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TuS Winterscheid spielt am Sonntag um den Aufstieg

„Wenn wir aufsteigen, wird Ruppichteroth rot gestrichen!"

Von Nicolas Ottersbach | | Sport

Am kommenden Sonntag (25. Mai) um 15:15 Uhr wird der Sportplatz in Winterscheid beben: Der TuS Winterscheid hat die historische Chance, in die Kreisliga A aufzusteigen – zum allerersten Mal. Oder wie Jan Strzyga vom Verein es ausdrückt: „Es gibt keine lebenden Zeitzeugen mehr, die wissen, ob der TuS schon mal in der A-Klasse war.“ Foto: Der TuS Winterscheid will am Sonntag in die Kreisliga A aufsteigen. [TuS Winterscheid]

Seit neun Jahren kämpft der TuS um den Aufstieg, vergeblich – mal war es Corona, mal ein einziger Punkt, manchmal sogar nur ein Tor, das fehlte. Doch dieses Jahr ist alles anders. Die Jungs führen mit sieben Punkten Vorsprung, und ein Sieg am Sonntag macht alles klar. „Ich weiß gar nicht, wie man dieses Feeling beschreiben soll. Es ist einfach geil.“

Helden in Ehrenamt und Bier

Der TuS ist ein Club wie aus dem Fußball-Lehrbuch: keine Kohle, keine Starallüren, dafür jede Menge Herzblut und – Zitat – „alles in Naturalien, sprich Bier“. Wer neu dazukommt, ist „innerhalb von Tagen integriert, als wäre er schon ewig dabei“. Was diese Mannschaft eint, ist nicht nur sportliche Qualität, sondern auch eine „verschworene Gemeinschaft“, wie Strzyga erzählt.

Und die liefert in dieser Saison absolute Highlight-Momente: Beim Spiel in Oberpleis zum Beispiel. Zwölf Mann reisen an, eine blutjunge Truppe, der Trainer wechselt sich in der 80. Minute selbst ein – und köpft das Siegtor. Elf Minuten Nachspielzeit, Ekstase pur. „Der ganze Platz ist ausgerastet.“

Drama, Baby – das Rückspiel gegen Aegidienberg

Das vielleicht epischste Spiel war das Rückspiel gegen Aegidienberg letzte Woche. Nach einem 1:4-Rückstand drehen die Winterscheider das Ding in den letzten Minuten auf 5:4 – inklusive Heldengeschichte um Patrick "Molli" Moll, der nach langer Verletzungspause zur Halbzeit kam und doppelt traf: „Die Letzte Saison für ihn – es gibt niemanden, dem man es mehr gönnt.“

Gänsehaut gibt’s nicht nur für die Tore. Es ist die Geschichte von Ehrenamtlern, Stadionsprechern, Frauen, Geschäftsführern und Spielern wie Kevin Fischer, die den TuS zu dem machen, was er ist: klein, laut, leidenschaftlich.

Aufstieg mit Ansage – und am liebsten Derby statt Wachablösung

Natürlich lief nicht alles glatt. Niederlagen gegen Herchen, Aegidienberg oder Rosbach kamen zur richtigen Zeit, so Strzyga. Denn: „Dann kam Rosbach – und hat uns mal gezeigt: Jungs, so nicht.“ Doch jetzt ist alles angerichtet für das große Finale. Und sollte der Aufstieg gelingen, wird „Ruppichteroth rot gestrichen“, wie Strzyga frech andeutet. Er träumt davon, das Gemeinde-Derby gegen den Bröltaler SC in der nächsten Saison in der A-Klasse auszutragen. Das wäre die Krönung jahrelanger Arbeit. Und falls der Bröltaler SC die Klasse nicht halten kann, momentan kämpft die erste Mannschaft gegen den Abstieg, wollen die Winterscheider die Ruppichterother Wachablösung sein.

Aufruf an alle Fußballromantiker: "Kommt vorbei!"

Der TuS lädt die ganze Region ein – egal ob aus Winterscheid, Höhe oder Spich. Gespielt wird mit Leidenschaft, gefeiert mit Getränken („vor allem mit Getränken“) und gejubelt wie beim Pokalspiel damals gegen den Bezirksligisten, das der TuS 3:1 gewann. „Wer das Spiel nicht sieht, hat Fußball nie geliebt", sagt Strzyga. Also: Sonntag, 15:15 Uhr, Sportplatz Winterscheid. Es geht um mehr als nur drei Punkte. Es geht um Vereinsgeschichte, um Herzblut, um Fußball in seiner schönsten Form. Oder wie Strzyga sagt: „Wenn wir aufsteigen, wird Ruppichteroth rot gestrichen!"

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