wieder telefonisch bei dem falschen Polizisten melden.

Gegen 15 Uhr erschien die Seniorin dann bei ihrem Geldinstitut. "Bereits beim Betreten der Filiale fiel der Bankmitarbeiterin, die die Geschädigte seit vielen Jahren kennt, auf, dass sie nervös und aufgelöst wirkte", sagt ein Polizeisprecher. Als sie die Mucherin darauf ansprach, gab sie an, dass sie 9250 Euro abheben müsse, da sie von der Polizei dazu aufgefordert worden sei. Die aufmerksame Bankangestellte erkannte sofort, dass es sich dabei um eine Betrugsmasche handeln müsse und verständigte die richtige Polizei.

Zivilfahnder öffneten die Tür

Mit Zivilfahndern der Polizei im Rhein-Sieg-Kreis rief die Seniorin den mutmaßlichen Betrüger zurück. Im weiteren Verlauf ging die 84-Jährige zum Schein auf die weiteren Forderungen ein und stellte eine Übergabe des Bargeldes in Aussicht. Im Glauben auf eine entsprechende Beute begab sich gegen 19 Uhr ein 30-Jähriger, mutmaßlicher Abholer des Geldes an ihrer Wohnanschrift. Statt der Seniorin öffneten jedoch die Zivilbeamten die Haustür.

Der 30-Jährige, der wohl sofort erkannt hatte, dass es sich bei den nicht uniformierten Einsatzkräften um Polizisten handelt, ergriff umgehend zu Fuß die Flucht. "Nachdem ein Beamter den Tatverdächtigen eingeholt hatte, versuchte der 30-Jährige durch Schläge in Richtung des Gesichts des Beamten, sich der Festnahme zu entziehen. Der Polizist wehrte die Schläge ab und hielt den 30-Jährigen fest", so ein Polizeisprecher. Der Tatverdächtige schaffte es, sich aus dem Griff des Polizisten zu lösen, konnte jedoch durch weitere Zivilfahnder gestellt und festgenommen werden.

Festnahme und Verletzungen

Der Beamte wurde bei der Widerstandshandlung verletzt. Er verblieb dienstfähig. Der 30-Jährige wurde bei der Festnahme leicht verletzt. Nachdem er medizinisch behandelt worden war, wurde er zunächst ins Polizeigewahrsam nach Troisdorf gebracht. In seinen Sachen fanden die Beamten einen Ausweis, bei dem sich Hinweise auf eine Fälschung ergaben. Das Dokument wurde sichergestellt. Nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen und erkennungsdienstlicher Behandlung wurde der Tatverdächtige einem Haftrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft wegen des Verdachts des versuchten Betruges, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Urkundenfälschung anordnete. Die Ermittlungen zu möglichen Mittätern und Hinterleuten dauern an.

Kommentare

  • Harald Schiefen
    May 24, 2024 um 8:37 am

    Schade: "....der 30ig-jährige wurde n u r l e i c h t verletzt".

    Und: Die "Banker" sind nicht immer böse; oft sind sie auch sehr aufmerksam! Danke

  • Lilly
    May 22, 2024 um 7:47 pm

    Gut, dass es noch Zweigstellen / Bankmobile und/oder persönliche Kontakte gibt insbesondere für die ältere Generation und von den Mitarbeiter/innen reagiert wird. Mache schon ewig Online- bzw Electronics-Banking, aber immer mit persönlichen, zumindest telefonischen Kontakten und festen Ansprechpartner/innen... Man kennt sich. M. E. leistet das eine reine Online-Bank nicht.

    In diesem Fall besonders positiv, dass mal jemand „gefasst“ werden konnte.

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