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1150 Ruppichterother sind überschuldet

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

Die Zahl der überschuldeten Menschen in der Metropolregion Köln-Bonn ist leicht rückläufig. Das ist das Ergebnis einer Auswertung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform für die Region. Die Zahl der Menschen, deren Gesamtausgaben höher sind als die Einnahmen, beläuft sich in Bonn, Köln und im Rhein-Sieg-Kreis auf rund 163.000 Erwachsene. In Ruppichteroth geht die Schuldnerquote um 0,23 Pozent auf 11,3 Prozent zurück. Das sind etwa 1150 Bürger. Damit liegt die Bröltalgemeinde im Landestrend (11,32 Prozent) und deutlich über Bundesdurchschnitt (9,81 Prozent). Grafik: Creditreform

In diesem Jahr zeigen sich durch die erstmalige Berücksichtigung der neuen Zensus-Bevölkerungsdaten zweigeteilte Ergebnisse: Einerseits geht die Zahl der Überschuldungsfälle in der Region teilweise, wenn auch nur leicht, zurück. Andererseits stagniert die Schuldnerquote oder sie nimmt zu.

Im Rhein-Sieg-Kreis sind 39.300 Menschen überschuldet. Trotz guter Wirtschaftslage ging die Zahl im Jahresvergleich nur um 80 zurück. In Bonn sind fast 24.000 Privatpersonen überschuldet.

Auch weil der Zensus zuletzt ergeben hatte, dass weniger Menschen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis leben als angenommen, stieg die Verschuldungsquote in Bonn um deutliche 0,50 Prozentpunkte auf 9,38 Prozent und im Rhein-Sieg-Kreis um 0,27 Punkte auf 8,96 Prozent. Nur in Ruppichteroth und Alfter leben auf den Kreis bezogen weniger Schuldner als noch 2012.

Eitorf (13,2 Prozent), Troisdorf (13,0 Prozent) und Siegburg (11,5 Prozent) haben die höchsten Schuldnerquoten, Lohmar (7,0 Prozent), Alfter (6,8 Prozent) und Wachtberg (6,0) Prozent) die geringsten. Die stärksten Zuwächse gibt es in Much (plus 0,80 auf 10,3 Prozent) und Troisdorf (0,61 auf 11,1 Prozent).

Die Werte liegen aber deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 11,32 Prozent und auch unter dem Bundesschnitt von 9,81 Prozent.

Schuldner-Atlas von Creditreform: 24.000 Bonner sind überschuldet | GA-Bonn - Lesen Sie mehr auf:
www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/24-000-Bonner-sind-ueberschuldet-article1200029.html

Die Hauptursachen für das wirtschaftliche Aus von Verbrauchern sind immer noch in der Arbeitslosigkeit, der familiären Situation, Krankheit, Konsum und in gescheiterter Selbstständigkeit zu finden. Auf der Basis eines soliden Arbeitsmarkts mit steigender Beschäftigung hat die Arbeitslosigkeit in den letzten Jahren an Bedeutung verloren. Auch eine gescheiterte Selbstständigkeit als Auslöser der Überschuldung spielt - im Zeichen einer geringeren Zahl von Neugründungen - eine untergeordnete Rolle (minus 12 bzw. minus 14 Prozent 2008/2013). Dagegen haben Krankheitsgründe (plus 14 Prozent) sowie ein unangebrachtes Konsumverhalten (19 Prozent) in den letzten fünf Jahren deutlich zugenommen.

Laut Creditreform zeige sich damit in Zeiten volkswirtschaftlicher Stabilität eine Kehrseite der Sicherheit. Verbraucher trauten sich die Finanzierung ihres Konsums eher zu. Entsprechend hat der Anteil von Überschuldung mit leichter Intensität (weniger Gläubiger, geringere Forderungen und keine Eintragungen in Schuldnerverzeichnissen) gegenüber den Fällen mit harter Intensität zugenommen.

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