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Auflagen machen Bankgeschäfte schwer

Von Nicolas Ottersbach | | Wirtschaft/Politik

So gut das Geschäft auch läuft: Sorgen bereitet den beiden Vorständen der Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth, Andre Schmeis und Ralf Löbach, die steigenden Auflagen für Banken. "Wir müssen immer mehr Vorschriften aus Berlin und Brüssel erfüllen", sagte Löbach bei der Vorstellung der Bilanz für 2012. Das mache das Geschäft für die kleinen Banken schwer.

"Seit der Bankenkrise müssen wir bei jeder Beratung ein Packen an Unterlagen mitgeben", so Löbach. Diesen Wust durchblickten nur die wenigsten. Zusätzlich werde dann offengelegt, was die Bank am Geschäft verdiene. "Letztendlich entmündigen wir damit den Kunden."

Auch die Berater selbst haben es schwer: Sie werden in einer Kartei der Bundesanstalt für Finanzdienstaufsicht geführt. Beschwert sich ein Kunde, wird das vermerkt. "Das ist wie eine Verbrecherkartei", sagt Löbach. Wenn sich eine Anlage schlechter entwickelt habe als angenommen, könne das schnell auf eine schlechte Beratung geschoben werden. "Es ist nicht richtig, dass wir die gleichen Auflagen bekommen, wie die großen Banken", sagt Löbach. Durch das genossenschaftliche und solide Geschäftsmodell habe man die Finanzkrise nicht verursacht und solle deshalb auch nicht mit anderen über einen Kamm geschoren werden.

Im Gegensatz zu den Aufsichtsbehörden scheinen die rund 14.000 Kunden das auch 2012 nicht gemacht zu haben. 4.677 (Vorjahr: 4.382) davon sind sogar Anteilseigner und bekommen wieder eine Dividende in Höhe von 6,75 Prozent. Mit 164,8 Millionen Euro lagen die Kundeneinlagen in der eigenen Bilanz trotz des harten Konditionenwettbewerbs nahezu auf dem Vorjahresstand.

Angesichts des niedrigen Zinsniveaus hielt der Trend zu kurzfristigen Anlageformen weiter an. Für viele Anleger stand Substanzerhalt vor Rendite. Zudem stießen Anlagealternativen wie Wertpapiere oder Immobilien auf großes Interesse. So erhöhte sich das Kundenanlagevolumen auf 241,2 Millionen Euro, das Kundengesamtvolumen auf 416,6 Millionen Euro. Dazu zählen neben den bilanzwirksamen Geschäften auch die vermittelten Kredite, das Guthaben der Mitglieder und Kunden bei den Partnern in der genossenschaftlichen Finanzgruppe.

Gefragt war die Raiffeisenbank Much-Ruppichteroth vor allem als Kreditgeber. Die Summe der Ausleihungen stieg um vier Prozent auf 133,1 (127,9) Millionen Euro. Bei den privaten Kreditnehmern standen dabei Investitionen in Neubauten und für energetische Modernisierungsmaßnahmen der eigenen vier Wände im Vordergrund. Um zehn Prozent auf 4,9 Millionen Euro kletterten die Konsumentenkredite. Das gesamte Kundenkreditvolumen wuchs um fünf Prozent auf 175,4 Millionen Euro.

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