Die anhalte Hitze in Ruppichteroth und dem Rhein-Sieg-Kreis macht den Pflanzen und Bäumen zu schaffen. Deshalb wässert der kommunale Bauhof nun das Grün an Straßen. Foto: Mitarbeiter des Bauhofs gießen einen Baum in Ruppichteroth [Nicolas Ottersbach]
Wer durch das Bröltal und Schönenberg fährt, kann das Wetter an den Blättern der Bäume ablesen. Vor allem viele junge Bäume auf den Verkehrsinseln in der Mitte der Fahrbahn und an den Straßenrändern haben verwelkte Blätter. "Grund dafür ist die anhaltende Trockenheit", erklärt der Leiter des Ruppichterother Bauhofs, Markus Oberdörfer.
Denn wenn der Baum zu wenig Wasser bekommt, wirft sein Laub ab. Mit diesem natürlichen Schutzmechanismus schützt er sich vor weiterem Wasserverlust und somit vor dem Austrocknen. Der koordinierte Blattverlust macht den Baum effizienter, womit er seine Überlebenschancen steigt. Weniger Blätter bedeuten auch weniger Verdunstung, denn in den Blättern entstehen aus Kohlenstoffdioxid und Wasser – durch Energiezufuhr (Licht) – Traubenzucker und Sauerstoff.
"Nur weil die Blätter abfallen, heißt das nicht, dass die Bäume sterben", sagt Oberdörfer. Trotzdem schickt er seine Mitarbeiter regelmäßig mit einem umgebauten Pritschen-Tankwagen raus, um vor allem die jungen Bäume zu gießen. "Ihr Wurzelwerk ist nicht so gut und tief ausgebildet wie bei alten Bäumen." Somit können sie schlechter Wasser aus dem ohnehin völlig trockenen Boden ziehen. Alles Grün zu wässern - wie zum Beispiel auf Spielplätzen - sei ohnehin nicht möglich. "Dafür haben wir zu wenig Personal", sagt Oberdörfer.
An anderen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises und in der Stadt Bonn sind deshalb die Feuerwehren und das Technische Hilfswerk im Einsatz. In Bonn hat es sogar einen Aufruf der Stadtverwaltung gegeben, dass Anwohner Straßenbäume selbst gießen.
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