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Volkstrauertag - Gestern und heute

Von Christina Ottersbach | | Magazin

?Versöhnung über den Gräbern - Arbeit für den Frieden? so lautet der heutige Leitsatz des 1919 gegründeten Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Die erste offizielle Feierstunde zum ?Volkstrauertag? fand 1922 im Deutschen Reichstag in Berlin statt. Paul Löbe ? der damalige Reichstagspräsident ? hielt eine international vielbeachtete Rede. Hierin stellte er einer feindseligen Umwelt den Gedanken an Versöhnung und Verständigung gegenüber.

Unter Federführung des Volksbundes erreichte ein eingerichtetes Gremium, dass der Volkstrauertag in den überwiegenden Ländern des Reiches gemeinsam begangen wurde: am Sonntag ?Reminiscere?, dem fünften Sonntag vor Ostern. Gedacht werden sollte den Toten des Ersten Weltkrieges und ein Zeichen der Solidarität mit den Hinterbliebenen der Gefallenen gesetzt werden. Dem Gremium gehörten u.a. die großen Glaubensgemeinschaften sowie auch der  jüdische Frauenbund an.

Durch ein Gesetz bestimmten 1934 die nationalsozialistischen Machthaber den Volkstrauertag zum Staatsfeiertag. Er wurde umbenannt in "Heldengedenktag". Träger waren bis 1945 Wehrmacht und NSDAP. Die Richtlinien über Inhalt und Ausführung erließ der Reichspropagandaminister.

Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland führte der Volksbund den Volkstrauertag erneut ein. Neben vielen regionalen Veranstaltungen wurde 1950 erstmals eine offizielle Feierstunde im Plenarsaal des Deutschen Bundestages begangen. Auch der Termin wurde verlegt. Nach einer Übereinkunft zwischen Bundesregierung, den Ländern, Katholiken und Protestanten bestimmte man den vorletzten Sonntag im Kirchenjahr (evangelisch) bzw. den 33. Sonntag im Jahreskreis (katholisch). Durch Landesgesetze wurde der Tag geschützt.

Der Volkstrauertag ist heute zu einem Tag der Mahnung zu Versöhnung, Verständigung und Frieden geworden. In Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege und deren Hinterbliebenen, aber auch an die Opfer aller Kriege, von sinnloser Gewalt und Terrorismus wird gedacht. Jeder einzelne ist gefordert für ein friedliches Miteinander einzutreten. Als Mahnmal und Gedenkstätte betreut der Volksbund die Gräber von etwa zwei Millionen Kriegstoten auf über 827 Kriegsgräberstätten in 45 Staaten. Er wird dabei unterstützt von mehr als einer Million Mitglieder, Förderer und der Bundesregierung. 

In der Gemeinde Ruppichteroth wird der Gedenkgottesdienst am 16. November, 10.00 Uhr in der Katholischen Pfarrkirche Sankt Severin abgehalten. Im Anschluss ist die feierliche Kranzniederlegung am Ehrenmal an der Brölstraße in Ruppichteroth.

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