Er gurgelt mit Zitronenwasser, knöpft sich das pinke Palettenhemd noch etwas weiter auf, drückt 15-mal auf zwei verschiedene Parfümfläschchen. Er weiß, was einen echten Schlagerstar ausmacht. "Man muss immer unglaublich duften", sagt Martin Biallas. Er ist der selbsternannte Schlager-König. Bei der Schönenberger Kirmes trat er das erste Mal auf, mittlerweile trällerte er auf Geburtstagen, Hochzeiten und in der Siegburger Discothek "Klangfabrik". Dabei kann er gar nicht singen.

Das Cover-Programm des 27-Jährigen dauert inzwischen bis zu einer halben Stunde, je nachdem wie gut seine Schlager-Hits beim Publikum ankommen. Hallenfüller von Mickie Krause und Michael Wendler sind genauso vertreten, wie Klaus Densows "Am Zuckerwattenstrand". Für Stimmung zu sorgen war am schwierigsten auf einer Silberhochzeit mit rund 50 Gästen. "Am besten ist es, wenn viele Menschen auf einem Haufen sind", sagt Biallas. In die "Klangfabrik" kam er durch Inhaber Pascal Frangenberg, der ein Bekannter ist und ihn als Geburtstagsgeschenk für seine Freundin einlud.

Wirklich ernst nimmt sich Biallas nicht, sonst würde auch das schräge Outfit nicht passen. Die Songs kommen vom Band, im Halb-Playback singt er dazu. "Das ist auch gut so, denn meistens treffe ich die Töne nicht", sagt Biallas. Aber die Leute mögen die bekannten Lieder, die jeder mitgrölen kann. Sein großes Ziel ist der ZDF-Fernsehgarten. Bis dahin will er noch viel auf den kleinen Bühnen der Region üben.