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360 Eier liegen in den Nestern

Von Nicolas Ottersbach | | Magazin

Marlon weiß, wie man Ostereier findet. "Meistens liegen sie etwas abseits auf der Wiese, wo man sie nicht sofort sehen kann", sagt er. Der Siebenjährige ist so etwas wie ein "alter Hase". Denn zum vierten Mal hat er beim Osterspaziergang der Rassegeflügelzucht-Freunde aus Ruppichteroth mitgemacht. Mehr als 60 Teilnehmer sind an Karfreitag von Köttingen nach Lindscheid und wieder zurück gegangen.

Im Korb hat Marlon knapp 20 bunte Ostereier liegen, auch sein drei Jahre älterer Freund Massimo hat gesammelt. "Ich bin zum ersten Mal dabei und wollte das ausprobieren, macht wirklich Spaß", erzählt er. Die Kinder haben Gummistiefel und Regenjacken an, denn die komplette zweistündige Tour über regnet es. Etwa sechs Kilometer gilt es zu bewältigen, meist geht es über Waldwege.

Was für Marlon und Massimo kein Problem ist, ist für den dreijährigen Leif Hartmann eine echte Herausforderung. "Er hält schon lange durch, aber ab und zu tragen wir ihn", erzählt Mutter Birgit Hartmann. Schon im vergangenen Jahr war sie mit ihm dabei. Leif hat aber nicht unbedingt Spaß an der Eiersuche, sondern vielmehr am Matschen und Pfützenplantschen gefunden. "Ich muss ihn schon im Auge behalten", sagt Hartmann. Deshalb sind sie auch etwas von der Hauptgruppe zurückgefallen.

Damit aber auch die ganz Kleinen und nicht nur die Großen vorneweg Eier finden, hat der Verein "Undercover-Osterhasen" unter die Teilnehmer gemischt. "Das ist eine Erfahrung die wir über die Jahre gemacht haben. Sonst ist das für die Hinteren auch unfair", sagt Klaus Weimer, der Vereinsvorsitzender ist und vor zehn Jahren die Idee zur Ostereiersuche hatte.

Damals war er noch Jugendwart im Rassegeflügelzuchtverein Much. Die erste Tour startete nicht vom Alten Kuhstall in Köttingen, sondern in Honscheid und ging zur Stachelhardt. "Da kamen vielleicht sechs Leute mit, im Jahr danach waren es aber schon mehr als doppelt so viele", erzählt Weimer. Und seit es die Veranstaltung in Köttingen gibt, die sich rumgesprochen hat, spazieren jedes Mal um die Hundert Eiersucher los. "Es hängt natürlich immer vom Wetter ab, deswegen sind es diesmal so wenige", sagt er.

Ohne Helfer und Nachbarn würde das nicht funktionieren. So spielen beispielsweise Walter und Magdalene Brochhausen die Osterhasen, die rund 360 Eier verstecken. Die stammen allerdings aus dem Supermarkt und nicht von den eigenen Hühnern, weil die dafür zu kostbar seien. "Es bleiben immer einige liegen, da ruft mich dann im Herbst der Jäger an und sagt, dass er ein Nest gefunden hat", so Weimer.

Freunde und Mitglieder backen Kuchen und sorgen für die Verpflegung, während Weimer mit den Kindern und Eltern durch den Wald stapft. Dann erzählt er auch immer die Geschichte aus seiner Jugend. Sein Großvater weckte ihn nämlich stets und sagte, dass er den Osterhasen gesehen habe. "Genau so bringe ich es heute den Kindern bei", sagt Weimer.

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